Digital Game-based Learning & Augmented Reality for Schools, Dublin

von E. S. L.

Tag 1, Montag, 13. Mai 2019

Der Kurs Digital Game-Based Learning & Augmented Reality for Schools findet in der Südstadt von Dublin, an der Harcourt Straße statt. Diese Straße ist sehr bekannt, da dort „Dracula“ Autor Bram Stoker lebte. Das National Museum ist auch ein paar Schritte von hier.

Unser Lehrer heißt Bulent Donmez und kommt aus der Türkei, lebt aber in Dublin seit 2 Monaten. Bevor er nach Dublin gekommen ist, hat er viele Jahren in Italien gelebt und gearbeitet.

Die Frauenquote ist ausgesprochen hoch (80%). Die Teilnehmer kommen überwiegen aus Polen, einer aus Spanien und ich aus Deutschland.  Außer ich unterrichten sind die anderen Teilnehmer Lehrer an normalen Schulen (Grundschule und Oberstufe).

Die Erfahrung mit Digital Gamed-Based Learning im Unterricht ist sehr unterschiedlich, was den Austausch sehr interessant macht. Einige haben schon einige Tools ausprobiert, andere kennen die Tools und benutzen diese schon. Sowohl die Schule aus Polen (Zamosc) als auch aus Spanien (in der Nähe von Valencia) benutzen bereits viele Medien wie Whiteboard, Tablets sowie Softwares und Tools wie Kahoot, Scratch, Ode, usw. im Unterricht. Die Nutzung ist von Lehrer zu Lehrer sehr unterschiedlich.

Wir wurden herzlich begrüßt. Die wichtigsten Informationen über den Kurs wurden mitgeteilt. Wir haben uns vorgestellt und über uns und unsere Arbeit berichtet. Ein Video über Dublin in 360° mit einer Virtual Reality Brille wurde vorgestellt. Daher mussten wir folgenden Apps herunterladen: „Cardboard“ und Cloud Video Player für Apple.

Nach der Pause haben wir uns über unsere Erfahrungen mit Digital Education Games ausgetauscht, wie ich oben erwähnt habe.

Was ich von Heute mitnehme sind einige neue Apps sowie die Art und Weise der Einführung mit den Geräten. Wir mussten sie sofort benutzen und ausprobieren. Damit wurde das Thema „Willkommen in Dublin“ behandelt.

Wir haben einen spannenden Lernplan für die Woche. Ich freue mich schon darauf.

Tag 2, Dienstag, 14. Mai 2019

„Das Herunterladen der Apps sowie die Standardisierung von allen Geräten in der Klasse“ nimmt zum Beginn jedes Unterrichts viel Zeit und Raum ein, aber es ist nötig. Nur so kann ein gelungenes Lernen mit den Apps durchgeführt werden und die Teilnehmer haben ein sicheres gefühlt neue Formen des Lernens auszuprobieren bzw. schalten nicht so schnell ab.

Heute haben wir mit der Einführung einer neuen App begonnen: „Quizizz“ www.quizizz.com. Mit dieser App kann der Lehrer ein Quiz zu unterschiedlichen Themen erstellen bzw. vorbereiten, durchführen und zusammen mit den Schülern ihre eigenen Ergebnisse prüfen. Wenn man die App „Kahoot“ schon kennt, dann weiß man sicherlich schon genau worum es geht. Die Schüler können spielerisch lernen (allein oder in der Gruppe). Am Ende des Quiz kann der Lehrer sowohl das individuelle Ergebnis als auch die Punkte der gesamten Klassen erhalten, evaluieren und sich ein Bild über den Lernprozess machen.

Wir haben zuerst aus der Perspektive eines Schülers ein Quiz über Dublin alleine gespielt. Danach haben wir die ganze Klasse zusammen als Wettbewerb gespielt. Ich habe gewonnen Yippee!!! ;). Zum Schluss haben wir unser gemeinsames Ergebnis überprüft und darüber reflektiert bzw. diskutiert. Dieser Ablauf war super und hilfreich für uns, dadurch haben wir zuerst selbst ein Gefühl über das Spiel und die Nutzung erhalten.

Quizizz ist eine interessante und benutzerfreundliche App zur Erstellung von unterschiedlichen Quiz zum Lernen. Bilder können in jeder Frage bzw. Antwort ergänzt werden. Leider kann man kein Video einfügen. Es wäre noch schöner gewesen, wenn man mit kurzen Videos als Darstellung einer Situation, ein Quiz erstellen könnte.

Ich würde diese App für meinen Sprachkurs sowohl als Einführung eines Themas (als Vorkenntnisse, um den Teilnehmern zu aktivieren) als auch zum Schluss eines Kapitels nutzen. Für fortgeschrittene Kurse würde ich die App z. B. dafür nutzen, eine Kultur näher kennen zu lernen.

Ich könnte mir auch vorstellen, Quiz für Soft Skills zu entwickeln.

Man sollte nicht vergessen, dass die Vorbereitung viel Zeit im Anspruch nimmt. Aus diesem Grund würde ich mir eine kollaborative Zusammenarbeit wünschen, wo z. B. viele Lehrer aus verschiedenen VHS zusammen Content erstellen, sich austauschen, ergänzen usw.

Meine Reflexion: Eine Siloarbeit heutzutage ist nicht mehr denkbar. Wissen teilen und kollaboratives Lehren und Lernen ist sehr wichtig.

Der Zugang zu dem Quiz als Schüler läuft über einen Email-Account oder einen Link.

Nach der Pause hat Bulent, der Lehrer die Plattform „edmodo“ vorgestellt. https://www.edmodo.com.

„Edmodo“ ist ein digitaler Klassenraum mit besonderen und unbegrenzten Abspeicherung von Aufgaben, Quiz, Lernprozessen, usw. Diese Plattform ist auch eine sogennante Community wo Lehrer, Schüler und Eltern involviert sind.  Die Gestaltung und das Layout erinnere mich ein bisschen an Facebook.

Heute wurde diese Plattform nur ganz kurz eingeführt. Als Hausaufgabe müssen wir intuitiv zu Hause alle Funktionen ausprobieren bzw. entdecken. Morgen werden wir damit arbeiten.

Wir haben uns im Lehrermodus angemeldet und können unsere eigenen Kurse erstellen. Ich finde es ist eine super Plattform, wo man nicht nur seine Kurse digital verwaltet kann, sondern auch mit anderen Dozenten und Eltern kommunizieren bzw. sich austauschen kann.

Heute haben wir viel gelernt. Es war aber auch sehr anstrengt so viele Stunden mit unterschiedlichen Geräten (zwischen Tablet, Laptop und Mobil) zu arbeiten. Ein paar Pausen dazwischen mit frischer Luft waren sehr willkommen.

Tag 3, Mittwoch, 15.05.2019

Heute Morgen wurde eine kleine Stadtführung zu Fuß für alle Teilnehmer von der Erasmus Gruppe angeboten. Es war ganz interessant die Stadt in dieser Art und Weise zu entdecken. Danach hatten wir ein bisschen Zeit etwas zu essen. Um 13:30 Uhr hat der Kurs pünktlich begonnen.

Heute wurde zum Beginn die App „Quizlet“ vorgestellt. Mit Quizlet kann jeder Inhalte lernen und nutzen, die von anderen Nutzern erstellt wurden, oder eigene Lernsets erstellen.

Zuerst haben wir aus der Perspektiven eines Schülers ein paar Lernsets wie Karteikarten, Frage/Antwort, Test, Zuordnen und als Spiel ausprobiert. Danach haben wir live in Zwei Gruppen gespielt. Es war eine schöne Erfahrung, da wir als Gruppe die gleiche Frage in jedem Tablet erhalten haben, aber die Antwort war nur auf einem Tablet der Gruppemitglieder eingeblendet. Also mussten wir nicht nur auf unseren Bildschirm, sondern auch auf den Bildschirmen der anderen aufpassen.

Der Zugang zum Quizlet erfolgt über eine email-Account von Google oder Facebook.

Diese App kann man ganz gut für Sprachtrainings benutzen oder für das Erlernen bestimmte Begriffe. Ich persönlich bevorzuge für das Vokabellernen Wort + Bild statt die beiden Begriffe direkt zu übersetzen. Die App besitzt eine Datenbank von Bildern und Grafiken, was die Gestaltung der Lernsets benutzerfreundlicher macht.

Nach der Pause wurde die App „Studystack“ eingeführt. Im Grunde ist es sehr ähnlich wie die Quizlet App. Man kann bestehende Karten herausholen und benutzen oder seine eigenen Lernkarten erstellen. Es ist geeignet für Sprachenlernen bzw. Vokabeln lernen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Karten zu verwenden: Als Flashcards, Hangman, Hungry Bug, Matching, Crossword oder QuizStudystack. Im Vergleich zum Quizlet kann man keine Bilder hinzufügen. Der Ablauf der Nutzung dieser App war wie die o.g.

Der Browser „Lyrictraining“ www.lyricstraining.com wurde vorgestellt. Diese Plattform ist ideal für Sprachtrainings. Man kann ein bestimmtes Lied nach Zielsprache finden und den Text mit ein paar Übungen wie z. B. Wort ergänzen, verwenden. Man hat auch die Möglichkeit, diese Übung nach Sprachniveau anzupassen.

Ich finde eine super Plattform zur Übung der Aussprache, Sprechtraining, usw. Ich würde sie aber für Fortgeschrittene Teilnehmer benutzen. Der Zugang erfolgt zu einem Facebook Konto.

Eine andere App zum Sprachtraining ist „Funeasylearn“. Man kann Vokabeln lernen. Diese App kann man nur aus der Schülerperspektiven nutzen. Als Lehrermodus ist es leider nicht möglich.

Diese App könnte ich mir vorstellen, meinen Schüler für das Selbstlernen oder Ergänzungen des Kurses zu empfehlen. Eine sehr gute Übung ist die Aussprache von Wörtern.

Zum Schluss wurde www.geoguessr.com kurz eingeführt. Hier werden Fotos von Landschaften, Städte, Gebäude, Denkmäler, usw. dargestellt. Der Nutzer kann sein Wissen über die Bilder testen bzw. erkunden.

Ich könnte mir vorstellen, „Geoguessr“ für den Unterricht in Landeskunde, Sprachen, Kulturen usw., als Warm-up eines Themas zu nutzen.

Wie gestern haben wir heute viele neue Apps kennengelernt und ausprobiert. Es ist immer spannend, wenn man selber den Inhalt erstellen kann. Morgen geht es um Virtual Reality. Ich freue mich schon darauf!!!

Tag 4, Donnerstag, 16.05.2019

Heute haben wir mit dem Browser „Learningapps“ www.learningapps.org begonnen. Dieser Browser unterstützt Lern- und Lehrprozesse mit kleinen interaktiven multimedialen Bausteinen, die online erstellt und in Lerninhalte eingebunden werden. Es gibt viele Kategorien und man kann eine bestehende Vorlage bearbeiten bzw. anpassen.

Wie gewohnt haben wir diesen Browser zuerst aus der Schülerperspektive verwendet. Danach hat jeder seine eigene App kreiert bzw. angepasst.

Ein Beispiel von mir:

https://learningapps.org/display?v=p038d0go319

Nach der Pause hatten wir einen kurzen Input über das Thema „Gamification“ erhalten. Danach wurde der Browser www.go.edpuzzle.com eingeführt, wo wir das Thema Gamification mit kurzen Videos vertiefen konnten. Es gab auch die Möglichkeit, eine kleine Zertifizierung als Nutzer zu erhalten.

Wir haben mit der Nutzerzertifizierung begonnen aber Aufgrund der geringen Zeit, mussten wir das abbrechen.

Danach haben wir uns als Dozenten angemeldet. Dort konnten wir einen Klassenraum erstellen, um bestehende Videos von YouTube, TED-Talks zu bearbeiten. Ich habe z. B. ein paar Fragen gestellt, Kommentare eingefügt und ein paar Feedbacks gegeben.

Mit diesem Browser kann man viele Videos für den Unterricht verwenden. Es ist eine tolle Plattform. Ich würde es weiter benutzen.

Nach der zweiten Pause haben wir einen Input erhalten zum Thema Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Wir werden die Präsentation am Ende des Kurses erhalten.

Als Hausaufgabe sollten wir die App HR Reveal herunterladen.

Ich habe das Gefühl, dass wir so viele neue Apps und Browsers kennenlernen. Es ist die Gefahr, dass man von vielen Angeboten überfordert sein kann. Ich würde mir zuerst nur ein paar Apps auswählen, die mir ganz gut gefallen, beginnen und vertiefen. Danach werde ich die anderen auch weiter verfolgen.

Es ist auch wichtig, die Frage zu stellen, ob man in Richtung Gamification oder Digital Game Based Learning geht.

Tag 5, Freitag, 17.05.2019

Heute ist Freitag, der letzte Tag unseres Kurses. Es regnet (typisches Wetter in Dublin) aber nicht für uns. Die ganze Woche war sehr schön. Die Zeit ist rasant vergangen. Ich hatte viel Spaß beim Lernen. Wie gewohnt haben wir pünktlich begonnen. Man spürt schon die Müdigkeit im Raum. Man ist nicht mehr agil und kreativ. Wahrscheinlich ist es normal. Wir haben in den letzten Tagen 5 Stunden täglich mit verschiedenen Geräten bzw. Apps voll konzentriert gearbeitet.

Heute haben wir mit der App „HP Reveal“ begonnen. Da ich mit mehreren iOS Geräten arbeite, habe ich Probleme beim Herunterladen dieser App. Am Ende musste ich mit einem Kollegen zusammenarbeiten.

HRReveal

Diese App bietet Interaktion zwischen physischen Objekten mit Augmented Reality (AR).  Man kann sie für Erklärung komplexer Begriffe nutzen. Man kann z. B. Bild mit Video interagieren. Wir haben den gleichen Ablauf wie immer verfolgt: Erklärung – Mitmachen – Ausprobieren und Zeigen.

Augmentedreality

Die zweite App hieß „Augmented Class“. Diese App ist so ähnlich wie HP Reveal. Ganz positiv bei dieser App fand ich, ist die Möglichkeit Text einzufügen. Ich könnte mir vorstellen, Bilder bzw. Videos mit Texten und Augmented Class zu interagieren.

Die App lässt sich leicht zu bedienen. Voraussetzung ist eine gute Internetverbindung, da viele Geräte bzw. Nutzer im Raum gleichzeitig arbeiten bzw. interagieren.

Nach der Pause hatten wir die App „Expeditions“ von Google ausprobiert. Dort gibt es mehr als 230 virtuelle Ausflüge als AR (Augmented Reality) und VR (Virtuelle Reality), die man an seine Schüler weitergeben kann und pädagogische sinnvolle Diskussionen über das jeweilige Themengebiet ermöglichen kann. Es ist eine tolle App, aber nimmt viel Kapazität in dem Mobil bzw. Tablet.  Wir haben die Erklärung erhalten und ausprobiert, aber viele der Teilnehmer konnten weiter nicht arbeiten, da die Geräte zu viel Speicher benötigen.

Zum Schluss wurden zwei Apps vorgestellt, die man auch mit AR und VR für pädagogische Zwecke nutzen könnte. Einige Apps davon dienen nur zur Verwendung bestehende Videos. Mit anderen Apps könnte man es anpassen oder selber kreieren, aber es ist sehr aufwändig. Da die Zeit so knapp war, konnten wir leider nicht beide Apps vertiefen. Ich würde das aber machen, da ich dieses Thema sehr interessant finde.

Die Arbeit mit Apps für AR und VR im Unterricht finde ich toll. Die Umsetzung in der Realität ist es aber schwierig, da die Ausstattung (Brille, Smartphone, Tablets und schnelles Internet) nicht in vielen Schulen vorhanden sind.  Es gibt natürlich viele Lösungen. Ganz wichtig ist es: „Machen und Ausprobieren“.

Der Kurs endete mit der Übergabe den Zertifikaten.

Ich könnte mir vorstellen, ein Projekt mit Online Game Based Learning und Augmented Reality mit und für VHS und Schulen in Schleswig-Holstein zu entwickeln, wo Content und Anwendung ausgetauscht und weiterentwickeln wird. Was halten Sie davon?

Vielen Dank! Es war wieder eine schöne Lernzeit.