Malta: Empowerment in ICT Skills: Making Use of Technology Tools (4)

von A. S.

Montag, 10. Juni 2019

Heute ist der erste Tag meines Kurses „Empowerment in ICT skills – Making use of technology tools“ bei ETI in Malta. Pünktlich um 8:45 Uhr reihe ich mich in die Warteschlange für die Einschreibung ein. Die Firma ETI (Executive Training Institute) teilt sich das helle, moderne Gebäude mit einer Sprachschule und um uns herum herrscht vielsprachige Aktivität. Da die Zeit schneller voranschreitet als unsere Einschreibung, werden wir kurzerhand auf unsere Lehrer verteilt und begeben uns zu den jeweiligen Unterrichtsräumen.

Unsere Gruppe ist recht klein: Nur drei Teilnehmerinnen! Rossella aus Italien und Maria aus der Tschechischen Republik unterrichten beide in der Sekundarstufe. Wir legen direkt los mit Google Drive. Valerie, unsere Kursleiterin, erklärt uns die Vorzüge von Google Drive: Hier lassen sich mit einer Gruppe von Teilnehmern gut Dokumente, Bilder etc teilen bzw Formulare, Präsentationen usw erstellen und auch bearbeiten. Jede Teilnehmerin meldet sich daraufhin bei Google Drive an, und wir geben neben unserer Email Adresse noch ein paar persönliche Details zum Kennenlernen ein.

Schon ist die erste Unterrichtseinheit vorbei und nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter: Valerie informiert uns, dass wir eigene Internetseiten erstellen werden. Sie genehmigt uns ein paar Minuten zur Ideenfindung für dies Projekt und zeigt uns noch kurz eine Internetseite, die sie mal eben so selbst entworfen hat. Wir suchen auf Google nach dem Wix Website Builder und los geht’s mit der Anmeldung und der ersten Seite. Das Ganze wird schon komplexer und ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die immer mal wieder nachfragen muss. Zuhören, neue Begriffe aufnehmen, die Abfolge der einzelnen Schritte erinnern und sich gleichzeitig Notizen machen, ist nicht einfach. Ich analoger Dinosaurier sehne mich nach einem Bedienungshandbuch…

Nach der Mittagspause sprechen wir über Copyright und Valerie empfiehlt den Gebrauch von Fotos aus Pixabay, die immer frei zugänglich sind. Dann suchen wir uns einige Bilder im Internet aus, die wir auf unserer Seite unterbringen möchten, und versuchen, sie auf unserer noch ganz frischen Seite einzubetten. Das klappt mit unterschiedlichem Erfolg, aber schon sind wir beim Thema Hyperlinks, mit denen man eingebettete Bilder versehen kann, um zu weiteren Internetseiten bzw Informationen zu einem Thema zu leiten. Dann ist auch schon der dritte Unterrichtsblock beendet und wir werden zu einem typisch maltesischen Schluck Kimmie (eine leicht bittere Limonade aus Orangen und Kräutern) und maltesischem Pastizzi Gebäck entlassen. Ich hoffe, dass ich morgen noch erinnere, was ich heute neu gelernt habe!

Dienstag, 11. Juni 2019

Zum gestrigen Tag gab es bei uns Teilnehmerinnen noch die eine oder andere Frage, und unsere geduldige Kursleiterin war bemüht, nochmals kurz darauf einzugehen, aber zum Üben blieb keine Zeit, da das Programm sehr straff organisiert ist.

Unser heutiges Thema war „Blogs“. Blogs sind Veröffentlichungen zu bestimten Interessengebieten oder Themenbereichen, wie auch Webseiten, sind aber nicht statisch wie diese, sondern flexibler. Hier werden z.B. Ideen mit Dritten geteilt, die eingeladen werden können, den Blog inhaltlich mitzugestalten. Wie auch bei Webseiten, können z.B. Bilder oder Videoclips in den Blog aufgenommen oder Verweise/Links auf andere Internetseiten eingearbeitet werden.

Über die Seite www.blogger.com hat jede Teilnehmerin ihren eigenen Probe-Blog erstellt, und dann ging es im Verlauf des Tages daran, Posts zu erstellen, also einen eigenen Text mit Bildern und Videos zu versehen, Seiten zu erstellen und das Layout zu gestalten. Wieder gab es eine Flut von Tipps und Informationen, die erst noch in Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt ‚einsortiert‘ werden müssen, da man sich soviel Neues einfach nicht auf Anhieb merken kann.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Wir begannen den heutigen Tag mit der Einfuehrung in das digitale Tool Edpuzzle (www.edpuzzle.com). Mit Edpuzzle lassen sich selbst hochgeladene Videos oder Videos von Plattformen wie Youtube für den Unterricht bearbeiten und einsetzen. Die gewählten Videos können gekürzt und mit Fragen, Kommentaren und Aufgaben versehen werden. Der Lehrer stellt das bearbeitete Video dann z.B. auf seiner (Schul-) Webseite oder auf einem Blog bereit. Wenn es z.B. für einen bestimmten Kurs bereitgestellt wird, erhalten die Kursteilnehmer einen Code, mit dem sie dieses Video anschauen und die Aufgaben bearbeiten koennen. Bei Multiple Choice Fragen erhalten sie automatisch eine Rückmeldung, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Der Lehrer hat die Übersicht, wer das Video angesehen hat, ob bzw. wie die Aufgaben erledigt wurden, wer Schwierigkeiten mit dem Material hatte, und kann den jeweiligen Teilnehmern individuelle Kommentare schicken. Ein tolles Tool für digitalen Unterricht!

Am Nachmittag wurde uns ein weiteres freies Tool für interaktives Lernen vorgestellt: LearningApps (www.learningapps.org). Hier kann man unter einer Vielfalt von Aktivitäten wählen, die man in seinem Unterricht einsetzen möchte, wie Quizzes, Kreuzworträtsel, Gruppenaufgaben und vieles mehr. Das Setzen von Filtern (Thema, Teilnehmerniveau) hilft, die Flut bereits vorhandener Angebote, die an die Bedürfnisse des Kurses angepasst werden können, einzudämmen. Außerdem kann man selbst Aktivitäten mit Hilfe vorgegebener Schablonen konzipieren. Auch dies ist ein fantastisches Tool für digital gestützten Unterricht.

Donnerstag, 13. Juni 2019

Der heutige Kurstag begann mit Überlegungen zum Thema „Audiomaterial im Unterricht“.  Wir schauten uns gemeinsam ein kurzes Video über den McGurk Effekt an, der besagt, dass visuelle Eindrücke beeinflussen, was wir zu hören glauben und das andererseits ein akustisches Signal einen visuellen Eindruck verändern kann. Da wir normalerweise automatisch akustische und visuelle Signale in der Kommunikation kombinieren, fallen reine Hörverständnisübungen Sprachlernenden allgemein schwer und sollten daher verstärkt trainiert werden. Auch hier lassen sich die verschiedenen bei www.learningapps.org angebotenen Formate gut für das Erstellen maßgeschneiderter Übungen nutzen.

Eine Beispiel-Hörübung, die wir anschließend erstellten, war ein Lückentext zu einem Popsong, den wir als Audiodatei in unseren Blog stellten. Hierzu mussten wir auf YouTube einen Popsong aussuchen und die Audiodatei vom Video trennen. Im Fremdsprachenunterricht würden die Lernenden den Popsong hören und anschließend versuchen, die Lücken auszufüllen – hierbei kann es entweder eine Auswahl ähnlich klingender Wörter geben, zwischen denen das richtige Wort ausgewählt werden muss, oder die Lernenden müssen selbstständig aus einem ihnen bekannten Wortfeld die Vokabeln einsetzen. Weiterhin experimentierten wir mit dem Erstellen eigener Audiodateien, die dann auf der Youtube-Seite von LearningApps gespeichert wurden. Diese Dateien kann man ebenfalls als Link oder durch Einbetten auf seinem Blog oder auf der Webseite anbieten. Hier benutzten wir eine weitere frei verfügbare Applikation (www.123apps.com). Diese App erlaubt es, andere Formate auf MP3 umzuformatieren bzw. ältere Videoformate auf MP4 zu ändern. Da auf dieser App keine Audio- oder Videodateien gespeichert werden können, müssen sie heruntergeladen werden, bevor man sie in einen Blog oder eine Webseite einbettet oder mittels Link verbindet.

Mit rauchenden Köpfen wurden wir in unseren Nachmittag entlassen. Da wir heute etwas früher Schluss hatten, nutzte ich die Gelegenheit zu einem Besuch der prähistorischen Tempelanlagen von Tarxien, deren Anfänge auf 4100 vor Christus datiert werden. Der zeltartig überdachte Rundgang erlaubte es, auch bei den herrschenden Temperaturen (37 Grad C!) die fantastische Anlage zu besichtigen und sich vorzustellen, wie diese Steinkolosse vor so langer Zeit bewegt und bearbeitet wurden. Zurück zur Unterkunft ging es über die pittoreske Stadt Birgu, auch bekannt als Vittoriosa, und eine der drei Städte (zusammen mit Cospicua und Senglea), die von den seefahrenden Rittern des St. John Ordens als ihre Basis auf Malta um den großen Hafen befestigt wurden. Anbei ein paar optische Eindrücke.

Freitag, 14. Juni 2019

Der letzte Tag unseres Kurses begann mit einer Demonstration der App Adobe Spark (https://spark.adobe.com ). Mit Adobe Spark lassen sich Präsentationen gestalten, die etwas erklären oder erzählen, und in denen Fotos, Icons, kurze Videoausschnitte und Text kombiniert werden und mit Musik und/oder eigenen Tonaufnahmen unterlegt werden können. Diese Präsentationen können dann wiederum in eine Website oder einen Blog eingebettet werden.

Eine weitere App, die wir heute kennenlernten und ausprobieren konnten, war ToonDoo (www.toondoo.com). Diese App erlaubt es, eigene Cartoons zu erstellen und zu downloaden oder auch in ein Word Dokument einzufügen und auszudrucken. Im Fremdsprachenunterricht könnten die Teilnehmer z.B. Sprechblasen eines vorgegebenen Cartoons mit Text versehen und so ihre eigene Geschichte erzählen.

Anschließend stellte Valerie uns noch eine nette kleine App namens Hexatar (www.hexatar.com) vor, mit der man eine eigene virtuelle Identität, d.h. einen Avatar, erstellen kann.

Zu guter Letzt schauten wir uns die App Flashback Express (www.flashbackrecorder.com/express/) an, mit der Erklärvideos erstellt werden können. Alles in allem war auch heute wieder ein sehr voller Tag mit dicht gepacktem Lernprogramm. Das meiste konnte kurz ausprobiert werden, aber um die verschiedenen Apps wirklich nutzen zu können, werde ich mich mit dem Ganzen sicher noch einige Male intensiver beschäftigen müssen. Immerhin wurden mir Möglichkeiten aufgezeigt und Anregungen gegeben, die mir vorher nicht bekannt waren. Hier möchte ich mich vor allem bei Valerie für ihre Geduld bedanken, Dinge am nächsten Tag nochmals kurz zu wiederholen.

Vielen Dank auch an den Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins und das Erasmus+ Programm für die Möglichkeit, an dieser Weiterbildung teilzunehmen.