Malta: Empowerment in ICT Skills (9)

von R. H.

Sonntag: 14.07.2019

Heute ging es auf nach Malta, um in der kommenden Woche an dem Kurs „Empowerment in ICT Skills“ teilzunehmen. Mein Flug ging schon recht früh und so saß ich bereits um 6 Uhr morgens im Shuttle zum Hamburger Flughafen. Es regnete in Strömen und kalt war es noch dazu. Nach einer einstündigen Autofahrt bin ich am Flughafen angekommen und wollte mein Gepäck per „Baggage drop off“ selber aufgeben. Den Check-in hatte ich nämlich schon am Vortag online von zu Hause aus erledigt. Es hätte so schön einfach sein können, aber der liebe Automat wollte mein Gepäck nur bis München mitnehmen, nicht aber bis nach Malta. Die nette Dame von der Lufthansa hat mir dann geraten, mich doch in der meterlangen Schlange vor den Check-in Schaltern einzureihen. Na gut, es nützt ja nichts, schließlich wollte ich nicht ohne Gepäck nach Malta reisen. Es ging auch schneller als gedacht und ich hatte noch genügend Zeit, um entspannt Bordlektüre zu shoppen.

Der Flug nach Malta mit Zwischenstopp in München klappte reibungslos und sogar mein Koffer war einer der ersten, der auf dem Gepäckband zu sehen war. Das Empfangskomitee von ETI war auch schnell gefunden und von da an hieß es warten auf den Transport. Es war wahnsinnig voll am Flughafen. Von überall kamen junge Leute, die auf die unterschiedlichsten Sprachschulen aufgeteilt wurden. Es war leicht chaotisch, sehr warm und laut. Dem allgemein starken Andrang an diesem Tag ist es wohl geschuldet, dass mein Name auf der falschen Liste stand und ich fast 2 Stunden auf den Transport zur Unterkunft warten musste. Auf Nachfragen wurde ich immer wieder vertröstet. Irgendwann kam dann doch der erlösende Aufruf und es ging auf zur Unterkunft von ETI. Hätte ich nicht den Namen von ETI, bzw. ESE am Gebäude gelesen, wäre ich wohl noch lange mit der Busfahrerin durch die schmalen Straßen von St. Julians gefahren. Auf Ihrer Passagierliste stand ich nämlich nicht drauf. Zum Glück ging es nicht nur mir so. Ich war sehr froh, als ich endlich mein Zimmer beziehen konnte. Es ist sehr klein, dafür aber sauber, schön hergerichtet und als Highlight hat das Zimmer sogar einen Balkon mit Meerblick.

Ganz hinten versteckt sich das Meer

In der Unterkunft habe ich auch Aije, eine Kursteilnehmerin aus Litauen, wieder getroffen. Wir hatten schon am Flughafen kurz mit einander gesprochen. Den Abend haben wir dann gemeinsam draußen verbracht und sie hat mich auf die Suche nach einem Cache mitgenommen. Geocaching hatte ich bis dahin noch nie gemacht, aber man lernt ja nie aus und es ist mal eine ganz andere Art, eine Stadt zu erkunden. Nachdem wir den kleinen „Schatz“ gefunden hatten, sind wir zurück in die Unterkunft und wir sind wahrscheinlich beide mehr als müde ins gemütliche Bett gefallen.

St. Julians am Abend

 

Montag: 15.07.2019

Heute ist also der erste Kurstag. Nach einem kleinen Frühstück bin ich zu um 8.30h zur Anmeldung gegangen. Von dort wurde ich in das gegenüberliegende Hotel geschickt, wo ich einen Infoflyer bekommen habe und ein Foto für eine Art Studentenausweis gemacht wurde. Die Empfangshalle vom Hotel war gerappelt voll mit Menschen aus der ganzen Welt, die alle bei ETI die verschiedensten Kurse besuchen wollen und jetzt auf ihre Gruppeneinteilung warteten. Nach einiger Zeit war es dann soweit und wir wurden unseren Lehrern/Lehrerinnen zugeteilt. Unsere Lehrerin heißt Josie und in meinem Kurs sind insgesamt 12 Teilnehmende. Es gibt noch eine weitere Gruppe, die ebenfalls den Kurs „Empowerment in ICT Skills“ besucht. Wir sind dann mit Josie zurück in das Gebäude von ETI und haben unseren Klassenraum für die kommenden fünf Tage bezogen. Mit 12 Leuten ist der Raum komplett ausgefüllt und auf den Tischen gibt es kaum noch Platz, um sich Notizen zu machen.

Mit etwas Verspätung fangen wir dann auch mit der ersten Einheit an und wir widmen uns erst einmal der Verwendung und Bearbeitung von Dokumenten auf Google Docs. Mit Google Docs können alle gleichzeitig am selben Dokument arbeiten. Dafür hat uns Josie ein Dokument erstellt, in dem wir alle zuerst unseren Namen und E-Mail-Adresse eintragen sollen. Später füllen wir dann noch ein weiteres Feld aus, indem wir etwas über uns schreiben sollen. Nachdem dies erledigt war, sollte dann jeder bei den anderen Teilnehmenden in diesem Feld Fragen zu ihrer Person einfügen. Es ist schon witzig zu sehen, wie die Felder zeitgleich von mehreren Personen gefüllt werden. Damit wir uns alle ein wenig besser kennenlernen, haben wir dann reihum die uns gestellten Fragen beantworten. Bei 12 Teilnehmenden hat dieser Teil recht lange gedauert, es war aber auch spannend zu erfahren, aus welchem Land meine Mitlernenden kommen, was ihr beruflicher Hintergrund ist und was sie gerne in ihrer Freizeit machen.

Nach einer kurzen Pause haben wir uns dann der Hauptaufgabe des Tages gewidmet. Das Erstellen einer eigenen Website. Zum Einstieg hat uns Josie erst einmal ein Video gezeigt, wie eine Website überhaupt funktioniert. Wer das auch schon immer einmal wissen wollte, guckt sich dazu am besten das Video von Bluehost an „How Websites Work

Dann geht es auch schon an das Erstellen der eigenen Website. Per Wix Website Builder machen wir uns ans Werk. Bei Josie sieht das alles ganz einfach aus, aber so einfach ist es nicht. Anstatt aus vielen vorgefertigten Website Vorlagen zu wählen, sollen wir es von Anfang an alleine machen.

Also öffnen wir die leere Vorlage und ich bin erleichtert als ich feststelle, dass beinahe alle Teilnehmenden etwas ratlos aussehen. Josie ist sehr geduldig, beantwortet all unsere Fragen und steht uns helfend zur Seite. Ich bin ganz froh, als es Zeit für die Mittagspause ist. Einmal kurz abschalten und den ganzen Input verarbeiten.

Nach der Pause machen wir weiter mit der Website. Das Internet will nicht immer so, wie wir es wollen. Es sind wahrscheinlich einfach zu viele Leute im Netz. Alle basteln fleißig an ihrer Website, schließlich soll sie am Freitag Nachmittag präsentiert werden. Zwischendrin erzählt Josie uns noch, dass wir bei der Verwendung von Fotos aus dem Netz auf die Bildrechte achten sollen. Die letzten 90 Minuten Unterricht gehen recht schnell vorbei und Josie merkt, dass wir uns noch nicht sicher fühlen im Erstellen von Websites. Kurzerhand beschließt sie dann, das Thema morgen weiter zu vertiefen, anstatt schon zum nächsten Thema, dem Erstellen von Blogbeiträgen, zu wechseln. Danke Josie!

Der erste Kurstag ist geschafft und mir raucht der Kopf. Im ansässigen Café steht schon der nächste Programmpunkt an. Die Verköstigung von maltesischem Gebäck (sehr süß und klebrig) und der berüchtigten Kräuterlimonade „Kinnie“ – Almdudler lässt grüßen. Nebenbei sollen wir uns auch noch für die anstehenden Ausflüge nach Valletta und M’dina einschreiben. Bei 114 Neuankömmlingen ist es brechend voll in dem kleinen Café und die Geräuschkulisse ist enorm. Irgendwann hat sich jeder eingetragen und es wird wieder ruhiger im Gebäude von ESE.

Nach einem sehr warmen und sonnigen Nachmittag abseits der Partyecken von St. Julian‘s bin ich schon sehr gespannt auf den morgigen Tag und was uns noch alles rund um das Thema Website erwartet.

 

Dienstag: 16.07.2019

Heute ist der 2. Kurstag und ich bin schon gespannt, was wir heute alles im Unterricht machen werden.

Wir haben pünktlich angefangen und unsere Lehrerin Josie hat noch einmal den gestrigen Tag Revue passieren lassen.

Josie hat uns dann die Plattform Learning Apps vorgestellt und uns viele verschiedene Beispiele gezeigt, wie man durch die Erstellung unterschiedlicher Apps, Lernaufgaben kreieren kann.

Es gibt sogar verschiedene Kategorien, aus denen man auswählen kann. Ich habe mich für die Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ entschieden und habe in den vielen verschiedenen Apps gestöbert.

Es gibt wirklich ein sehr großes Angebot an Themenfeldern und Aufgaben, die man für seine Lernzwecke aussuchen kann. Von Grammatik über Vokabeln bis hin zu wissenschaftlichen Themen ist alles dabei. Wir sollten dann unsere eigene kleine Lernapp erstellen. Auch hier hat man wieder eine Vielzahl an Vorschlägen, wie die eigene App denn aussehen kann.

Vorschläge für die Gestaltung einer Lernapp

Hat man sich für eine Vorlage entschieden, wird diese mit Inhalten gefüllt. Dabei stehen einem mehrere Medien zur Verfügung. Man kann z. B. nur per Text arbeiten, es gibt aber auch die Möglichkeit, Bilder, Videos und Geräusche mit einzufügen, um die Aufgaben für die Lernenden anschaulicher zu gestalten. Als erstes habe ich mich für die Option „Paare zuordnen“ entschieden und habe mir dafür Bilder von Obst und Gemüse gesucht, die dann dem passenden Namen zugeordnet werden sollen. Gerade für Sprachschüler, die Deutsch als Fremdsprache lernen, kann es hilfreich sein, auch noch Hinweise zur Antwort zu geben. Dies ist problemlos möglich und man kann den Hinweis sogar ansagen lassen.

Der kleine Infobutton zeigt und sagt den Hinweis an.

Es macht wirklich Spaß, sich kleine Lernspiele auszudenken und diese mit den Vorlagen umzusetzen. Wenn man möchte, kann man die erstellten Aufgaben z. B. auf einer Schul-Website einbetten. Das ist auch gar nicht so schwer wie gedacht. Man könnte jetzt seinen Schülern, Studenten, Teilnehmenden einen Link zu der Website senden und sie quasi zur Lösung der Aufgabe einladen oder man erstellt auf der Website von LearningApps einen eigenen Klassenraum. In diesen virtuellen Klassenraum kann man alle erstellten Apps, bzw. Lernaufgaben ablegen und für die virtuelle Klasse zugänglich machen.

Nach der Mittagspause hat Josie uns Edpuzzle gezeigt und wie man YouTube Videos und andere Videos für den Unterricht nutzen kann. Videos können im Unterricht ein wertvolles Hilfsmittel sein, um ein bestimmtes Thema aufzugreifen. Videos veranschaulichen die Materie sehr gut und dank Edpuzzle kann man dieses Medium auch in eine Lernaufgabe umwandeln. Nachdem wir uns alle bei Edpuzzle registriert hatten, konnten wir auch schon loslegen. Man kann auf Edpuzzle Videos zuschneiden (dies geht allerdings nur direkt vom Anfang ausgehend) und nur den wichtigen Teil für den Unterricht nutzen. Man kann das Video mit einem Voiceover versehen und Notizen hinzufügen. Spannend ist auch die Funktion, ein sogenanntes „Quizzes“ aus dem Video zu machen. Hierbei kann man Fragen in das Video einbauen, die entweder offen oder als Multiple Choice beantwortet werden können. Das Video stoppt dann bei einer bestimmten Sequenz und die erscheinende Frage muss beantwortet werden. Eine Erfolgskontrolle ist sofort möglich. War die Antwort falsch, wird einem die korrekte Lösung angezeigt.

Rechts in der Leiste kann man sehen, bei welcher Sequenz eine Frage eingebaut wurde, das sehen die Schüler später natürlich nicht.

Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, die so erstellte Aufgabe in eine Website mit einzubetten. Wie bei Learningapps, kann man auch bei Edpuzzle einen virtuellen Klassenraum erstellen und seine Schüler dazu einladen.

Nachdem wir alle unsere kleinen Videos in Quizzes umgewandelt und auf unsere Website eingepflegt hatten, war der 2. Kurstag auch schon um. Wir haben viel gelernt an diesem Tag und ich bin begeistert von Learningapps. Davon werde ich sicherlich auch mal im privaten Gebrauch machen und ein paar Lernaufgaben für meine Kinder erstellen.

Heute Abend steht noch ein von ETI/ESE organisierter Ausflug nach Valletta an und ich hoffe sehr, dass wir bei der Gelegenheit auch noch etwas von dem dort stattfindenden Jazz Festival mitbekommen werden.

Wir wurden pünktlich um 18.30 Uhr von unserem Tour Guide Mario abgeholt. Mario war mal Lehrer für Geschichte und Englisch, hat aber seine Berufung als Tour Guide gefunden. Mit zwei Bussen sind wir dann nach Valletta gefahren. Unsere erste Station war das La Sacra Gebäude, in dem ein Panorama-Auditorium untergebracht ist. In diesem haben wir uns dann die Show „The Malta Experience“ angesehen. Der Film zeigt in 45 Minuten die chronologische Geschichte von Malta.

Valetta bei Nacht

Als wir das Gebäude wieder verlassen haben, hat uns ein Regenschauer überrascht. Eigentlich regnet es auf Malta zwischen Mai und September nicht – so die Aussage von Mario. Nach ein paar Stoßgebeten von ihm in den Himmel, hat es dann auch tatsächlich aufgehört zu regnen und wir sind durch die schmalen Straßen von Valletta gelaufen. Mario hat uns dabei viel zu der Geschichte und zu den einzelnen Gebäuden erzählt. Von dem Jazz Festival haben wir zwar nichts mitbekommen, dafür hat aber eine Blaskapelle die Erzählungen von Mario kurzfristig untermalt. Gegen 22 Uhr haben wir uns dann müde und voll mit neuen Eindrücken wieder auf den Rückweg nach St.Julian‘s gemacht. Es war definitiv ein gelungener und spannender Tag.

 

Mittwoch: 17.07.2019

Heute ist der dritte Kurstag und wir widmen uns dem Thema „Blogs“. Ich selber habe keinen Blog, lese aber gerne auf den unterschiedlichsten Blogs. Umso gespannter bin ich nun, wie man seinen eigenen Blog erstellt. Vor Kursbeginn sollten wir uns bereits bei Blogger registrieren, damit wir sofort starten können.

Josie hat uns zuerst den Aufbau eines Blogs erklärt. Dieser besteht aus einem Header, dem Body, den Sidebars und dem Footer. Zur besseren Verständlichkeit hat sie uns noch ein kleines Video dazu gezeigt. Danach haben wir auch schon unter ihrer Anleitung losgelegt. Es ist gar nicht so einfach, die ganzen doch teilweise versteckten Funktionen zum Erstellen eines Blogs zu finden, aber nach einiger Zeit ging es ganz gut. Die Themenfindung war eher das Problem, bzw. in kurzer Zeit einen Text für den Header zu schreiben und passende Hintergrundbilder zu finden. Ich habe mich jetzt für einen Blog zum Thema „Leben in Schleswig-Holstein für Geflüchtete“ entschieden. Er soll letztendlich als Informationsquelle zum Leben im nördlichsten Bundesland dienen, mit Hinweisen zu Aktivitäten, die Menschen aus Schleswig-Holstein und viele andere Dinge. So ein richtig fester Plan steht noch nicht, das kommt sicherlich noch. Erstmal musste ja eine Idee her.

Nach einer kurzen Pause haben wir angefangen, die Sidebars, also die Seiten links und rechts vom Hauptteil, vom Blog zu gestalten. Man kann aus einer Vielzahl von Vorschlägen wählen. Ich habe mich erst einmal für ein Blog-Archiv, Labels, eine Suchfunktion und die „über mich“ Funktion entschieden. Die Galerieseite habe ich noch mit ein paar Fotos aus Schleswig-Holstein gefüllt und im Footer, dem unteren Part eines Blogs, ein Kontaktformular eingefügt. Dann war der dritte Kurstag auch schon vorbei, da heute nur bis 12.30 Uhr Unterricht war.

Hier ein kleiner Einblick von dem Blog, der am heutigen Kurstag entstanden ist.

Da der Unterricht heute bereits früh zu Ende war, habe ich die Zeit genutzt und mit dem Bus nach Bugibba gefahren und habe mir dort das Malta National Aquarium angesehen. Das Aquarium ist recht klein und ich war nach einer Viertelstunde schon durch. Damit hatte ich nicht gerechnet und so bin ich dann noch ein zweites Mal durch die Fischwelt gelaufen. Danach bin ich noch etwas durch San Pawl il-Bahar gelaufen. Mit dem Bus bin ich dann zurück bis nach Sliema, dem Nachbarort von St. Julians gefahren, um da noch ein wenig die Gegend zu erkunden. In Sliema ist es wesentlich ruhiger als in St. Julians, die Wege sind auch nicht ganz so schmal und die Gefahr, von einem Auto angefahren zu werden, ist gefühlt geringer. Nach guten zwei Stunden in Sliema bin ich dann an der Promenade entlang zurück nach St. Julians gelaufen. Nach dem langen Ausflug war ich doch ganz
schön k.o., aber es hat sich gelohnt.

Spinola Bay, St. Julians
Our Lady of Mount Carmel Kirche, St.Julians

 

Doonerstag: 18.07.2019

Der vierte Kurstag steht an und wir widmen uns heute dem Thema „Video recording“. Um mit Videos arbeiten zu können, sollen wir uns den FlashBack Express Recorder herunterladen. Mit diesem Programm kann man zeitgleich Aktionen auf dem Bildschirm und seine Stimme aufnehmen. Die so entstandenen Videos können dann im Anschluss zugeschnitten werden und mit Text versehen werden. Josie zeigt uns kurz wie man ein eigenes Video gestalten kann und dann sollen wir uns auch schon selber an unserem ersten Video versuchen. Dies klappt nur so semi gut muss ich gestehen. Mal eben so ein Thema zu finden, worüber ich jetzt aus dem Stehgreif etwas erzählen kann, empfand ich schon als schwierig. Ein passendes Bild/Grafik musste auch fix gefunden werden, denn es sollte ja nicht nur die Stimme zu hören sein, denn dafür gibt es andere Programme. Nachdem ich mich für ein Thema entschieden hatte, wollte ich starten, aber so einfach war das nicht. Wir hatten heute wieder Probleme mit der Internetverbindung und so ging erst einmal nicht viel. Zudem war die Geräuschkulisse im Raum so hoch, dass das Einsprechen des Textes nicht zufriedenstellend möglich war. Ich habe es dann erst einmal dabei belassen und mich mehr auf den zweiten Teil des heutigen Tages konzentriert, die Arbeit mit SparkAdobe.

Mit diesem kostenfreien Programm kann man kleine Video-Clips erstellen, sowie Websites und Social-Media Grafiken. SparkAdobe stellt einem viele unterschiedliche Vorlagen zur Verfügung und die Gestaltungsmöglichkeiten sind schier unendlich. Wir sollen einen kleinen Video-Clip ohne die Verwendung einer Vorlage erstellen. Diese Clips werden als Seiten aufgebaut. Man füllt also einzelne Seiten mit Inhalten und das Programm fügt sie dann zu einem Video-Clip zusammen. Es gibt verschiedene Layouts, die man zur Gestaltung der einzelnen Seiten nutzen kann. Es gibt eine Datenbank für kostenlose Bilder und man kann dem Clip Videos und Musik hinzufügen. Dieses Mal entscheide ich mich schnell für ein Thema und die Seiten füllen sich problemlos mit Inhalt. Ich könnte das wahrscheinlich den ganzen Tag machen, so viel Spaß hat das gemacht. So ging die zweite Hälfte des Vormittages auch recht schnell um.

Die Mittagspause habe ich dazu genutzt, den Text, den ich in den einzelnen Seiten zugefügt hatte, einzusprechen. Dies ist eine weitere Funktion von SparkAdobe und die ist wirklich einfach umzusetzen.

Aus all den Seiten ensteht am Ende ein Video.

Auch das FlashBack Video habe ich in der Mittagszeit bearbeitet und endlich konnte man den gesprochenen Text verstehen.

Im letzten Teil des Kurstages haben wir als erstes unsere erstellten Videos in unsere Website eingefügt, um uns dann mit reinen Audioprogrammen zu beschäftigen.

Josie zeigt uns Plattformen wie online voice recorder, Audacity und auch das Free Music Archive, mit dem wir unseren Videos, Websites und Blog Musik hinzufügen können. Den Rest der Stunde lässt uns Josie Zeit, um die Programme auszutesten oder um an unserer Website, bzw. dem Blog zu arbeiten.

Ich habe an der Website gebastelt und noch ein paar Dinge hinzugefügt, damit sie nicht mehr ganz so leer aussieht. Mit ziemlich viel Input geht der vorletzte Kurstag doch schnell zu Ende.

Am Abend fand ein von ESE/ETI organisierter Ausflug nach Rabat und Mdina statt. Unser Tour Guide war wieder Mario, mit dem wir bereits am Dienstag in Valletta waren. Die Fahrt nach Rabat dauert eigentlich nicht lange, da aber in Mdina gerade ein Food Festival stattfindet, konnten wir die Strecke nur im Schneckentempo bewältigen. Da wir dadurch erst relativ spät in Rabat angekommen waren, hat uns Mario doch recht zügig und mit schnellen Schritten durch die Straßen und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit geleitet. Man kommt gut zu Fuß von Rabat nach Mdina, die beiden Orte gehen quasi ineinander über. Am Ende hat Mario uns noch Zeit gelassen, um das Food Festival zu besuchen. Es gab dort viel zu sehen und auch ein wenig zu probieren. Spät abends waren wir dann wieder zurück in St. Julians und so war es ein schöner Ausklang des vierten Kurstages.

Mdina am späten Abend

 

Freitag: 19.07.2019

Heute ist der letzte Kurstag und bevor wir alle am Ende des Unterrichts unsere Website und unseren Blog vorstellen, beschäftigen wir uns noch mit dem Thema Avatare und dem Erstellen von Cartoons für Lernzwecke.

Josie zeigt uns die Seite von Voki – Home, auf der man ganz einfach seinen eigenen Avatar erstellen kann. Man kann sich aus verschiedenen Themenfeldern, wie z.B. Menschen, Tiere oder historische Personen einen Charakter aussuchen und diesen dann personalisieren. Diesem erstellten Avatar kann man dann auch noch eine Stimme verleihen und sich dafür eine aus vielen verschiedenen Sprachen und Akzenten aussuchen. Was der Avatar sprechen soll, kann man vorab in einem Textfeld eingeben.

Mit diesen Avataren kann man sehr gut das Interesse von Schülern, egal ob jung oder alt, wecken und sie gezielt im Unterricht einsetzen. Durch die unendliche Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, sind diese virtuellen Charaktere gut auf den unterschiedlichsten Gebieten einsetzbar.

Ein weiteres Tool für den virtuellen Unterricht ist storyboardthat. Auf dieser Website kann man kleine Comics erstellen, die für den Unterricht verwendet werden können.

Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, sich zum Thema passende Charaktere und Szenen auszusuchen und diese dann nach eigenen Wünschen zu personalisieren. So kann man die Comics den Lernanforderungen oder auch dem Lernziel anpassen. Dies ist sicherlich auch eine recht simple Methode, die man im Sprachunterricht für z.B. Flüchtlinge anwenden kann. Auch kann man Sprachschüler z.B. mit solchen Comics ihre eigene Geschichte erzählen lassen.

Eine weitere Möglichkeit für die Erstellung von Comics ist wittycomics. Diese Seite bietet allerding nicht so viele Möglichkeiten in der freien Gestaltung der Comics und war für mich persönlich eher uninteressant.

Vor der Mittagspause hat Josie uns noch Zeit gegeben, um an unseren Webseiten und/oder Blogs zu arbeiten, denn nach der Pause sollte wir unsere Werke vorstellen.

Nachdem wir uns alle wieder im Klassenraum eingefunden haben, haben wir alle unsere Websites und Blogs in einem google.docx Dokument eingetragen, damit die Präsentation am E-Screen stattfinden konnte. Im Laufe der Woche haben alle Teilnehmenden ganz individuelle Webseiten und Blogs erstellt und es war spannend, diese nun alle präsentiert zu bekommen. Wir alle werden sicherlich zu Hause noch weiter daran arbeiten. Viele Teilnehmende aus meinem Kurs bleiben sogar noch eine weitere Woche, um noch mehr über das spannende Thema „ICT Skills“ zu erfahren.

Für mich geht es morgen früh zurück nach Deutschland. Die Zeit bis dahin werde ich wohl mit Koffer packen und einem letzten Spaziergang entlang der langen Promenade zwischen St. Julians und Sliema verbringen.

Es war eine tolle Woche hier auf Malta, ich habe viel gelernt und gesehen und werde sicherlich zu Hause an der Webseite und dem Blog weiterarbeiten.

Ich danke dem Landesverband der Volkshochschulen für diese einmalige Möglichkeit, an diesem Projekt teilzunehmen und natürliche meinen Kolleginnen, die das alles so toll organisiert haben.

Bye Bye Malta!

Finnland: Migrants‘ course: Let’s use ICT teaching and learning of newly-arrived migrants

von F. S.

Samstag: 11.05.2019

Meine Reise beginnt am 11. Mai 2019, einen Tag bevor mein Kurs in Helsinki losgeht. Ich erhoffe mir von dem Lernangebot, Inspirationen aus einem der führenden Länder für die Einbindung von Digitalisierung in den (Lern-) Alltag und Eindrücke, sowie Erfahrungen von den anderen Kursteilnehmenden.

Mein eigener Aufgabenbereich beim Landesverband der Volkshochschulen ist die Umsetzung vom Projekt „Starterpaket für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein“, was sich wie viele Aspekte der Weiterbildung nun den Herausforderungen der Digitalisierung stellen muss.

Helsinki fasziniert mich vom ersten Moment an, da die Stadt unglaublich grün ist. Moderne Architektur ist quasi direkt in den Wald gebaut worden. Meine Unterkunft liegt etwa 20 Minuten nordöstlich vom Stadtzentrum in Vantaa. Hier findet ab Montag auch mein Kurs statt und den Weg zum Vocational College kann ich problemlos zu Fuß gehen. Ich erkunde erst einmal Vantaa und die Gegend um meine kleine Wohnung, bevor ich mich ins Stadtzentrum aufmache und die finnische Hauptstadt aus der Nähe betrachte.

Da am morgigen Tag eine Stadtführung mit den anderen Kursteilnehmenden geplant ist, spaziere ich einfach etwas umher, ohne das Gefühl zu haben, die Sehenswürdigkeiten suchen zu müssen.

In der Feinkostabteilung des Kaufhauses Stockmann finde ich ein wunderbares Abendessen und fahre dann zufrieden zurück nach Vantaa.

 

Sonntag: 12.05.2019

Mein erster Kurstag findet glücklicherweise nicht in den Unterrichtsräumen statt. Auch ausschlafen darf ich am Sonntag noch, da wir uns erst um 14 Uhr am Hauptbahnhof in Helsinki treffen wollen. Zwei Betreuer, Jenny und Ilpo von Euneos warten dort auf die große Gruppe aus ganz Europa. Viele Nationalitäten sind bei den überwiegend weiblichen Kursteilnehmenden vertreten, vor allem Griechenland und Italien.

Jenny führt uns durch das kleine Stadtzentrum von Helsinki und zeigt uns die wichtigsten und schönsten Ecken bei strahlendem Sonnenschein. Ilpo streut hier und dort ein paar historische und kulturelle Fakten ein und erklärt uns, wie die Geschichte das heutige Finnland beeinflusst hat.

Ein besonderer Ort ist die Oodi Bibliothek ganz in der Nähe des Bahnhofs. Es ist die im Dezember 2018 eröffnete Nationalbibliothek Finnlands und sowohl architektonisch als auch kulturell wirklich beeindruckend.

Das Gebäude ist aus Holz und Glas gebaut und hat kaum grade Linien, was es so spannend macht.

Drinnen gibt es drei Ebenen, jede mit einem Café oder Restaurant ausgestattet und man hat das Gefühl, die gesamte Kreativität Helsinkis trifft sich dort.

In der unteren Ebene befindet sich die Leihstelle, einige Regale mit den aktuellen Bestsellern, ein großer Eingangsbereich mit vielen Sitzmöglichkeiten und ein Restaurant.

Auf der zweiten Ebene ist ein Co-Working Space mit einzelnen Gruppenarbeitsräumen, Virtual Reality Räumen und einem großen Arbeitstisch mit Nähmaschinen, Textildruck und diversen Rechnern und Tablets. Jenny berichtet uns, dass man hier lernen, arbeiten, oder sich kreativ ausleben kann. Viele kleine Unternehmen in Helsinki nutzen die Räumlichkeiten, da sie selbst keine haben oder die Atmosphäre schätzen.

Selbstverständlich ist der Zugang kostenfrei und diverse Ansprechpartner stehen zur Verfügung um zu helfen.

Die dritte Ebene scheint komplett aus Glas zu bestehen, hier sind die Bücher und weitere Arbeitsplätze untergebracht. Viele Menschen lesen in den zahlreichen gemütlichen Sesseln oder kommen in die Bibliothek um Zeit zu verbringen. Eine Dame strickt, jemand liegt mit geschlossenen Augen auf einem Sofa und hört ein Hörbuch und Familien sitzen an den Tischen im Café und genießen die Sonne. Trotz des belebten großen Raumes ist es angenehm ruhig, was besonders bemerkenswert ist, da es auch große Teppiche mit Spielsachen und Büchern für Kinder gibt. Mit dieser Bibliothek wurde in Helsinki ein ganz und gar wunderbarer Ort geschaffen, an dem man gern Zeit verbringt.

Der Abend steht uns dann zur freien Verfügung und ab morgen treffen wir uns in den Räumen des Varia College Vantaa.

 

Montag: 13.05.2019

Mein erster Tag am Varia Vocational College in Vantaa beginnt um 9 Uhr in der ehemaligen Bibliothek. Diese wird nicht länger genutzt, da alle Lehrbücher inzwischen digitalisiert sind.

Die Schule hat uns zwei Schüler aus dem ersten Jahr der ICT Ausbildung für die ganze Woche zur Verfügung gestellt, die mit jeglichen technischen Problemen helfen können. Für sie wird es als praktische Erfahrung gewertet und für uns ist es sehr angenehm, immer einen Ansprechpartner zu haben.

Der Kurs erhält eine kurze Einführung zur Geschichte und Entstehung dieser weiterführenden Schule. Sie wurde 1963 gegründet und hat derzeit 3500 Lernende aller Altersklassen. Etwa 30 % davon haben eine andere Muttersprache als Finnisch. Die Aus- und Schulbildung basiert hier nicht auf Zeit, sondern auf Kompetenzen. Das bedeutet, dass die notwendigen Fähigkeiten möglichst ohne Druck erlernt werden und dass die Lernenden nicht nach einer bestimmten Zeit fertig sein müssen, sondern dann, wenn sie sich das gesamte Wissen angeeignet haben. Im Durchschnitt dauert ein Abschluss drei Jahre und die Schüler*Innen kommen mit 16, nach den verpflichtenden Schuljahren in Finnland.

Es gibt 17 Felder, in denen unterrichtet wird und Abschlüsse erreicht werden können. Der praktische Bezug zur späteren Arbeit ist hier besonders wichtig und in die Ausbildung integriert. Bei einem Rundgang durch die Schule lernen wir einige der Felder kennen. Die meisten Räume, die wir besichtigen sind für Handwerksberufe ausgelegt: zum Beispiel Tischler, Heizungsinstallateure und Maurer können hier alle wichtigen Grundlagen der Arbeit erlernen. Ebenso gibt es Räume für angehende Friseur*Innen und Fotograf*Innen.

Besonders schön ist die Wertschätzung der einzelnen Felder innerhalb er Schule zu beobachten. Die Schüler*Innen des Bereichs Malerei gestalten die Wände, diejenigen des Bereichs Küche und Service betreiben die Kantine und das hauseigene Restaurant.

Anschließend hören wir einen Vortrag von Pia Hakkari, einer Mitarbeiterin der Abteilung für Bildung in der Stadt Vantaa. Sie erklärt uns das finnische Bildungssystem und erläutert, dass es hauptsächlich auf Zusammenarbeit und Vertrauen basiert. Auf Staatsebene werden zwar Vorgaben gemacht, die jedoch von den einzelnen Städten und sogar Schulen individuell umgesetzt werden können.

Das Mittagessen dürfen wir in der Kantine für Lehrende der Schule genießen und werden dabei auf die Schüler*Innen aufmerksam, die sich um die Zubereitung und die Organisation in der Küche kümmern. So wird den Kursinhalten von einzelnen Gruppen ein besonderer Wert beigemessen und aktiv Nachhaltigkeit betrieben.

Der Nachmittag besteht aus einem Vortrag von zwei Lehrerinnen am Varia Vocational College, die von ihren Erfahrungen im Unterricht berichten. Beide unterrichten gemeinsam eine Gruppe von Migrantinnen, die sowohl Finnisch lernen als auch Kinderkrankenschwestern werden wollen. So ist eine der beiden für den Sprachunterricht und eine für den praktischen Unterricht zuständig. Sie stellen uns im Rahmen des Vortrags verschiedene Digi-tools vor, die wir heute und am Mittwoch gemeinsam ausprobieren werden. Wir lernen heute ThingLink und Padlet kennen und probieren sie auch direkt aus. Gemeinsam erarbeiten wir Möglichkeiten, diese Lerntools in unserem Arbeitsalltag zuhause zu nutzen.

 

Dienstag: 14.05.2019

Der dritte Tag meines Aufenthaltes beginnt mit einer kleinen Finnisch Lektion: Hyvää huomenta bedeutet „Guten Morgen“ und ist gar nicht so einfach auszusprechen. Unsere heutige Referentin Karoliina ist Lehrerin für Finnisch als Zweitsprache an einer Schule hier in Vantaa. Sie begrüßt uns auf allen Sprachen, die im Kurs vertreten sind (das sind immerhin 5) und berichtet von ihren Erfahrungen im Sprachunterricht. Der Schwerpunkt liegt heute auf Spracherwerb und Vokabeln lernen.

Finnisch ist eine sehr praktische Sprache, um aufzuzeigen, dass Spracherwerb in jeder Altersklasse schwer ist, da bis auf eine Teilnehmerin im Kurs niemand die Sprache versteht. Wir werden daran erinnert, welche Techniken besonders wichtig sind, wenn das Sprachniveau im Kurs noch niedrig ist.

Die erste App, die in diesem Zusammenhang vorgestellt wird, ist classdojo.com. Hier wurde von Karoliina bereits ein Kurs mit unseren Namen erstellt. Jeder Teilnehmer erhält ein kleines Monster Icon und das Programm kann Gruppen zusammenstellen, Arbeitsaufträge visualisieren und die Lautstärke im Klassenraum anzeigen.

Dann dürfen wir selbst aktiv werden und unseren eigenen Kurs erstellen, um die Funktionen besser kennenzulernen.

Die Mittagspause wird heute draußen im strahlenden Sonnenschein verbracht, nachdem wir uns mit leckerem Essen aus der Schulkantine gestärkt haben. Da das College in Vantaa, außerhalb von Helsinki liegt, muss man nur einen kurzen Weg zurücklegen, bevor man zwischen Feldern und Bäumen mitten in der Natur steht.

Am Nachmittag zeigt Karoliina uns die App Quizlet.com und auch hier dürfen wir selbst erst als Lernende und dann als Lehrende die Möglichkeiten selbst ausprobieren. In dieser App können Lernkarten oder Schaubilder mit verschiedenen Vokabeln ausgestattet werden, besonders hilfreich ist hier auch die visuelle Stütze der Wörter.

Ich nutze das gute Wetter und die lange Helligkeit in Finnland, um nach dem Kurs noch einmal in die Innenstadt zu fahren und da kulturelle Weiterbildung auch Teil meiner Reise sein soll, genieße ich eine typische kanelipulla (Zimtschnecke).

Mittwoch: 15.05.2019

Am Mittwoch wird unser Kurs erneut von den beiden Dozentinnen betreut, die bereits am Montag bei uns waren. Montag haben sie uns die Hausaufgabe gegeben, entweder selbst ein Video zu filmen, oder uns eines auszusuchen, das wir bearbeiten möchten. Sie heißen beide Anna und erklären uns heute die Möglichkeiten, die Lernvideos im Sprachunterricht darstellen und wie wir diese erstellen können. Da die beiden angehenden Krankenschwestern unterrichten, nutzen sie Videos von Kindern, die dabei helfen können, motorische Entwicklungen oder Verhaltensweisen zu visualisieren und analysieren.

Wir lernen die App H5P.org kennen und dürfen eigene Videos für unseren Bedarf oder nur zum Spaß erstellen. Mein Beispiel ist ein kurzer Clip aus der „Sendung mit der Maus“, mit Hilfe dessen interaktiv Vokabeln gelernt werden können. Wörter wie „Maus“, „Elefant“ oder „Ente“ können sowohl mit dem Bild als auch mit der Bewegung dargestellt werden. Ich kann das Video an der passenden Stelle pausieren und durch das Anklicken eines Icons wird dann die Vokabel angezeigt.

Am Ende des kurzen Clips werden die neu erlernten Wörter mit einem integrierten Lückentext abgefragt.

Für Interessierte hier der link: https://h5p.org/node/507991

Die Beispiele, die von den anderen Kursteilnehmenden erstellt werden zeigen, wie unterschiedlich die Lerngruppen und Unterrichtsformen sein müssen, da alle sehr individuell gestaltet sind.

Die Mittagspause ist heute etwas ganz Besonderes. Bereits um halb 12 (für  Finnland eine ganz normale Zeit zum Mittagessen) begeben wir uns in das Training-Restaurant, das von den Schülern des Varia Vocational College betrieben wird. Die Schüler*Innen erlernen hier die Bereiche Küche und Service und bereiten ein köstliches Drei-Gänge-Menü zu. Die Qualität des Essens ist herausragend und alle geben sich große Mühe mit der Präsentation.

Der Nachmittags-Block dreht sich dann weiter um die Erstellung der Lernvideos, sowie die anderen Funktionen, die H5P zu bieten hat. Es gibt Quiz-Optionen, eine Diktier-Funktion und zahlreiche andere Möglichkeiten, interaktive Einheiten zu erstellen. Wir haben genug Zeit, die einzelnen Felder mit Hilfe unserer Dozentinnen und der ICT Schüler kennenzulernen und auszuprobieren.

Ein besonders positiver Aspekt dieses Kurses ist für mich die Vielfalt an digitalen Lerntools, die vorgestellt wird. Man hat die Möglichkeit, viele verschiedene Dinge auszuprobieren und dann zu entscheiden, welche Apps man im Alltag nutzen möchte und dort die Kenntnisse dann gegebenenfalls vertiefen.

Schließlich benutzen wir das erste mir bereits bekannte Lerntool: Kahoot.com. Mit dessen Hilfe erstellt jeder ein farbenfrohes Quiz, das für den individuellen Unterricht genutzt werden kann. Auch hier werden wieder sehr unterschiedliche Ergebnisse produziert, sehr passend zu den jeweiligen Fächern und Lerngruppen der Teilnehmenden. Einige Kahoots spielen wir selbst durch und alle sind begeistert, von der Nutzung des eigenen Smartphones und des kleinen Wettbewerbs, der entsteht.

Das hervorragende Wetter motiviert mich, nach dem Kurs noch etwas die Gegend zu erkunden und ich fahre nach Sipoo, etwa 20 Minuten entfernt von Vantaa.

 

Donnerstag: 16.05.2019

Auch am Donnerstag beginnt der Morgen am Varia College mit strahlendem Sonnenschein.

Man kann an den blühenden Birken förmlich sehen, wie der finnische Sommer Einzug hält. Unsere Dozentin ist heute erneut Karoliina und sie erklärt uns zu Beginn des Tages, dass wir heute viel vorhaben. Es werden Apps für Bild- und Videobearbeitung vorgestellt und ausprobiert.

Die erste App ist Flipgrid.com, hier können Lernende kurze Videos als Antwort auf eine Aufgabe oder Frage erstellen. Karoliina erzählt, dass ihre Schüler*Innen diese App besonders gern nutzen und kaum Scheu vor der Kamera oder einem Video von sich selbst haben. (Das sieht bei uns im Kurs ganz anders aus!)

Grade für schüchterne Teilnehmende scheint dies eine besonders gute Option zu sein um Fähigkeiten abzufragen.

Es ist hier übrigens ganz selbstverständlich, dass alle Lernenden ein Chromebook oder ein iPad besitzen und im Unterricht nutzen können. In Vantaa werden die Schulen mit genug Geräten für jeden Schüler ausgestattet. Auch Smartphones können zum Beispiel bei Kahoots genutzt werden.

Die Anzahl an Benutzerkonten, die ich im Kurs bereits erstellen musste, steigt stetig weiter und ich bemühe mich, den Überblick zu behalten. Mein Eindruck von unseren verschiedenen Dozentinnen ist, dass diesen Daten geringerer Wert beigemessen wird.  Die Verwendung von hilfreichen Plattformen oder Apps passiert ganz selbstverständlich und ohne Hemmungen. ES fällt mir schwer, mir einen ähnlich entspannten Umgang mit diesen Geräten oder Plattformen in Deutschland vorzustellen.

Dann geht es direkt mit neuen Benutzerkonten bei spark.adobe.com und bookcreator.com weiter. Hier erstellen wir ein Video über das finnische Schulsystem und verfassen unser erstes ebook. Anschließend befassen wir uns mit dem Thema Animation.

Mit Hilfe eines iPads und kleinen Duplo Figuren filmen wir einen Stop-Motion-Animationsfilm und versehen ihn mit finnischen Vokabeln. Die Einleitung dauert nur wenige Minuten, da die App Stop Motion Studio sehr intuitiv und einfach funktioniert. Von den verschiedenen Ergebnissen im Kurs sind wir alle begeistert und die Gruppenarbeit kann einfach in den Unterricht übertragen werden.

Scratch.mit.edu ist eine Webseite, bei der wir erneut eine kleine Animation erstellen sollen. Diesmal müssen wir allerdings selbst den Code schreiben, um die gezeichneten Charaktere in Bewegung zu setzen. Schließlich probieren wir noch die App Toontastic aus, bei der wir nur die Stimme und Bewegungen der Figuren kontrollieren müssen.

Alle drei Formen der Animation bereiten dem Kurs großen Spaß und es werden bereits erste Ideen formuliert, wie man sie im Unterricht einsetzen könnte. Nach so vielen neuen Eindrücken sind wir froh, als Karoliina den heutigen Tag mit einer kleinen Feedbackrunde beendet, die selbstverständlich interaktiv bei Flipgrid stattfindet!

 

Freitag: 17.05.2019

Den Freitag verbringen wir in einem anderen Gebäude des Varia Vocational College, wo weitere Fachbereiche der Schule untergebracht sind. Es befindet sich in der Nähe des Flughafens von Helsinki, der ebenfalls in Vantaa liegt.

Anssi ist hier Lehrer für Logistik und führt uns durch die Räumlichkeiten. Was die Gruppe hier besonders beeindruckt, sind die großen Lagerhallen und Klassenräume für den Bereich Flugzeugtechnik.

Die Schule hat verschiedene eigene Flugzeuge, an denen die Schüler*Innen lernen können. Sie bauen sie auseinander und fügen sie wieder zusammen, während ein Lehrer sie beaufsichtigt. Die Ausbildung in den mechanischen Berufen dauert drei Jahre und die Schüler*Innen lernen zunächst die theoretischen Grundlagen, bevor es an die praktischen Erfahrungen und Praktika in den jeweiligen Bereichen geht.

Die technische Ausstattung ist auch hier hervorragend und die digitalen Lerntools unterstützen die handwerkliche Arbeit auf eine sehr natürliche Art und Weise.

Danach lernen wir Tea kennen, die ein Projekt mit Migrant*Innen an der Schule ins Leben gerufen hat. Es geht hierbei um das Erlernen von Finnisch als Zweitsprache und den Einsatz von Fotografie im Spracherwerb. Sie berichtet mit ihrer Kollegin Sanna davon, wie eine kleine Gruppe erwachsener Lernender mit Hilfe von Kameras kreativ werden konnte. So wurde beispielsweise die Stadt erkundet, oder es wurden Detailaufnahmen von Gegenständen gemacht, die als Vokabelkarten fungieren konnten. Unter dem Titel „Grammar in the camera“ wurden verschiedene Bilder aufgenommen, die das schier unmögliche Thema von finnischen Präpositionen versuchen zu visualisieren. Da es nicht wie im Deutschen tatsächliche Präpositionen gibt, sondern die Substantivendungen angepasst werden, kann es schwierig sein, dieses Thema zu verstehen.

Die Bilder des Projektes können unter anderem bei variaphotos.wordpress.com eingesehen werden.

Dann dürfen wir noch einmal selbst kreativ werden und sollen mit der Methode Camera-pen-learning eine Stärke unserer Lerngruppe (3-5 Personen) ohne Worte visualisieren. Wir einigen uns schnell aus das Thema Neugier und filmen ein kurzes Video in der Schule. Dabei soll in 15 Sekunden das Konzept vermittelt werden und auch hier sind die Ergebnisse der einzelnen Gruppen sehr individuell. Man merkt, wie die Scheu vor Videos und Smartphones, die zu Beginn der Woche noch herrschte, nahezu komplett abgebaut ist.

Nach der Mittagspause haben Piia und Anna, die ebenfalls an der Schule unterrichten und Expertinnen für e-learning sind, ein Lernspiel für uns vorbereitet. Wir sollen die digitalen Lerntools, wie zum Beispiel Virtual Reality Brillen oder Simulatoren in der Schule erkunden und ausprobieren. Das Lernspiel ist wie eine Schnitzeljagd aufgebaut und führt und quer durch das ganze Gebäude. Unter anderem können wir dabei einen Simulator für LKW´s und Bagger ausprobieren, den die Schüler*Innen hier im ersten Jahr nutzen können, wenn sie noch zu jung sind, um einen Führerschein zu machen. Gleichzeitig werden sie so auf die Praxis im Straßenverkehr vorbereitet.

Ich bin erneut beeindruckt, wie selbstverständlich hier der Umgang mit der herausragenden Ausstattung gepflegt wird. Den Lernenden und Lehrenden stehen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung, um das Lernen aufregend und kooperativ zu gestalten und individuell auf jeden Einzelnen einzugehen.

 

Samstag: 18.05.2019

Nach 7 Kurstagen ist meine Zeit in Helsinki fast zu ende. Zum Abschluss besuchen wir einen weiteren Lernort, das Heureka Science Center. Es liegt ebenfalls in Vantaa, nur 2 km vom Varia College entfernt. Es handelt sich dabei um ein Museum für alle Altersklassen, wo spannende Experimente ausprobiert werden können. Die Technologien, die dabei genutzt werden, sind alle auf dem neuesten Stand und das interaktive natürliche Lernen mit Medien wird hier aktiv umgesetzt.

Die Schule in Vantaa hat mich sehr beeindruckt. Zu sehen, wie sehr eine Ausbildung wertgeschätzt wird, die mit der Berufsschule in Deutschland zu vergleichen ist, wirkt sehr inspirierend. Die Motivation, die ich aus meiner Zeit am Varia Vocational College wird sicher eine positive Wirkung auf meine Arbeit haben. Die Begleitung des Kurses durch Euneos war toll und unsere Betreuerin Jenni war jeden Tag vor Ort und stand uns mit Rat und Tat zur Seite.

Die anderen Kursteilnehmer kamen alle aus Lehrberufen und haben sehr interessante und individuelle Eindrücke mitgebracht. So haben zum Beispiel die Lehrer*Innen aus Griechenland und Italien häufig das Problem, dass Teilnehmende, die als Flüchtlinge in ihr Land kommen nicht lange bleiben. So werden nur erste, basale Sprachkenntnisse vermittelt. Die deutschen oder Finnischen Lehrer*Innen konnten hier von langfristigerem Spracherwerb berichten.

Die ICT tools, die im Kurs vorgestellt und erprobt wurden, haben in dem Fall das Potential, den Unterricht für viele zu erleichtern. Ich hoffe, dass ich sie zuhause ebenso gut bewerben und vermitteln kann, wie die Referenten hier.

Es war sehr spannend, noch einmal in die Rolle der Lernenden zu schlüpfen und die Erfahrungen werden mir sicher dabei helfen, die verschiedenen Aspekte und Auswirkungen meiner alltäglichen Arbeit zu berücksichtigen. Hier hat mich besonders überrascht, dass nicht alle guten Lehrer*Innen auch gute Schüler*Innen abgeben und Aspekte wie Ruhe während die Referenten sprechen oder das leise stellen des Handys nicht für alle selbstverständlich sind.

Die Reise nach Finnland war eine wunderbare Erfahrung und hat mir vermittelt, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der sich ständig entwickelnden Digitalisierung ist. Wenn die Gesellschaft sich auf den Wandel einstellt und ausreichend Unterstützung von der Regierung erhält, kann diese neue Zeit gut navigiert werden. Der Umgang mit digitalen Lerntools und dem Internet im Allgemeinen ist selbstverständlich. Die Lehrenden suchen dort sowohl nach Möglichkeiten, die eigene Arbeit zu erleichtern und den Schülern die bestmögliche Ausbildung zu bieten. Eine Aussage eines Lehrers hat mich durch die ganze Woche begleitet: Wir haben verstanden, dass ICT nicht wieder verschwinden wird. Es wird sich immer weiterentwickeln und es ist unsere Aufgabe unsere Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten.

Die Einstellung der Finnen zu Bildung im Allgemeinen ist sehr positiv und inspirierend. Der Wertschätzung der Schule und das Bestreben, allen dieselben Chancen zu ermöglichen schaffen eine tolle Lernatmosphäre. Ich bin fast versucht, selbst im Varia Vocational College zu bleiben und einfach weiter zu lernen…

Malta: Boost your ICT Skills (4)

Boost your ICT Skills: Technology for the classroom – 1 Woche auf Malta

von M. P.

MONTAG: 01.04.2019

Um das Fazit des ersten Tages vorwegzunehmen: Gemessen an dem, was „da draußen“ möglich ist oder möglich zu sein scheint, bin ich eine digitale Analphabetin. Als solche hätte ich mich nie eingeordnet, nutze ich doch mein iPad, mein Smartphone, E-Mail, WhatsApp oder Wikipedia. Dingen wie Facebook, Instagram etc., wo man Dinge posten, teilen oder kommentieren kann, stehe ich jedoch mit Skepsis gegenüber bzw. sehe keinen persönlichen und bislang auch keinen beruflichen Nutzen darin. Ob sich das am Ende des Kurses ändern wird?

So ging es heute los:

Als unser rasend schnell sprechender Kursleiter Mario nach einer sehr kurzen Abfrage, was wir denn beruflich machen würden, uns gleich aufforderte, über unseren Gmail-Account Google Drive zu öffnen, damit er mit uns das Kursprogramm teilen kann, ging es mir genauso, wie vermutlich vielen in unserer vhs Community von Kursleitern und Mitarbeitern. Ich wusste nicht, wie das geht. Dunkel hatte ich eine Ahnung, dass ich tatsächlich eine Gmail-Adresse hatte, aber wie lautete das Passwort? Auf welches Symbol muss ich klicken, damit das Richtige passiert? Kurz und gut. Ich war zunächst überfordert und damit beschäftigt, all das einzurichten. Währenddessen demonstrierte unser schnell sprechender Kursleiter Mario, wie er Google Drive und diverse Gmail-Accounts für berufliche Belange nutzt – als Trainer bei ETI, als Dozent an der Uni, um Texte von Studierenden zu korrigieren und diese könnten in Echtzeit sogar dabei zugucken …. Beeindruckend, sicherlich. Doch was ich im Laufe des Vortrags immer mitdachte, war das Thema „Datensicherheit“. Ein typisch deutscher Einwand? Oder die Frage: Um das zu können, muss die digitale Infrastruktur in unseren Unterrichtsräumen, bei unseren Kursteilnehmer*innen und Dozent*innen deutlich verändert werden. Wie geht das?

Für mich galt an diesem Vormittag jedenfalls: mitgefangen – mitgehangen. Will sagen: Alles, was Google zu bieten hat, habe ich jetzt auf meinem Rechner installiert, sonst könnte ich gleich packen und wieder nach Hause fliegen. Für die folgenden Tage habe ich mir vorgenommen, unvoreingenommen Mario’s Credo zu folgen: „There is nothing wrong with sharing on the internet – it is what you share!“

In die Pause gingen wir dann zwangsweise ein paar Minuten früher. Der Grund: totaler Stromausfall im gesamten Gebäude! Auf einmal war das Smartboard schwarz. Eine Steilvorlage für alle Skeptiker, die lieber Tafel und Kreide bevorzugen. Doch unser schnell sprechender Kursleiter Mario bewies, dass neben allen digitalen Möglichkeiten nach wie vor gilt: Digitale Tools unterstützen den Unterricht, machen das Lernen interessanter und können den Lehrer entlasten. Was sie nicht können ist, Unterrichtsinhalte gut vorzubereiten und zu improvisieren. Das kann nur der Lehrer. Mario konnte es.

Im zweiten Teil des Seminartages erfuhren wir etwas über die CLIL Methode (content language integrated learning) und Bloom’s Taxonomy. Ohne tiefer in die einzelnen Methoden eingestiegen zu sein, sind beide ein (weiterer?) Aufruf dafür, dass Lernen nicht nur das Aneignen von abfragbarem Wissen sein sollte, sondern vielmehr dieses Wissen anzuwenden und auf andere Bereiche zu übertragen.

Sogenannte „Webquests“ sind ein Beispiel, wie dies umgesetzt werden kann. Unsere Aufgabe ist es, einen Webquest bis zum Kursende zu erstellen, Unsere Gruppe besteht aus einer Chinesin, einer Estin und mit mir zwei Deutschen. Ich bin sehr gespannt, wie es morgen weitergeht.

DIENSTAG: 02.04.2019

Heute Morgen bin ich mit meinen zwei Mitbewohnerinnen aus Polen gemeinsam zur Schule gegangen. Vorbei an Vorgärten mit Zitronenbäumen und Pflanzen, die wir nur auf der Fensterbank haben oder aus dem Blumenladen kennen.

Das Wetter? Zu schlecht für die Jahreszeit so die Malteser, doch die Norddeutsche freut sich und ist den grauen Himmel mit Wind gewohnt. Weil es heute Nachmittag zum organisierten Ausflug nach Valletta gehen sollte, hat mir unsere Zimmerwirtin ein Regenschirm mitgegeben. Den braucht man auf Malta eher selten, wie sie meinte.

Im Klassenraum gab es heute ein Extra der unangenehmen Art: Den gesamten Vormittag wurden wir von Presslufthammerlärm begleitet. Ein Geräusch, das überall in den Straßen von St. Julian’s zu hören ist. Es wird gebaut, um weitere Touristen unterzubringen. Der Kontrast zur alten Bausubstanz ist mitunter erschreckend.

 

Im Kurs haben wir heute viel über Wikis erfahren. Als Einstieg diente ein Video auf YouTube:

https://m.youtube.com/watch?v=-dnL00TdmLY

Dann ging es gleich an die praktische Umsetzung des Gesehenen. Wir erstellten ein eigenes Wiki und übten, Fotos, Texte und Videos einzubinden, und zwar so einzubinden, dass auch dem Copyright Rechnung getragen wurde. Der zwischenzeitlich langsamer sprechende Kursleiter Mario beherrscht das aus dem Effeff und ermutigte uns, dass es bei jedem neuen Wiki leichter wird, sich daran zu erinnern, welcher Button aktiviert werden muss. „It is all about linking!“, so sein heutiges Credo.

Bis zur Mittagspause arbeiteten wir an unserem Webquest-Projekt. Es ist manchmal nicht leicht, sich in einer multinationalen Gruppe mit unterschiedlichen Sprachniveaus auf ein Thema zu einigen. Aber wir haben fleißig unsere Ideen in unser „shared file“ niedergeschrieben. Ich bin gespannt, was daraus am Ende entsteht.

Am Nachmittag präsentierte uns Mario die Online-Ressource tes.com. Die wird mitunter hilfreich sein, wenn wir unsere Webquest-Aufgabe weiter gestalten.

Eine gute Abwechslung war der nachmittägliche, von ETI organisierte Ausflug nach Valletta mit Führung durch einen anderen Mario, der uns sagte, dass viele Malteser einen bzw. diesen italienischen Vornamen haben. In gut zwei Stunden haben wir dann die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt und kommentiert bekommen, insbesondere beim neuen, modernen Parlamentsgebäude hielt Mario II nicht mit Kritik zurück. Insbesondere der Blick von den „Lower Barracca Gardens“ auf den Hafen war beeindruckend.

Leider hatten wir keine Zeit mehr, auf eigene Faust die Stadt und vor allem die Seitenstraßen zu erkunden. Auch für St. John’s Co-Cathedral mit dem berühmten Fußboden und dem Caravaggio-Gemälde blieb heute keine Zeit. Es ging mit dem Bus zurück nach St. Julian’s bzw. Pembroke, wo meine Wirtin schon die Lasagne zubereitet hatte.

 

MITTWOCH: 03.04.2019

Blauer Himmel, Sonnenschein! Sofort sieht der Kursort St. Julian’s nicht mehr ganz so aus, als wäre er noch im Winterschlaf.

Wieder gehe ich gemeinsam mit den beiden Kolleginnen aus Polen zu ETI. Da sie auf Malta Englisch lernen sollen, betreiben wir fleißig Kommunikation. „Do you have a pet at home?“ – „Yes, I have two budgies.“

In meinem Kurs nehmen wir uns heute das IWB vor … das interaktive Whiteboard. Mario, an dessen Sprachstil und -duktus wir uns mittlerweile gewöhnt haben, führt uns vor, wie und wozu er die Möglichkeiten, die ein IWB bietet, nutzt. Dabei geht es für ihn nicht darum, diese Technik nur der Technik wegen zu verwenden. Wenn ein Unterrichtsentwurf mit Tafel & Kreide funktioniere und gelinge, brauche man dies nicht auf IWB umstellen. Eine sympathische Einstellung. Wenn aber das IWB Dinge erlaube, durch die die Lerner neue Chancen haben, das Gelernte anzuwenden, dann sei das IWB das, was das SAMR-Modell vorsieht: Substitution (… der Tafel). – Augmentation – Modification – Redefinition. Einfacher auch daran erklärt, was aus einer Kaffeebohne alles entstehen kann.

Was folgte war ein Feuerwerk an Ideen – manche, wie ich finde, auch einem DaZ-Integrationskurs umzusetzen, manche zu sehr aus einer anglophonen Lernwelt stammend.

Skype! Vielleicht ein Interview mit dem Oberbürgermeister von XY im Orientierungskurs?

In der Pause habe ich mir einen Laptop der Schule ausgeliehen. Ich konnte nur mein iPad mitnehmen, das bislang gute Dienste geleistet hat, aber bei allen Dingen, die es mit der rechten Maustaste zu tun gilt, an seine Grenzen kommt. Der Rest des Unterrichtstages galt der Plattform „Kahoot!“. Wir spielten ein Malta-Quiz und es war erstaunlich, wie viel Spaß man beim Lernen haben kann. Denn gelernt haben wir etwas, vor allem durch unsere falschen Antworten, denn so konnte uns Mario schnell auf Englisch und mit einem eben mal auf Google gesuchten Bild erläutern, was die richtige Lösung ist. Alles am IWB im WLAN – die Welt im Klassenzimmer.

Dann war es an uns, selbst neue „Kahoots!“ zu entwerfen. Wieder hieß es zunächst „Sign up with Google“ und schon stand einem die Welt von YouTube & Co. offen. Mein Quiz zu „Flensburg“ bestand aus drei Fragen, die meine Kurskollegin aus China, die gerade in Chemnitz studiert, prima beantworten konnte. Und mit diesem tollen Ergebnis wurden wir in die Freizeit entlassen. Die wir nutzten, um in einem deutsch-schweizerischen Exkursionsteam mit der Fähre von Sliema nach Valletta und von dort wieder mit der Fähre nach Birgu zu fahren. Dort war gestern eine der vielen, vielen Yachten explodiert und gesunken. Die Rauchsäule hatten wir gesehen. Heute präsentierte sich die Stadt, die vor Valletta, der Sitz der Knights of St. John war, wieder friedlich und idyllisch.

 

DONNERSTAG: 04.04.2019

Heute weht mich eine steife Brise vom Mittelmeer zu ETI in die Paceville Avenue. Ebenso frisch startet Mario unsere heutige Lektion: „Using pictures“ – Bilder können in vielerlei Hinsicht den Unterricht bereichern: die Lerner neugierig auf etwas machen, sie auf etwas einstimmen, eine Informationsquelle bieten usw. Ein großartiges Tool, um visuell zu arbeiten ist canva.com. Das, was in kurzer Zeit entsteht, kann man schon als Graphikdesign bezeichnen. Unsere Münder stehen offen, wie einfach es ist – zum Beispiel – einen professionell aussehenden Buchumschlag zu gestalten – oder eine Visitenkarte oder eine Infografik für die Lerngruppe oder ein Tortendiagramm, oder, oder ….

Wer viele Bilder speichern will oder muss, ist bei Google Drive schnell hinsichtlich der kostenlosen Gigabytes am Limit und wird zur Kasse gebeten. Eine Alternative: imgur.com

Im schnellen Tempo ging es weiter und Mario präsentierte uns „WordArt“ bzw. WordClouds. Einmal gezeigt, konnten wir dank der einfachen Menüführung schnell unsere eigenen Wortwolken basteln – die man, nicht nur für die Wortschatzarbeit nutzen kann. Entstanden aus der Idee, Texte statistisch auszuwerten, kann man in WordCloud Texte importieren und erhält eine Info, welche Worte am häufigsten vorkommen. Als Vorbereitung fürs Leseverstehen perfekt. WordClouds haben nicht nur ein unglaubliches kreatives Potential (ab jetzt werden Wandtattoos selbst gemacht), sie sind definitiv für Kursleiter und Teilnehmer schnell zu nutzen. Eine Aufgabe im Orientierungskurs könnte sein: Was ist für euch Deutschland? Die Worte sind schnell eingegeben, bewertet, in eine Form gebracht, ggf. mit einem Bild hinterlegt und schon eindrucksvoll zu präsentieren.

Unsere nächste Lerneinheit beschäftigte sich mit Arbeitsblättern, die man einfach und auf die

Lernergruppe abgestimmt erstellen, ausdrucken, teilen, verlinken .. kann. In Windeseile habe ich ein Kreuzworträtsel „Olympische Städte“ für unser Webquest selben Themas erstellt.

 

Fundstellen für „DIY Printables“ sind:

Puzzlemaker.com

Wordmint.com

Classtools.net

Jigsaw.org

.. und wahrscheinlich noch viele mehr. Noch ein Tipp von Mario: Sobald das Arbeitsblatt erstellt ist, nicht einfach nur auf „Print“ gehen, sondern mit Hilfe eines Snipping-Tools das unausgefüllte Arbeitsblatt „snippen“, kopieren und speichern. Denn: Sobald man nur auf „print“ geht, ist die Datei gelöscht.

Die restliche Unterrichtszeit – die wie immer schnell vergangen ist – probierten wir einfach ganz viel selber aus. Langsam habe ich so viel Info zu Wegen, wie man Fotos, Texte, Grafik etc. teilen, einfügen, ausschneiden, anhängen usw. kann, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich von a) nach b) komme. In der Klasse helfen wir uns gegenseitig. Mario hält sich zurück, lächelt und … hat mit dieser Haltung recht, denn wir lernen tatsächlich am meisten, wenn wir selbst auf die Lösung kommen. Nichtsdestotrotz: Nach so einem geballten Unterrichtstag freute ich mich, nach Valletta fahren zu können, um dort meine Schwester mit ihrer Familie zu treffen, die just von Malta aus eine Kreuzfahrt startet. Viele, viele Kreuzfahrer starten von Malta und es ist sehr beeindruckend, wenn die dicken Pötte den Hafen verlassen. Den besten Blick auf das Auslaufen hat man von der Aussichtsterrasse „Upper Barracca Gardens“.

 

FREITAG: 05.04.2019

Um wie stets mit dem Wetter zu beginnen: Heute ist wohl der ungemütlichste Tag überhaupt. Nieselregen, Wind … und es soll die folgenden Tage so bleiben. Der Blick auf die heimischen Temperaturen versöhnt etwas: dort 7 Grad Celsius, hier wenigstens 16 Grad Celsius.

EVERYONE HAS A STORY! So steht es auf der ersten Seite der Slide-Show, die Mario für uns am letzten Kurstag vorbereitet hat. Die Theorie schüttelt er versiert und mit Überzeugung aus dem Ärmel. Storytelling heißt das Schlagwort auf Neudeutsch. Dahinter verbirgt sich die alte Wahrheit, dass sich die Menschen immer schon Geschichten erzählt bzw. den Erzählern zugehört haben und auf diese Weise lernten – insbesondere in Kulturen oder Zeiten, in denen es keine Schrift gab. Heute gibt es sowohl Schrift als auch das Internet und dort finden sich zahlreiche Tools, mit denen Kursleiter und Teilnehmer mit Hilfe von Geschichten (Sprache) lernen können.

Storybird.com – war bis vor Kurzem noch kostenlos erhältlich. Mittlerweile ist der Geschichtenvogel wohl so erfolgreich, dass die Entwickler noch ein Probeabo (free trial) gewähren, anschließend aber ein kostenpflichtiges Abo erforderlich ist.

Wir haben uns deshalb auf das Portal storyjumper.com konzentriert, was auch überzeugte. Man wählt eine Szene, Figuren, Textfelder und in kurzer Zeit ist so meine Geschichte von einem armen alten Kutter entstanden. Das fertige Produkt und die Arbeitsweise erinnert an die Erstellung eines Fotobuches.

Anspruchsvollere Storys, also Geschichten, die nicht linear erzählt werden, kann man mit twinery.org erstellen. Die Handhabung dieses Tools ist dementsprechend kniffliger, aber mit etwas Übung machbar. Man beginnt eine Geschichte (oder stellt eine Frage, nennt eine Tatsache etc) und programmiert dann so viele Antwortmöglichkeiten, wie man braucht. Selbstverständlich kann man auch hier wieder Bilder, Videos oder Audios einbetten. So sieht die Benutzeroberfläche mit dem Bauplan der Geschichte am Anfang aus.

Und schon war der letzte Programmpunkt der Woche erreicht: Wir präsentierten unsere Webquests. Da wir nur sechs Personen im Kurs waren, gab es nur zwei Präsentationen. Das polnische Team hat ein polnisches Webquest zum Thema „Der Teddybär in der Literatur“ erstellt. Unsere deutsch-estnisch-chinesische Koproduktion trug den Titel „Olympic Records through the Change of Time“.

Im Anschluss berichtete Mario noch über das EU-geförderte Projekt CooL (languages.dk), in das auch ETI involviert ist. Dazu gab es – nach fünf Kurstagen!! – das allererste Handout in Papierform. Die Idee ganz knapp zusammengefasst: Es soll ein Portal entstehen, wo sich alle Lehrenden in allen europäischen Sprachen austauschen können. Außerdem soll nichts Geringeres als ein europäisches Online-Wörterbuch entstehen.

Dann erhielten wir unsere Zertifikate, auf denen eindrucksvoll nachzulesen ist, mit wie vielen einzelnen Themen wir uns beschäftigt hatten. Offen gesagt: Die Fülle von Informationen, Webadressen, Tipps und Hinweisen muss ich zuhause in Ruhe nacharbeiten und einordnen. Nicht alles werde ich umsetzen können, aber mein persönliches Ziel, mit dem ich nach Malta gekommen bin, habe ich erreicht: Ich habe einen sehr umfassenden Einstieg in die Welt der digitalen Medien erhalten und freue mich darauf, ein „Best Of“ an Kursleitende und Kolleg*innen weiterzugeben.

Abgesehen von der fachlichen Bereicherung: Mit dieser Fortbildungsreise ist ein verbliebener weißer Flecken auf meiner europäischen Landkarte bunt geworden. Malte – Douze points. Malta – twelve points. Vielen, vielen Dank an Erasmus+!

 

 

 

 

Using E-Learning – Benefits of ICT in the Classroom, Paris

von X. Z.

2. April 2018, Montag

Es lohnt sich immer, sich vor einer Reise zu informieren, um sich in der neuen Umgebung zurechtzukommen. Deshalb war mein Flug gestern nach Paris reibungslos und der Weg zur Wohnung, in der ich mich eine Woche aufhalte, auch unproblematisch. Mir gefällt allein die Idee schon besser, dass ich bei einer Pariserin Namens Regine (eine nette alleinlebende Tänzerin) eine Unterkunft habe, statt eines Hotels.

Es ist kein großer Stress, sich in einer Flughafen-Großstadt-Welt zu bewegen, da einiges ähnlich ist. Ich habe gemerkt, dass ich schnell meine Französisch-und Englisch-Kenntnisse aktiviert und genutzt habe, was sicherlich eine Basis für meinen Kursbesuch ist.

Viel von der Stadt habe ich noch nicht gesehen, aber mein Viertel sieht recht ordentlich aus.

Katarina ist unsere Trainerin für diese Woche und hat uns an der Metro Station abgeholt und uns den Weg zum Seminarort über begleitet.  Sie hat zeitnah 2 Kennenlernen-Runden gestartet, die sehr aktiv und interessant waren. Wir sollten uns im Kreis beim Stehen vorstellen, der Nachbar soll alles wiederholen. Das zweite Spiel war ein „teacher date“, das heißt, immer 2 Personen führen ein Gespräch für 5 Minuten und wechseln dann den Gesprächspartner mit 6 gegebenen Fragen oder Themen. Uns wurde damit gezeigt, wie wir Informationen in einer recht entspannten Atmosphäre bekommen und uns aktiv unterhalten. Die 2 Ideen werde ich auch in den Unterricht einführen und ausprobieren.

Die Gruppe der Lernenden ist recht multikulti. 4 Türkische Grundschullehrer, 3 italienische Lehrer, eine finnische Kollegin aus der Erwachsenbildung und ich. Wir nutzen eine gemeinsame Sprache nämlich Englisch.

Theorie gehört immer zum Unterricht. Das Ziel ist, uns klar zu machen, dass die Zeit die Dinge ändert und dass wir Digitalisierung richtig nutzen und verwenden sollen.

Dann haben wir die Zeit intensiv genutzt, um 2 Tools kennenzulernen und zu probieren. Klugerweise hat Katarina sich mit einer Präsentation vorgestellt. Es geht um sie persönlich und ihr Land Kroatien. Danach hat sie uns zum „Spielen“ eingeladen mit Internetzugang. Das Spiel heißt „Kahoot“. Es war ein Quiz über Paris und wir haben lebhaft gespielt und gelacht. Als Schüler praktisch haben wir zum ersten Mal die Gelegenheit gehabt Kahoot kennen zu lernen. Als Lehrer sollen wir demnächst Kahoot auch nutzen. Wir haben Schritt für Schritt gelernt, wie man selber ein Quiz erstellen kann und präsentieren kann. Es war gar nicht schwierig und ganz lustig.

Edmodo ist eine Plattform zwischen Lehrer und Schüler. Man kann Eltern auch dazu einladen. Um Papier oder E-Mails zu reduzieren oder vermeiden, ist es sinnvoll, Nachrichten, Informationen oder Hausaufgaben auf der Plattform mitzuteilen. Die Nutzung ist auch einfach. Es gibt sogar verschiedene Sprachmöglichkeiten. Unsere erste Aufgabe ist als Klasse edmodo zu nutzen, da wir die Präsentationen von Katarina für die ganze Woche auf dieser Plattform zugespielt bekommen. Man kann auch als Nutzer mehrere Klassen errichten und verschiedene Nachrichten hinterlassen. Wie ich als Lehrer dort meine Ressourcen zu teile, habe ich noch nicht rausgefunden, und verbliebt als meine heutige Hausaufgabe. Zuletzt haben wir einen kurzen Film gesehen, wie stark Südkorea in die Digitalisierung investiert hat und darauf Wert legt. Also ein Denkanstoß für uns, zumindest für heute.

3. April 2018, Dienstag

Einen Plus-Punkt bekommt Katarina dafür von mir, dass sie einen durchdachten und abwechslungsreichen Kurs gestaltet.

Durch einen „Eisbrecher“ hat sie uns in Gruppen geteilt. Sie nutzt die Rolle des Dramas. Wir können zuhause unseren Schülern auch Beispiele geben wie Sonne, Meer, Berge und Mond.  Jeder sucht für sich das passende aus und erklärt den Grund. Jeder darf ergänzen, fragen und argumentieren.

Eine Umfrage oder ein Selbsttest wurde in die Runde gestellt, wie intelligent wir sind. Wie können wir unsere Intelligenz wahrnehmen und erkennen und nutzen?

Die Antwort ist wie folgt:

Das aller wichtigste praktische Teil ist animoto. Mit dem Tool kann man Videos erstellen. Uns wurde detailliert und individuell gezeigt und geholfen, wie es geht. In der kurzen Zeit habe ich sogar mit vorhandenen Bildern auf dem Laptop einen kurzes, einfaches aber funktionierendes Video erstellt. Ein gutes Gefühl habe ich. Mit www.ed.ted.com kann ich wiederum einen Unterricht mit einem Video erstellen. Die Schritte sind auch einfach dargestellt.

Das nächste Thema, das richtig Zeit und aktive Nerven gekostet hat, war die Frage: wie sieht eine Traumschule in 10 Jahren aus? Wir haben in 3 Gruppen Bilder gemalt, natürlich mit eigener Interpretation. Sehr interessant war das. Eine Kollegin hat uns ihre Traumschule bei Youtube gezeigt, die fortgeschritten, intakt und vorhanden ist. Faszinierend. Bei Youtube soll man „super Quark“ eingeben.

Zuletzt haben wir uns eine lustiges altes Video mit dem Thema „Debatte“ angeschaut und danach selber eine Diskussion geführt. Eine Frage ist: was ist besser? Lehrer oder Google. Für und Gegen, pro und kontra. Die Punkte wurden ausgelistet und 2 Gruppen verteidigten die Meinungen. Am Ende haben wir die Zusammenfassung:

Nur Google reicht nicht aus zum Lehren oder Lernen, aber Lehrer ohne Google gehen nicht mit der Zeit, und das geht nicht.

Hier füge ich ein Bild dazu, das ich gestern beim Vorbeigehen gemacht habe. Das alte Gebäude steht meiner Wohnung gegenüber und vermittelt mir einen Eindruck, wie die Nacht an der Straße aussieht, ziemlich klassisch, immer noch traditionell und halt ein Stück Großstadt.

4. April 2018, Mittwoch

In der Warm-Up Phase haben wir einige Spiele ausprobiert.

Rollen Wechseln ist ein gutes aber schwieriges Thema. Katarina hat uns eine Frage bzw. eine Szene dargestellt und 3 Kollegen Rollen gegeben. Sie machten spontan ein wunderbares, lustiges aber praxisnahes Thema. Da habe ich mitgelernt, wie sie Bilder und Musik zur Demonstration geschickt benutzt hat.

Die Krawatte war das zweite gute Beispiel, um ein Gespräch in Gang zu halten, ohne Zwang. 2 Gesprächspartner schreiben auf der gebastelten Krawatte ein paar Sätze über sich, gern mit falscher Informationen und suchen dann die richtigen bzw. die falschen Aussagen. In kürzester Zeit haben wir uns nach 2 Tagen noch näher kennengelernt.

Ein Modell wurde uns gezeigt, wie man in Amerika längst die Unterrichtszeiten teilt, dabei man die praktische Zeit zuhause online verbringt. Da sind wir aber skeptisch, ob es einfach einzuführen ist und welche Nachteile es geben könnte. Das passende Lesematerial von Katarina war auch nicht schlecht.

Es heißt auf Englisch“ blended learning“.

Den praktischen Teil des Tages haben wir auch erlebt, wie man ein Blog mit WordPress schreibt. Aber ich habe es festgestellt, dass ich neues Equipment brauche, da mein Laptop und mein Handy nicht so funktioniert haben. Entweder hat mein Browser die Webseite nicht akzeptiert oder war es irre langsam. Die deutschen Kunden müssen für die kostenlose Version bezahlen. Es ist sehr interessant zu erfahren, weil meine Nutzer-Sprache automatisch gewählt wurde und ich bezahlen muss.

Ein paar Bilder füge ich hierzu, wie wir lebendig ein paar Unterrichtsideen schnell ausgedacht haben und präsentiert haben. Es hat mich sehr bereichert und mir riesen Spaß gemacht.

Für die Rest Zeit war ich einfach ein Tourist. Ich habe meine Aufgabe gut erledigt, weil ich so viel gesehen habe, so viel gelaufen bin und richtig reif für die Bettruhe bin. Jetzt gehe ich schlafen, nachdem ich meine Eindrücke von der Stadt kurz festhalte!

5. April 2018, Donnerstag

Als „Eisbrecher“ haben wir ein simples und lustiges Spiel gemacht, das uns in Bewegung gehalten hat, sodass alle aktiv geworden sind. Eine Person fragt im Zentrum eines Kreises, ob eine Aussage zustimmt. Die Zuhörer wechseln Plätze, wenn ja. Schnell mussten alle mal die Rolle übernehmen und alles war im Fluss. Man kann auch dadurch die Meinungen oder Vorlieben der anderen wahrnehmen. Schnell wurden wir wortwörtlich „warm“.

Drama wurde danach in den Kurs eingeführt, die Definition, die Herkunft, die Formen und die Einführung. England hat zuerst Schwerpunkt daraufgelegt, vermutlich wegen Shakespeare.  Jeder Teilnehmer erzählte ein wenig von eigenen Erfahrungen, Kritiken oder Beispielen. Ich muss gestehen, dass unsere Lehrbücher für die Kurse Drama hundertprozentig unterstützt haben. Ich schätze es sehr und habe meine Erfahrung in der Runde gern geteilt.

Die nächste Aufgabe ist, uns in zwei Gruppen zu teilen, vor allem nach Geschlecht. Also zwei Gruppen, da wir 3 männliche Kollegen haben. Die Frauengruppe stellt sich als Männer vor und soll sich über Frauen beschweren. Andersrum haben die männlichen Kollegen die andere Aufgabe.  Wir sind zum Ergebnis gekommen, dass wir das andere Geschlecht gut verstehen können und unsere Rollen wechseln können. Als Ergänzung war ein Video zu sehen, wie ein amerikanischer Professor das Gehirn von Männer und Frauen darstellt. Es ist die Realität.

Ein Thema sollten wir damit bearbeiten, wie wir schüchterne Schüler motivieren, auf der Bühne des Dramas mitzuspielen. Alle „Hüte“ übernommen die jeweiligen Aufgaben und haben aktiv Vorschläge gegeben. Es war interessant und bereichernd die Erfahrungen zu sammeln.

Es ging danach um Gehirn-Hüte, wie wir denken, so wie wir denken. Ein Bild erklärt das Wort gut.

Das heutige große Thema war, Vorteile und Nachteile des jeweiligen Bildungssystems des Landes zu nennen, als Anstößen. Alle erzählten, berichteten eigene Erfahrungen, Informationen und gaben Vorschläge. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass wir als Lehrer mit unserem Job als Lehrer schon zufrieden sind, aber nicht mit der Realität, wie die Bildung im Land läuft. Sorgen, Kummer und Verbesserungsvorschläge wurden in den Raum gestellt. Das heißt mit einem Schlusswort: wir lieben unsere Arbeit und wir haben viel zu tun.

6. April 2018, Freitag

Es war das schönste Wetter heute hier seit fast einer Woche, sonnig und mild.

Gut gelaunt haben wir den Tag mit einer Aktivität gestartet. Das Thema war, einen vergangenen Tag hier in Paris zu beschreiben, gern mit Bildern. Einige Kollegen haben die Aufgabe zusammen erledigt, da sie fast immer als Gruppe unterwegs waren. Z.B. haben sie den ersten Tag ausgesucht. 4er Gruppe, ein Mann dabei, war sicherlich interessant. Selkan hat 3 lachende Frauen und einen kleinen weinenden Mann gemalt und meinte damit, dass er viel mitgelaufen ist und die Stadt faszinierend und verwirrend groß ist. Seine Rolle war schwierig zu beschreiben. Ich habe meinen gestrigen Tag beschrieben und meine Erfahrungen mit den Kollegen geteilt. Die Zeit habe ich sinnvoll genutzt und genossen. Lustig fand ich, dass die Kollegen sehr einfallsreich sind und jeder eigene Art und Schwerpunkte hat, zu erzählen.

Die Gruppenarbeit danach war für uns eine ganz neue Erfahrung, wie wir eine Geschichte gemeinsam schreiben, mit einer begrenzten Anzahl von Worten. Wir waren 2 Gruppen, guter Lehrer und böser Lehrer.

Auch wenn die Geschichten zum Schluss bizarr waren, haben wir es festgestellt, dass es um kooperative Zusammenarbeit geht und nicht (wenigstens nicht so sehr) um Logik und Sinn geht.

Trotzdem haben wir interessante Geschichten „erfunden“

Ein Programm namens „zamzar“ kann uns helfen, die Formaten einer Datei zu wechseln, sodass wir mühelos die gewünschten Dateien haben. Zur Probe haben wir Bilder transferiert. Es ging recht einfach, wieder eine gute Idee.

„Instagok“ kann uns zeigen, wer mein Web gelesen hat. Katarina hat uns grob gezeigt, wie es ging. Das Problem war, dass es nicht für jedes Land eine Version gibt. Erfahrungen müsste ich zuhause in Ruhe sammeln.

7. April 2018, Samstag

Das erste Thema mit ICT war webquest. Mit dem Programm kann man Unterrichtsentwürfen suchen, finden und nutzen. Es gibt weltweit schon viele Ressourcen von vielen Lehrer, die Ideen und Pläne online geteilt haben. Zuerst muss man natürlich wissen, was man sucht und dies findet und vielleicht ausprobiert. Immer 5 Schritte vollenden einen Unterricht. Probleme hatten wir eher damit, ob wir unsere Sprachversionen finden. Zum Beispiel habe ich nichts auf Deutsch und chinesisch gefunden. Auf Englisch sind Informationen jede Menge vorhanden. Ein Beispiel war etwas über Herz, wenn man Herz im Unterricht als Thema hat. Auf Englisch habe ich ausprobiert mit „Hands“ und habe „wie man Hände wäscht“ gefunden. Hilfsreich war es schon. Hoffentlich entwickelt sich das Programm rasant weiter.

Socrative ist vergleichbar mit Kahoot. Als Student oder Lehrer kann man sich einloggen. Wir haben zum Beispiel das Konto von Katarina genutzt und zusammen ein Quiz gemacht. Sie hat als Lehrer kontrolliert, wie wir waren. Eine Online-Rückmeldung zum Lerninhalt haben wir auch durchgeführt. Selbstverständlich können wir eigene Antworten geben ohne Muster. Eine ganz neue Perspektive!

Die kooperative und die letzte Arbeit war Inspirationen sammeln, wie wir in den nächsten 6 Monaten Drama in unsere Schulbildung einführen. Überraschend haben wir viel gefunden und gepostet. Die Zeit verging so schnell und wir waren unheimlich aktiv.

Das Produkt sieht so aus:

Heute habe ich noch einen halben Tag für Paris und meinen Aufenthalt. Morgen geht es zurück nach Hause. Ich bin beeindruckt und fasziniert und auch sehr dankbar.