Von dieser Mobilität profitierten vhs-Kolleginnen und Kollegen aus zwei Bundesländern: aus Mecklenburg-Vorpommern und aus Schleswig-Holstein, die sich alle für Grundbildung und Schulabschlusskurse engagieren. In erster Linie ermöglichte der Aufenthalt in Irland, die Arbeit dort kennenzulernen, in zweiter auch einen intensiven Austausch zwischen den beiden Bundesländern.
Montag, 31.03.2025: Dublin: CASPr und AONTAS
„It’s all about empowering adults through education to foster community participation and break cycles of disadvantage.“
Der Dachverband AONTAS hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, uns als aufnehmende Organisation zur Verfügung zu stehen. AONTAS nennt sich selber die Stimme der Erwachsenenbildung in Irland. Die Kollegin Lorraine O‘Connor war der erste Kontakt nach Irland und sollte sich als Glücksgriff erweisen. Denn sie hat alle Kontakte in Irland für uns hergestellt – sei es in Dublin oder in Limerick.
Am Montag traf uns Lorraine in der Hotel-Lobby und brachte uns zunächst zu CASPr (Community After School Programme), einer Bildungseinrichtung, die in der Dubliner North East Inner City sozialräumliche Bildungs- und Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene bereithält. Die Leiterin der Erwachsenenbildung (Training Manager), Lynn Simpson, nahm uns zusammen mit Aleena, der Verantwortlichen für die Nachmittagsbetreuung der 5- bis 12-jährigen Kinder, in Empfang.

Das Bildungszentrum feierte letztes Jahr sein 30-jähriges Bestehen und hat seine Ursprünge in der Kinder-Betreuung nach der Schule, um den Kindern aus bildungsbenachteiligten und z.T. von Sucht betroffenen Familien eine sinnvolle und lehrreiche Nachmittags-Gestaltung zu ermöglichen („the aim was to keep the children off the streets“). Über die Arbeit mit den Kindern entstand der Kontakt zu den Familien und bald lag der Fokus auf dem ganzen System Familie und darüber hinaus auf dem sozialen Lernen und dem Zusammenhalt im Quartier. Hier spielt die Erwachsenenbildung neben der Kinderbetreuung eine entscheidende Rolle, da es mitunter darum geht, die Familien mit formalen und informellen Bildungsangeboten zu stabilisieren, Menschen über das kostenfreie offene Kursangebot (und die dort gebotene emotionale Unterstützung) Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu vermitteln, sowie Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements und der reellen Weiterbildung (hier: in der Kinderpflege) aufzuzeigen. Davon, so sind sich hier alle sicher, profitiert letzten Endes auch die Gemeinschaft im Quartier. Deshalb ist eine Ausrichtung des Angebots an den Bedarfen der Gemeinschaft so wichtig und die systematische Erfassung des Feedbacks der Lernenden für die qualitative Weiterentwicklung des Programms essentiell.

In Lynns Ausführungen begegnete uns zum ersten Mal ein Phänomen, das uns auch bei unseren nächsten Treffen in Bildungseinrichtungen immer wieder begegnen sollte: Dem Handeln aus einer ehemaligen eigenen Betroffenheit heraus. So erzählte uns Lynn, dass sie selber als junge Erwachsene mit LRS die Schule ohne Abschluss verließ und dann nach ein paar Jahren in prekären Arbeitsverhältnissen über informelle Bildungsangebote wieder zurückfand und ihren Abschluss nachholte. Nun wolle sie anderen Mut machen, diesen Weg ebenfalls zu gehen.
Heute bietet CASPr:
- Die Betreuung von Krippenkindern am Vormittag
- Die Betreuung von ca. 30 Schulkindern am Nachmittag, wobei uns Aileen die vielen schönen Aktivitäten vorgestellt hat, die mit den Kindern unternommen werden – viele davon mit einer äußerst wertvollen pädagogischen und präventiven Zielsetzung
- informelle, nicht-zertifizierte Kurse wie Yoga, Stricken, Meditation, Umgang mit mobilen Endgeräten, Lesen und Schreiben etc.
- Krisenberatung für Familien, Schuldnerberatung etc.; wenn keine eigene Hilfe möglich ist, erfolgt eine Verweisberatung an Netzwerkpartner
- Verschiedene themenbezogene Projekte (z.B. Teilnahme an der Pride Parade mit selbst gestalteten Plakaten, Pilotkurs Future Female Leaders)
- Arbeit mit der sozialen Gemeinschaft direkt im Quartier (Garten- und Mitmachprojekte wie z.B. Neugestaltung des Außenbereichs und den I-love-myself-tree)
- Akkreditierte Weiterbildung (1-jährig) in der Kinderpflege.
Hier erfuhren wir zum ersten Mal, dass das Mitdenken von Themen der Erwachsenenbildung in Irland auf nationaler Ebene (und damit einhergehend auch die staatliche finanzielle Förderung) ursprünglich einer Gruppe von Frauen zu verdanken ist, die immer wieder auf soziale Missstände und Schwierigkeiten in den Familien und Quartieren aufmerksam gemacht haben. Mehr Bildungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe zu schaffen, sei hier immer wieder die zentrale Forderung gewesen und diese wurde am Ende von der Regierung als nationale Strategie angenommen. Dieses „Grassroot Movement“ führte im Endeffekt dazu, dass das ETB (Educational Training Board) nun jedes Jahr Mittel für die Grundbildung von Familien und Communities bereitstellt. Da die Beträge allerdings von Jahr zu Jahr variieren, sind die Bildungszentren sehr auf Förderung angewiesen. So wird z.B. Lynns Stelle über drei verschiedene Projekte finanziert.
Zuletzt hat uns noch der Einrichtungsleiter, Tom O’Brian, kurz begrüßt und uns von der Wichtigkeit ihrer aller Arbeit im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsansatzes berichtet.
Am Montag Nachmittag hat Lorraine uns in die AONTAS-Zentrale (Aos Oideachais Náisiúnta Trí Aontú Saorálach) eingeladen, um dort die Arbeit der Organisation zu präsentieren und uns ihr Kollegium vorzustellen. AONTAS ist eine Mitgliederorganisation, die sich für die Förderung und Entwicklung der Erwachsenenbildung in Irland einsetzt. Hauptziel ist, Erwachsenen Lernmöglichkeiten zu bieten, um ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu unterstützen. Die Organisation arbeitet dafür nicht nur eng mit Bildungsanbietern und politischen Entscheidungsträgern zusammen. Sie legt auch einen hohen Stellenwert, die Stimme der Lernenden in ihre Arbeit einzubeziehen. Es lassen sich dabei fünf Kernbereiche der Arbeit von AONTAS nennen:
1. Interessenvertretung und Lobbyarbeit
2. Unterstützung von Lernenden: Im Learner Forum bietet AONTAS Lernenden die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und Feedback zu geben. So stellen sie sicher, dass die Stimme der Lernenden in Entscheidungsprozessen berücksichtigt wird.
3. Community Education Network: AONTAS koordiniert ein Netzwerk von Bildungsanbietern zum Praxisaustausch und um Ressourcen zu teilen. So wird lebenslanges Lernen auf lokaler Ebene gefördert.
4. Forschung: AONTAS hat eine eigene Forschungsabteilung
5. Veranstaltungen und Kampagnen: AONTAS organisiert Veranstaltungen und Kampagnen – zum Beispiel das Adult Learners` Festival. So wird Sichtbarkeit hergestellt und die Erwachsenenbildung öffentlich in den Fokus gerückt. Dies gelingt unter anderem mit dem Star-Award, der besondere Projekte oder Leistungen von Lernenden würdigt.
Auffallend war, dass die soziale Situation der irischen Gesellschaft immer wieder erwähnt wurde: Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt und Suchterfahrungen in Familien, Suizidraten, soziale Ungleichheit und Migration werden immer wieder genannt – einerseits als Ursache für die Entwicklung des Erwachsenenbildungssystems in der Vergangenheit. Andererseits hat man diese Probleme weiterhin im Blick, wenn es darum geht, wie Lernende gefördert werden können. Deshalb bedeutet Erwachsenenbildung hier auch, dass die Familien – also auch die Kinder – mitgedacht werden, dass günstige Freizeitangebote ermöglicht werden und ganz selbstverständlich psychologische oder sozialpädagogische Maßnahmen in einzelne Projekte implementiert werden.

Dienstag, 01.04.2025, Dublin: Besuch des Dachverbandes für Grundbildung NALA (National Adult Literacy Agency)
Nachdem wir am Vortag die Organisationen CASPr und AONTAS aufgesucht und bereits erste theoretische und praktische Eindrücke gesammelt haben, sollte es am heutigen Tag zu NALA (National Adult Literacy Agency), einem Dachverband für Grundbildung, in den südlichen Teil der Stadt Dublin gehen. Nach einem kurzen Stück mit der Tram (Straßenbahn) und einem sonnigen Fußmarsch waren wir gegen 10:30 Uhr vor Ort. Die Institution selbst befindet sich mitten in einem Wohngebiet und einer unmittelbaren Schulumgebung. Empfangen wurden wir von Colleen Dube (CEO NALA) und Aoife Crawford (Research and Policy Officer). Unser Aufenthalt bei NALA diente in erster Linie dem Kennenlernen der Organisation und deren Arbeitsauftrag im irischen Bildungssystem sowie dem Austausch untereinander. Unterstützt wurde der Austausch durch Fergus Dolan (Literacies Development Worker), einem weiteren Teamkollegen, welcher uns im Fachbereich der Grundbildung einen Einblick in praktische Umsetzungsmöglichkeiten gab.

NALA ist eine mitgliedergestützte Organisation, welche (Lernenden-)Bedarfe im Grundbildungsbereich erforscht, direkte Bildungsangebote konzipiert und darüber hinaus über jahresübergreifende Strategiepläne das irische Bildungssystem auf politischer Ebene mitsteuert. Dabei wird Grundbildung immer als Bestandteil der Menschenrechte betrachtet, in welcher Lernprozesse zu einer nachhaltigen lebenslangen Veränderung von Denk- und Verhaltensweisen anregen sollen. Der Arbeitsauftrag von NALA basiert auf der Idee, dass Lernen mehr als bloßer Wissenserwerb ist, sondern ein lebenslanges Lernen (lifelong learning) ermöglicht und somit die Integration in die Gesellschaft fördern soll. In Dublin selbst, aber auch landesweit, gibt es verschiedene NALA-Angebote, darunter Zentren (Learn with NALA), welche die Lese-, Schreib-, Mathematik- oder digitalen Fähigkeiten verbessern sollen. Im ganzen Land gibt es über 100 lokale Alphabetisierungsdienste für Erwachsene, die von ETBs und kommunalen Bildungszentren betrieben werden. Jeder Dienst bietet kostenfreie Kurse (Level 1-3) für Erwachsene in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechtschreibung, Mathematik, Technik und Computer an. Man kann den örtlichen Dienst direkt aufsuchen und vor Ort mit geschulten Tutoren in Einzelunterricht oder in kleinen Gruppen arbeiten. Zusätzlich wird nach individuellem Lern(enden)bedarf auch ein online-Angebot (NALA Distance learning) bzw. 1:1 Lernen über das Telefon mit einem Tutor vorgehalten. Alle Angebote können von Personen nach dem 16. Lebensjahr genutzt werden. Interessant ist hier, dass die Zahl der Lernenden, die in die Klassen kommen, niedriger ist als die Zahl derer, die sich für das selbständige Lernen auf Distanz (online oder telefonisch begleitet) entscheiden. Die Lern(enden)bedarfe (learner‘s needs) stehen grundsätzlich an erster Stelle und werden separat unter anderem über „Learner´s voice“ dargestellt. Neben den Lernzentren gibt es auch Learner Days, an welchen sich Personen zu den Programmen und Angeboten informieren bzw. austauschen können. Um aktive Lernerfolge nach außen zu tragen, werden sogenannte Learner Stories genutzt.

Durchschnittlich haben derzeit laut PIAAC-Studie in Irland 21% der Bevölkerung „unmet literary needs“, brauchen also Unterstützung in grundlegenden alltäglichen Situationen (Lesen/Schreiben, Rechnen, Nutzung digitaler Geräte). Durch die verstärkte Migration in den vergangenen Jahren sind auch die Herausforderungen der Erwachsenenbildung mit den gegebenen Bedürfnissen gewachsen. Nichts desto trotz lässt sich ein weitestgehender Erfolg messen. Parallel erstreckt sich die Reichweite von Programmen bis hin zu Inhaftierten und Personen der irischen „Traveller-Community“.
Um eine bestmögliche telefonische Erreichbarkeit für Lernende zu garantieren, gibt es den Freephone service, den überraschend viele (1.325 in 2024) für einen Erstkontakt nutzen. Zur Unterstützung und Akquise von motivierten Kursleitungen im Bereich der Erwachsenengrundbildung wird im Besonderen der „NALA’s Tutoring Service“ eingesetzt. Um auch die ländlichsten Gebiete zu erreichen, wird trotz des digitalen Zeitalters gern der „Postal Service AnPost“ als Kooperationspartner bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen genutzt, da dieser in der irischen Bevölkerung höchstes Vertrauen genießt. Unterstützt wird der Arbeitsauftrag von weiteren kooperierenden Partnern, wie z.B. Bibliotheken. Besonders beeindruckend war, dass NALA seine Weiterbildungslehrwerke teils selbst entwickelt und diese den Teilnehmenden kostenfrei zur Verfügung stellen kann. Die Finanzierung der Organisation und damit verbundenen Aufgaben ist überwiegend staatlich (die Regierung stellt jährlich 2,6 Mio. an Mitteln für die Grundbildung zur Verfügung), wird aber auch durch private und wirtschaftliche Zuwendungsgeber und Projektmittel ergänzt. Eine starke Vernetzung auf politischer Ebene ist dabei das A und O einer erfolgreichen, zukunftsweisenden Zusammenarbeit aller Akteure im Sinne des lebenslangen Lernens.
Mittwoch, 02.04.2025
Halbzeit – Zeit bereits Gehörtes, Gesehenes und Erlebtes zu reflektieren
Wir befinden uns bereits auf halber Strecke unserer Weiterbildungsreise. Bevor wir in Richtung Limerick, an der Westküste Irlands, aufbrechen, treffen wir uns in gemeinsamer Runde für einen größeren Austausch. Man bemerkt recht schnell, dass alle Teilnehmenden voller wertvoller Eindrücke sind. Die ersten beiden Tage waren von den Besuchen bei CASPr, AONTAS und NALA geprägt. Jede der besuchten Organisationen bildet eine wichtige Aufgabe im irischen Bildungssystem. Was allen gemein ist, ist, dass sie die Stimmen der Gesellschaft Irlands und somit der Lernenden repräsentieren und ihnen einen Raum zur Verwirklichung ihrer Bedürfnisse geben. Was bei allen bisherigen Treffen mit den Organisationen hervorsticht, ist der Fokus auf die starke Berücksichtigung der Lernendenbedarfe und dem damit verbundenen intensiven Dialog mit den Lernenden selbst. Learner’s voices und auch Lernbotschafter in Form von Learner stories sind die mit wichtigsten Marketingstrategien, um auf gesellschaftlicher und politischer Ebene neue Bildungsstrategiepläne und -tendenzen vorzustellen bzw. umzusetzen. Die Forschungsarbeit des Landes orientiert sich hierbei an den Stimmen der Lernenden und den evaluierenden Organisationen. Die dadurch erfassten individuellen Lernerfolge des einzelnen Lernenden können auch die geleistete Bildungsarbeit der jeweiligen Organisationen stärker sichtbar machen. Unweigerlich stellten wir einen Vergleich zum deutschen Bildungssystem her. Wir stellen schnell fest, dass sich unsere Teilnehmenden im Grundbildungsbereich eher im Alphalevel 2 befinden. Im Gegenzug wird in Irland bereits verstärkt im Level 3 unterrichtet. Für unseren eigenen Auftrag im Arbeitsalltag nehmen wir mit, den Fokus verstärkt auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zu legen, verstärkt Gespräche und Interaktionen mit den Lernenden selbst zu suchen und eigene Ideen in der Umsetzung zu kreieren. Die konzeptionelle Vorarbeit darf dabei das Selbstvertrauen und die Authentizität der Teilnehmenden in den Learner stories (Lernbotschaften) nicht überschatten. Hier bedarf es einem feinen und sensibilisierten Fingerspitzengefühl, um die Kernbotschaft der Learner stories im Zwischenspiel von Teilnehmenden und Bildungsinstitutionen prägnant hervorzuheben.
„Für unsere Arbeit ist die Erfahrung der Lernenden WICHTIG!“
Des Weiteren haben wir erfahren, dass über öffentlichkeitswirksame Learner-Festivals die Gesellschaft Irlands in einem lockeren und erlebnisreichen Rahmen aufgefordert wird, ihre Bedürfnisse öffentlich kundzutun. Die Teilnehmenden erhalten hier eine weitere Möglichkeit, ihre Stimme für die Bildungszukunft Irlands einzusetzen. Wir tauschen uns bis zur Weiterfahrt nach Limerick weiter intensiv und kritisch miteinander aus und versetzen uns in die Lage des jeweils anderen, um für uns neue Erkenntnisse und Lernerfahrungen noch deutlicher zu machen. Unter anderem diskutieren wir nochmals die Umsetzungsmöglichkeiten von Grundbildungskursen bis hin zu Schulabschlusskursen in JVAs in Mecklenburg-Vorpommern bzw. Schleswig-Holstein. Auch der Family-Learning-Ansatz wird in Irland im Einklang mit einem gesamtheitlichen Bildungskonzept zwischen den Generationen (Eltern-Kind) gefördert. Auf der anschließenden Zugfahrt nach Limerick setzen wir unsere Gespräche fort und lassen uns vom umgebenden Grün der Landschaft inspirieren. Was nehmen wir bisher mit? Begeisterung, Neues auszuprobieren und den Gesamtkontext zwischen Lernenden, Lehrenden und zu vermittelten Inhalten voranzubringen.

„Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?“ (Cranberries – Irish rockband, 1993)
Unser ZIEL sollte es daher sein – die Lernenden im BLICK zu behalten und der (Bildungs-) Zukunft der Lernenden eine Stimme zu geben!
Nach dem intensiven Austausch haben wir uns auf den Weg zum Bahnhof gemacht: Auf nach Limerick!
Donnerstag, 03.04.2024: Grundbildungsarbeit in Stadtteilzentren in Limerick bei LCEN (Limerick Community Education Network)
Am Donnerstag haben wir uns in einem Minibus auf den Weg zum Southill Family Resource Center gemacht. Dort erwarteten uns Jim Prior (Southill Manager/LCEN-Mitglied) und Ellen Walsh Kerley (LCEN Development Worker).
Das Limerick Community Education Network (LCEN) fungiert als Dachverband für verschiedene Stadtteilzentren, die eine breite Palette an Beratungs- und Unterstützungsangeboten bereitstellen. Laut Ellen sind diese Zentren „under our umbrella“ vereint. Das Southill Family Resource Center bietet beispielsweise:
• Beratungsdienste: Familienunterstützung, Erwachsenentherapie, Spieltherapie für Kinder, Beratung bei Spielsucht, Community-Gruppen, Bildungsangebote, Gesundheits- und Wohlfühlberatung, Peer-Support, Sozialrechtsberatung, psychische Gesundheits-Unterstützung, u. v. m.
• Zahlreiche kostenlose Kurse und Weiterbildungsmaßnahmen, darunter akkreditierte Kurse auf Niveau 5 (entspricht ungefähr dem mittleren Schulabschluss), die mit Unterstützung des Limerick and Clare Education and Training Board (LCETB) angeboten werden. Diese Qualifikationen erleichtern den Zugang zum Arbeitsmarkt und ermöglichen weiterführende Studien.
Die Auswahl der Kurse orientiert sich sowohl an den Bedürfnissen der potenziellen Teilnehmenden als auch an den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Besonders gefragt sind derzeit Programme in den Bereichen Kinderbetreuung (Childcare) – aufgrund des Fachkräftemangels – sowie Gesundheitswesen (Healthcare), da eine abgeschlossene Qualifikation auf Niveau 5 bessere Jobchancen eröffnet oder den Zugang zu weiterführenden Ausbildungsmöglichkeiten, etwa für den Pflegeberuf, erleichtert.
Weiterhin haben wir die Our Lady of Lourdes Community Services Group, die St. Mary’s Adult Education Group und das Northside Family Resource Center besucht. Ihnen allen ist ein breit gefächertes Beratungs- und Bildungsangebot gemeinsam, das darauf abzielt:
• das Gemeinschaftsleben in sozial benachteiligten Stadtteilen zu stärken,
• einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung zu schaffen,
• Menschen zur Teilnahme an offenen, fast kostenfreien Kursen zu motivieren,
• individuelle Potenziale zu entdecken und zu fördern,
• langfristig das Selbstbewusstsein für weiterführende Bildungswege zu stärken.
Diese Zentren befinden sich in Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogenabhängigkeit und sozialen Isolationstendenzen – häufig einhergehend mit einer alarmierenden Suizidrate unter Jugendlichen. Besonders beeindruckend ist die familiäre Atmosphäre, die in allen Einrichtungen spürbar ist. Die Mitarbeitenden setzen auf individuelle Beratung und unterstützen auch Menschen mit niedriger Bildungsqualifikation (Levels 1–4, entsprechen ungefähr Klasse 1-9), einschließlich Alphabetisierungsbedarf.
Ein weiteres wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Isolation ist der „Essen auf Rädern“-Service, der Betroffene ermutigt, regelmäßig die Kantine eines Zentrums zum Mittagessen zu besuchen.
Neben spezifischen Bildungsangeboten für Erwachsene gibt es viele Programme, die auf die gesamte Familie ausgerichtet sind. Durch Eltern-Kind-Kurse wie Backworkshops, Kindergartengruppen oder Schülernachmittagsbetreuung wird der Kontakt zu den Eltern gestärkt. Dies ermöglicht es, familiäre Herausforderungen zu erkennen und gezielt Unterstützung anzubieten. Diese Kurse werden als „Türöffner“ für weiterführende Kurse verstanden.
Ein langfristiges Ziel der Zentren ist es, mehrere Generationen innerhalb einer Familie in die Programme zu integrieren. In einigen Fällen werden Absolventinnen von Weiterbildungsmaßnahmen direkt in den Zentren beruflich eingebunden – etwa im Bereich Kinderbetreuung oder durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten für Selbstständige wie Friseurinnen. Die Community ist in diesem Verständnis mehr als nur ein Angebot an einzelnen Kursen.
Dieses eng verknüpfte Netzwerk aus Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten ist durch eine effektive Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und die besonders engagierte Arbeit leidenschaftlicher Mitarbeiter*innen möglich. Den Teilnehmenden werden Hilfestellungen angeboten, die über den Lernkontext hinausgehen und ihnen eine umfangreiche Teilhabe am Bildungsprozess ermöglichen. Dadurch werden diese Zentren nicht nur Orte der Bildung, sondern vor allem Anlaufstellen für Hoffnung und Gemeinschaft. Auffällig ist die Mischung aus „accredited“ und „non-accredited“ Kursen, d.h. Kursen, bei denen ein Abschluss erworben werden kann, und solchen, bei denen das nicht der Fall ist. Die Institutionen nutzen non-accredited Kurse als niederschwelligen Zugang, um in erster Linie Eltern zu erreichen und sie schrittweise in akkreditierte Bildungsangebote zu überführen. Dadurch wird ermöglicht, dass auch ihre Kinder langfristig vom Bildungszugang und den damit einhergehenden Chancen profitieren.
Die hinter den Zentren stehende Idee ist die der Co-Produktion, d.h. dass Mitarbeiter*innen und Bürger*innen gleichermaßen ihre Skills und ihr Wissen der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Betont wurde immer wieder die Zusammenarbeit mit den Lernenden. Das Angebot wird als eine Art Kreislauf verstanden: Zuerst werden (in informeller Form, d.h. durch Gespräche, Austausch etc.) die Bedarfe erhoben, dann wird ein Kurs eingerichtet und durchgeführt und im Anschluss daran werden Rückmeldungen ausgewertet, ob die Kursform verändert bzw. verbessert werden kann.
Ein weiterer Begriff, der immer wieder fiel, ist der des „wrap around model“, d.h., dass alle Hauptakteure in den Lernprozess miteinbezogen werden sollen. Die Lernenden erhalten somit ein ganzes Paket an Maßnahmen, die aufeinander abgestimmt sind.
Ferner verstehen sich die Zentren als Anwälte der Lernenden. Sie sind NGOs, d.h. unabhängig vom Staat.
Es gibt viele Aspekte, die sich von unseren Ansätzen unterscheiden und die eine Überlegung wert wären, ob sie nicht auch bei uns umsetzbar wären: die Familie als Ursprung für Bildungsangebote zu sehen und nicht den einzelnen, und hier insbesondere die Frauen, die Beseitigung institutioneller Hindernisse und die Unterstützung der Lernenden über das einzelne Kursangebot hinaus.
Abgerundet wurde der Tag durch ein gemeinsames Abendessen mit den irischen Kolleginnen und Kollegen, bei dem wir uns in entspannter Atmosphäre über verschiedene Aspekte unserer Arbeit austauschen konnten. Dabei wurde deutlich, wie viele Parallelen unsere Tätigkeitsfelder trotz nationaler Unterschiede aufweisen. Gleichzeitig wurden auch Unterschiede thematisiert, die sich insbesondere durch abweichende politische Strukturen oder gesellschaftliche Gegebenheiten erklären lassen. Diese Unterschiede führten zu einem interessanten Austausch über Herausforderungen, Methoden und Chancen in dem jeweiligen nationalen Kontext.
Neben den fachlichen Konversationen standen auch das persönliche Kennenlernen und der Austausch über die kulturellen Eindrücke im Vordergrund, und es war schön zu sehen, wie aus der Begegnung erste Ideen für einen möglichen Gegenbesuch in Deutschland entstanden.
Der Tag hat nochmal gezeigt, wie wichtig Begegnungen im internationalen Kontext sind – sie fördern nicht nur den fachlichen Austausch, sondern helfen auch dabei, neue Ideen und Perspektiven zu entwickeln. Eine solche Begegnung schafft die Basis für eine langfristige Kooperation.

Freitag, 04.04.2024, Limerick
Am letzten Tag unserer Erasmus+ Fortbildung besuchten wir das College of Further Education & Training in Limerick. Dieses befindet sich in einem alten, herrschaftlichen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das von Einheimischen auch „Red Tech“ genannt wird, weil in dem roten Backsteinbau früher das Limerick Institute of Technology untergebracht war.
Wir wurden von Síle O’Riordan, der Leiterin des Colleges, herzlich empfangen und in einen Konferenzraum mit moderner Einrichtung und Smartboard geführt. Bei einer kurzen Vorstellungsrunde wurden bereits einige Querschnittsstellen und Anknüpfungspunkte zwischen unseren Tätigkeiten sichtbar, die in der späteren Tee- bzw. Kaffeepause zu interessanten Fragen und einem regen Austausch führten. Jede/r war neugierig, etwas über die Arbeitsbereiche des/der Anderen zu hören, um im besten Fall Inspirationen für die eigene Arbeit zu bekommen.

Doch zunächst hatte Síle das Wort und stellte ihre Bildungseinrichtung als ein „Multi-Campus College“ vor, das in Zusammenarbeit mit den regionalen Gemeindezentren an 300 verschiedenen Lernorten Kurse, u.a. aus den Bereichen Grundbildung, Englisch als Fremdsprache, berufliche Weiterbildung oder Jugendbildung anbietet.
Dazu kommen noch beratende Tätigkeiten. Insgesamt werden 10.000 Lernende betreut. Die Mischung von urbaner und ländlicher Bildungsarbeit bringt jeweils ihre ganz speziellen Herausforderungen mit sich, die uns von der eigenen vhs-Arbeit durchaus auch bekannt sind. Dazu gehören u.a. Themen wie Isolation, Erreichbarkeit und (öffentliche) Transportmöglichkeiten im ländlichen Raum. In manchen irischen Städten sind Armut und Drogensucht die Faktoren, durch die der Zugang zur Bildung erschwert wird.
Die Bildungsarbeit folgt einer ganzheitlichen Strategie, die Síle als „wrap around service“ bezeichnete und setzt nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit den Community Centern vor Ort voraus, sondern auch, dass sich die Mitarbeitenden in den Centern direkt mit den Teilnehmenden über deren Bedarfe unterhalten, um möglichst passgenau deren Weiterbildungswünsche zu erfüllen. Hervorgehoben wurde von den Gastgebern in diesem Fall das St. Marys Community Centre, welches wir am vergangenen Tag besuchen durften und welches zwar klein, aber stark frequentiert ist. Als nächstes informierten uns Mitarbeitende von Síle über die verschiedenen Kurse, die in dem Campus des Red Tech angeboten werden.
So berichtete uns Sean O‘ Carroll über das „Youth Provision“ und das „Youth Reach“-Programm. Hierbei haben Schulabbrecher die Möglichkeit, ihren Abschluss nachzuholen. Im Unterschied zu Deutschland können die Schüler bereits mit 16 Jahren daran teilnehmen. Diese zweite Chance erhalten auch verurteilte junge Straftäter, die bereits im Gefängnis sitzen, oder Jugendliche, die zumindest mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Ähnlich wie in Deutschland haben auch unsere irischen Kolleg*innen festgestellt, dass die Teilnehmenden ihrer Kurse immer mehr psychische Probleme haben, mit Autismus oder mit Depressionen leben oder Suizidgedanken haben, worauf in den Kursen reagiert werden muss. Meist helfen – wie bei uns – Kooperationen mit externen Fachkräften. Teils ist es jedoch schwierig, stets den komplexen Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden. Die Kurse werden in der Stadt sowie in vielen kleineren Orten im Limerick County angeboten. Dabei ist eine weitere Herausforderung die Zahl der Kursinteressierten. Häufig können Sean und seine Kolleg*innen die hohe Nachfrage nicht bewältigen. Selbst in den kleinen Kursorten kommen oft bis zu 12 Teilnehmende zusammen.

Im Anschluss an Sean sprach Geraldine über ihre Grundbildungskurse, wobei 50 % der Teilnehmenden Zugewanderte sind. Die Teilnehmenden dieser Kurse bewegen sich dabei auf dem „Education Level“ 1-3. Neben den reinen Alphabetisierungskursen werden auch themen-basierte Grundbildungskurse wie Kochen, Gartenbau oder Kunst angeboten. Diese nicht abschlussbezogenen bzw. nicht akkreditierten Kurse sind gute Einsteigerkurse für Erstlernende, die sich (wieder) an ein formelles Lernen gewöhnen oder erst einmal Selbst-vertrauen aufbauen müssen – „learn to learn“ ist die Devise. Besonders für Zugewanderte sind diese Kurse ein guter Einstieg. Für alle Kursinteressierten haben Geraldine und ihre Kolleg:innen eine Art Einstufungstest entwickelt. „Very effective!“, hieß es von ihr, was natürlich unsere Neugier geweckt hat und wir hoffen sehr, den Test noch zugesandt zu bekommen. Grund für das Einsetzen des Tests ist, dass jeder Mensch nicht nur sehr unterschiedliche Vorkenntnisse in Wort und Schrift, sondern auch ganz verschiedene Lernerfahrungen gemacht hat. Dazu kommen dann noch mögliche (ggf. bisher nicht festgestellte) Lernbehinderungen oder durch Erkrankungen bzw. Drogenkonsum ausgelöste Lernbeeinträchtigungen. Für die Durchführung dieser Tests ist deshalb auch eine hohe Sensibilität und besondere Mitarbeiterschulung nötig.
Wenn Teilnehmende die Grundbildungskurse der Level 1-3 erfolgreich absolviert haben, wird ihnen die Möglichkeit geboten, Kurse auf dem Level 4 bis 6 am College zu besuchen. Darüber gab Adèle Auskunft. Es handelt sich dabei z.B. um berufliche Fortbildungskurse für Menschen aus dem Einzelhandel, die sich für Beförderungen spezialisieren möchten. Es werden ebenfalls Kurse im Bereich Gesundheitswesen oder Kinderbetreuung für Teilnehmende angeboten, die einen Berufswechsel anstreben. Diese Kurse sind sehr praxisnah orientiert. Ziel ist es, die Teilnehmenden mit Hilfe dieser Kurse direkt in Arbeit zu bringen. Für Zugewanderte ist eine Teilnahme an dieser Art Kurse erst möglich, wenn sie eine Aufenthaltserlaubnis haben.
Tom Kent, der Regionalkoordinator für Alphabetisierung, rundete Adèles Vortrag mit allgemeinen Informationen zum Stand der Grundbildung in Irland und den sich wandelnden Grundbildungsbedürfnissen ab. Wie auch in Deutschland sind es heute viel mehr Lebensbereiche, für die Lese- und Schreibfähigkeiten sowie Mathematikkenntnisse essenziell sind. Dazu kommen noch digitale oder Medien-Kompetenzen.
Während des Austausches in der Tee/Kaffeepause wurde sehr deutlich, dass unsere irischen Kolleg*innen mit ähnlichen Herausforderungen in der Bildungsarbeit zu kämpfen haben wie wir: Wie können wir Teilnehmende gewinnen, die aus den sogenannten bildungsfernen Schichten kommen oder Bildung bzw. Bildungseinrichtungen aufgrund negativer Schulerfahrungen sehr kritisch gegenüberstehen? Die „family learning courses“, die in Irland angeboten werden, sind dafür ein guter Ansatz.
Weitere gemeinsame Fragen waren: Sind Kurse/Kursleitende in der jeweiligen Region verfügbar? Gibt es genug Gelder für die Durchführung der Kurse?
Nach der Pause gab es noch ein gelungenes Praxisbeispiel für einen kreativen Grundbildungskurs von Paddy O’Connor. Er leitet bereits im dritten Jahr in Folge ein Creative Arts Studio, in dem Teilzeitkurse zum Thema Drehbuchschreiben, Kostümdesign, Videoschnitt, Songwriting o. Ä. angeboten werden. Mit Begeisterung hat er uns Filmplakate seiner Teilnehmenden und Fotos vom Kursgeschehen gezeigt.
Das Interessante an der Arbeit in Hinsicht auf unsere Tätigkeit ist, dass auch in einen Medienkurs Grundbildungsinhalte einfließen können, die Teilnehmenden Selbstvertrauen beim Lernen bekommen und gleichzeitig ihre Fähigkeiten im Lesen und Schreiben verbessern. Im zweiten Teil des Kurses können sie sogar ein Level 2 erreichen und dafür ein Zertifikat bekommen.

Zum Schluss berichtete Emma Maher, eine Bildungs- oder Berufsberaterin, von ihrer Arbeit im Projekt STEAM (Science, Technology, Engineering, Art, Maths) und stellte die Übung „What lights you up?“ vor. Sie geht damit in Schulen und hilft Schüler*innen oder auch deren Eltern, die eigene Persönlichkeit besser kennenzulernen, Interessen, Leidenschaften, Fähigkeiten und Begabungen herauszuarbeiten sowie evtl. verborgene Talente zu entdecken. Es geht darum, was den Einzelnen ausmacht, welche Talente und Fähigkeiten er/sie hat oder wo seine/ihre Leidenschaft liegt. Das Ziel ist, die Schüler*innen im Hinblick auf eine Ausbildung nach der Schule oder auf die Studien- oder Berufswahl zu sensibilisieren. Den einleitenden Teil der Übung haben wir gemeinsam mit Emma absolviert. Schon dieses kurze Praxisbeispiel war sehr mitreißend und motivierte uns, über uns selbst und unsere Fähigkeiten nachzudenken.
Insgesamt hat uns dieser Tag am College of Further Education & Training einen guten Einblick in die Arbeit der Mitarbeitenden und die Vielseitigkeit der Kursangebote gegeben. Die irischen Kolleg*innen waren uns gegenüber sehr aufgeschlossen und auch sehr interessiert an unserer Arbeit. Dies lässt hoffen, dass wir uns auch in Zukunft austauschen werden.

Egzona Alija, Cornelia Bade, Donatella Capriz, Ascan Dieffenbach, Antje Findeisen, Dana Kaminski, Sabine Karwath, Katrin Gellermann, Adrienne Rausch, Christine Voigt

























































Um 8:03 Uhr setzt sich der Zug von Kiel nach Schleswig in Bewegung. Die Kieler Gruppe: Doris, Floriona, Patrick und Martina (v.l.n.r.) ist gutgelaunt an Bord.
Und es gibt bereits eine erste Lektion in digitaler Kompetenz: Floriona erklärt ihrer Lehrerin Doris, wie Instagram funktioniert. Um kurz vor 9 Uhr kommen wir in Schleswig an, wo uns die Husumer Gruppe schon am Bahnhof erwartet. Eine kurze Begrüßung zwischen den Husumern und den Kieler*innen, dann schnell im Bahnhofskiosk mit Proviant eingedeckt und los geht es im blauen Bulli der vhs Husum Richtung Norden. 

Um 13.15 Uhr sind wir dann bereits im Hotel im Malmö angekommen und beziehen unsere schönen Hotelzimmer. Um 14 Uhr treffen wir uns bereits wieder in der Hotellobby und starten einen Stadtrundgang mit dem Schulleiter Henning Süssner Rubin als Stadtführer. Praktischerweise ist Henning in Deutschland geboren, so dass es mit der Verständigung ganz einfach ist. Henning nimmt sich den ganzen Nachmittag für uns Zeit, um uns die schönsten Stellen der Malmöer Altstadt zu zeigen.
Malmö ist viel größer als Husum und sogar größer als Kiel. Es ist die drittgrößte Stadt Schwedens und war früher sogar für 8 Monate Hauptstadt! Die Sonne strahlt vom blauen Himmel als wir die Altstadt erkunden.
Wir sehen, wo früher die Stadtmauer stand und bewundern das schöne alte Rathaus (Bild oben), besuchen die wunderschöne St. Petri Kirche (unten) und essen Hamburger von einem echten schwedischen Burgerladen auf den Stufen eines Denkmals von einem der vielen schwedischen Könige, die alle Carl hießen.
Nach 3 Stunden Stadtrundgang bringt uns Henning zum Hotel zurück und nach einer kleinen Pause starten wir ins Abendprogramm und suchen uns ein Restaurant. Manche essen eine „Planka“, ein typisch schwedisches Gericht mit Kartoffelbrei. Gestärkt vom Essen besprechen wir, was wir alles erlebt haben.
Der letzte Programmpunkt des Tages, ist das Tagebuchschreiben. Was hat uns heute am besten gefallen?
Auf dem Rückweg plündern wir noch die Naschibar eines Supermarktes. Das gibt es so in Deutschland nicht! Dank der Rechen-App von Patrick wissen wir, dass wir jeden Preis ungefähr durch 10 teilen müssen, um Schwedische Kronen in Euro umzurechnen. Und die Naschibar taucht dann auch später unter anderem in der Whatsapp-Story einer der Kursteilnehmenden auf…
Um 21:30 Uhr geht ein wundervoller erster Tag zu Ende. Godnatt, Malmö!
Der Stadtteil Rosengård sieht aus wie der Kieler Stadtteil Mettenhof. Hier wohnen sehr viele Menschen, die aus einem anderen Land nach Schweden gekommen sind, z.B, auf der Flucht vor Krieg.
Nach diesem kleinen Abstecher geht es endlich in die Kvarnby Folkhögskola. „Kvarnby“ bedeutet „Mühlendorf“. Wir bekommen eine Führung und erfahren bei einem Kaffee alles, was es über die Folkhögskola zu wissen gibt und wie sie organisiert ist.
Anders als in Deutschland gehört die Folkhögskola nicht zur Stadtverwaltung wie in Kiel und ist auch kein eingetragener Verein wie in Husum, sondern sie ist als eine Kooperative zwischen 180 Eignern organisiert. Davon sind 40 Vereine und Institutionen.
Alle Kurse sind kostenlos und werden vom schwedischen Staat finanziert! In Malmö gibt es sieben verschiedene Volkshochschulen! Das liegt daran, dass jede Schule ihr eigenes Profil hat, also eine Auswahl an Bildungsbereichen und Themen, die man dort lernen kann. In Kvarnby gibt es die Bildungsbereiche: Schwedisch, Schulabschluss, die ästhetische Linie für Comiczeichner*innen und Autor*innen und eine politische Linie. Die Schule hat drei Standorte. Wir sind jetzt in einem, der etwas außerhalb von Malmö liegt und einen wunderschönen Garten hat, in dem es sogar Bienenstöcke gibt. Im Schulgebäude gibt es viele schöne Ecken und Nischen zum Lesen und Lernen.
Außerdem hat der Bildungsbereich für Schriftstellerei ein eigenes kleines Literaturhaus. Aus dem Kurs sind schon einige berühmte Schriftsteller*innen hervorgegangen, z.B. Jonas Hassen Khemiri, der schon viele Preise gewonnen hat, und dessen Werke auch ins Deutsche übersetzt wurden und sehr erfolgreich sind. In der Schule gibt es ein Café, das Café „Plugghästen“, in dem Menschen mit Behinderungen ihren Arbeitsplatz haben, ähnlich wie auf einem Außenarbeitsplatz einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Wie das genau organisiert ist, werden wir noch am Donnerstag erfahren.
Wir bekommen auch gleich eine typisch schwedische Kostprobe aus dem Café: Frischgebackenes Knäckebrot – sehr lecker! Wir lernen das Café-Team kennen, das bereits unser Mittagsessen vorbereitet, und erfahren, welche Aufgaben zur Arbeit im Café gehören: das Kochen, die Arbeit an der Kasse und mit den Kunden sowie der Abwasch.
Das Mittagessen, das wir später serviert bekommen, war sehr lecker und gesund, wie auch später auf Whatsapp zu lesen ist 🙂 Und dann nimmt sich Henning die Zeit, um alle unsere Fragen zu beantworten, die wir gestern auf der Hinfahrt gesammelt haben: Frage: Was darf der König? Antwort: Wie in Deutschland ist Schweden eine Demokratie, das heißt, eine vom Volk gewählte Regierung trifft die wichtigen Entscheidungen. Die Gesetze erlässt der Reichstag. Der König ist zwar laut Verfassung das Staatsoberhaupt, aber er nimmt eher feierliche Aufgaben wahr, etwas vergleichbar mit dem Bundespräsidenten in Deutschland. Außerdem ist er „immun“, das bedeutet z.B. wenn er zu schnell Auto fährt, verliert er nicht seinen Führerschein. Nach Carl Gustaf wird seine Tochter Viktoria die nächste Königin. Frage: Gibt es in Schweden auch Bundesländer? Antwort: In Schweden gibt es keine Bundesländer, sondern Schweden ist zentral regiert. Aber es gibt Regionen und Kommunen, die den deutschen Kreisen und Städten entsprechen. „Skåne“ ist der Regierungsbezirk, in dem Malmö liegt. Frage: Was ist „typisch schwedisch“? Antwort: In Schweden sind alle sehr höflich und legen darauf auch großen Wert. Zum Beispiel bedankt man sich ständig für alles Mögliche. Und man gibt in einer Gruppe von Menschen zur Begrüßung immer allen einzeln die Hand. Außerdem ist es typisch schwedisch, dass sich alle mit Du und mit Vornamen ansprechen. Frage: Wie Fußball-begeistert ist Schweden? Antwort: Sehr! Die Stadien sind oft voll – allerdings auch, weil sie so klein sind. 22 500 Menschen passen in das Stadion von Malmö, dessen Mannschaft in der 1. Liga spielt. Frage: Wie ist das mit dem Alkohol in Schweden? Antwort: Der Alkohol ist sehr teuer. Jedes Getränk mit über 3,5, Prozent Alkoholgehalt wird in besonderen Geschäften, die „Systembolaget“ heißen, verkauft und nicht im Supermarkt. Hier darf man Bier in einem Restaurant erst trinken, wenn man 18 Jahre alt ist, aber um Alkohol in einem Systembolaget kaufen zu dürfen, muss man 20 Jahre alt sein. Jugendliche dürfen also eigentlich keinen Alkohol trinken, aber es gibt Erwachsene, die Jugendlichen Alkohol kaufen, die sich dann betrinken. In Schweden trinkt man mehr Schnaps als Deutschland, wo man eher Bier trinkt. Die strengen Regeln gibt es, weil früher die Menschen im Alltag oft betrunken waren.
Um 13:30 Uhr geht es los zu einem anderen Standort von Kvarnby, wo wir bereits von der Lehrerin Agnes zum Schwedisch-Unterricht erwartet werden. Da Agnes kein Deutsch spricht, geht es gleich los auf Schwedisch. Das klappt besser als gedacht. Wir bekommen von Agnes oft ein „mycket bra!“ zu hören – und was sich für uns immer anhört wie das deutsche Wort „Mücke“ bedeutet auf Schwedisch „Sehr gut!“, wie wir schnell verstehen.
Wir lernen, dass das O im Schwedischen aussieht wie ein A mit einem Kringel: Å. Und das U wird wie ein Ü ausgesprochen. Es dauert eine Stunde und wir alle können uns mit Namen vorstellen, sagen, wo wir wohnen und welche Farbe unsere Kleidung hat. Außerdem heißt in Schweden das Bier „Öl“…. Es entstehen die ersten kleinen Unterhaltungen. Toll! Dann werden wir eingeladen zu einer typisch schwedischen „Fika“, einer schwedischen Kaffeepause mit den typischen Zimtschnecken.
Und plötzlich kommt Henning mit tollen Kvarnby-Fleecejacken um die Ecke, die wir geschenkt bekommen. Und wir sagen: Tack så mycket! Zurück mit dem Bulli Richtung Hotel, probieren wir aus, ob der Bulli ins Parkhaus passt: Er passt! Als nächster Punkt auf unserem Programm steht: Shopping! Gemeinsam mit Henning spazieren („promenerar“) wir ins Einkaufszentrum „Triangel“ und teilen uns auf, um shoppen zu gehen. Dabei machen wir die Erfahrung, dass in manchen Geschäften kein schwedisches Bargeld angenommen wird, weil alle nur mit Bank-Karte bezahlen!
Mit unseren Einkaufstüten ziehen wir weiter in ein Restaurant, denn mittlerweile ist Abendbrotzeit. Wir kehren ein im „Ölkaffeet“ und wir wissen nun dank Agnes, dass das „Bier-Café“ bedeutet und die Stammkneipe des hiesigen Fußballvereins ist – mit Fernsehern, wohin man auch blickt. Für unsere fußballbegeisterte Gruppe genau das Richtige! Der Abend klingt aus wieder mit den typischen „Planka“ (lecker!), schwedischem Bier (nicht so lecker) und sehr schönen Gesprächen mit Henning, Agnes und der Tochter einer Kollegin aus Husum, die in Malmö lebt, sowie ihren Freunden, so dass wir eine lustige Truppe von 13 Personen waren. Wir haben heute so viel über Schweden erfahren, dass der Kopf schwirrt, als wir um 24 Uhr wieder im Hotel sind. Ein toller Tag! Tack så mycket, lieber Henning und liebe Agnes und das ganze Küchenteam von Kvarnby!
Ein neuer sonniger Tag startet wieder mit einem leckeren Frühstück am Hotelbuffet. Weil der Tag gestern voller Termine war und wir es nicht geschafft haben, treffen wir uns heute um 9.00 Uhr in der Hotellobby, um Tagebuch für den gestrigen Tag zu schreiben. Was war gestern besonders toll?
Danach holt uns wieder Henning ab und wir spazieren zum Schlosspark. Dort ist es sehr schön mit Gänsefamilie, viel Wasser, grünen Wiesen, einer Windmühle und schönen Blumen.
Wir legen einen Zwischenstopp in der Stadtbücherei ein, die in Schweden für alle Menschen kostenlos ist. Anders als in Deutschland, wo man eine Jahresgebühr bezahlen muss, um Bücher und andere Medien ausleihen zu können – was Henning uns erst gar nicht glauben will! Es gibt sehr viele Bücher in „Lättläst“ (siehe Bild links), das schwedische Wort für Leichte bzw. Einfache Sprache.
Danach besuchen wir das Technische Museum. Das ist ein toller Ort, wo es viel zum Anschauen und zum selbst ausprobieren gibt. Wir bestaunen alte Fahrräder, Flugzeuge und Autos.
Eine Etage höher können wir sehr viele Experimente selber machen. Zum Beispiel gibt es eine Wärmebildkamera (links), auf der wir klar sehen können, wer von uns eine kalte Nase hat, die ist dann nämlich dunkel!
Außerdem gibt es eine Umfrage, mit vielen Fragen zu einer nachhaltigen Zukunft. Henning übersetzt uns, so dass wir mitmachen können und wieder etwas Neues über die schwedische Kultur und den Umweltschutz lernen. Zum Beispiel, dass es vielen Schweden bei Ihrer Art zu wohnen am wichtigsten ist, in der Nähe ihrer Familie zu wohnen. Das ist ihnen wichtiger, als in einer großen oder modernen Wohnung zu wohnen. Wir überlegen, ob das vielleicht daran liegen könnte, dass Schweden ein so großes Land ist mit weiten Entfernungen.
Wir sind alle total begeistert und danach sehr hungrig! Also zurück in den Schlosspark, wo es in einem Biergarten endlich das klassische schwedisch Essen gibt: Köttbullar! Wir nutzen die Gelegenheit, um Postkarten zu schreiben.
Gestärkt machen wir uns danach zu Fuß auf den Weg zum Strand, wo es ein wunderschönes Meerwasserbad mit Sauna gibt, das über einen Steg erreichbar ist. Von dort aus sehen wir auch den „Turning Torso“, mit 190 Metern Höhe der höchste Wolkenkratzer Schwedens und ein modernes Wahrzeichen von Malmö.
Da wir gerade mal 12 Grad haben, traut sich niemand von uns ins Wasser, aber wie gut, dass die Husumer extra ihren Fußball mitgebracht haben, so dass wir einen entspannten Nachmittag am Strand mit einem Freundschaftsspiel Husum-Kiel im Dünensand erleben.
Ein sehr entspannter Nachmittag geht zu Ende und wir fahren mit den Öffentlichen Verkehrs-mitteln zurück in die Innenstadt. An der Bushaltestelle hören wir plötzlich eine Stimme, die ansagt, wann welcher Bus als nächstes fährt. Eine Schwedin zeigt uns einen Knopf an der Haltestelle auf dem „Info“ steht. Wenn man darauf drückt, werden die aktuellen Abfahrtzeiten genannt. Das finden wir toll! Zum Beispiel für Menschen, denen das Lesen schwer fällt oder die nicht gut sehen können.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel treffen wir uns wieder und gehen zum Abendessen in eine Pizzeria. Eine von uns traut sich an exotische Pizza mit Curry und Banane – und die ist wohl super lecker, wie auch später auf Whatsapp zu lesen ist… Es ist ein toller Abend, an dem wir viel quatschen und sogar Geheimnisse miteinander austauschen (welche, werden natürlich nicht verraten). Und man merkt: Husumer und Kieler*innen sind zu einer echten Gruppe zusammengewachsen. Alle würden gerne noch länger bleiben, doch gleichzeitig freuen wir uns auch alle wieder auf zu Hause. Ein weiterer toller Tag geht zu Ende.
Heute steht ein ganz besonderer Programmpunkt an, den man als normale Tourist*innen nicht erleben kann: Die Stadtverwaltung von Malmö öffnet uns die Türen und wir bekommen einen exklusiven Einblick in das schwedische Sozial- und Bildungssystem. Wir werden schon von Lisa und Lena erwartet, die uns ganz „typisch schwedisch“ zur Begrüßung allen die Hand reichen und uns sofort duzen. Die beiden arbeiten in dem Bereich, der Menschen mit einer Behinderung dabei unterstützt, eine passende Arbeitsstelle zu finden. Das System ist anders organisiert als in Deutschland: In Schweden gibt es keine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM), aber man hat ein Recht auf „Tägliche Aktivitäten“. Tägliche Aktivitäten kommen in Frage, wenn man keinen Job findet auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und keine Ausbildung machen kann. Sie sind keine Pflicht, sondern ein Recht. Man macht die Tätigkeit freiwillig, um eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Man bekommt auch keinen Lohn, sondern man bekommt sein Geld von der staatlichen Krankenkasse. Je nachdem, was man sich als Beschäftigung wünscht, kann man verschiedene Sachen ausprobieren und darf sich dann entscheiden. Aber auch hier ist das Ziel, aus der Aktivität herauszukommen und lieber einen richtigen Job zu finden, weil man dann auch mehr Geld verdient. So ist es auch in Deutschland. Im Malmö gibt es 75 verschiedene Arbeitsbereiche, an denen 900 Menschen tätig sind. Das war wirklich interessant! Und nun heißt es Abschied nehmen von Henning und von Malmö. „Hejdå, Henning!”
Wir fahren mit dem Auto nach Lund, einer schönen schwedischen Stadt, etwa eine halbe Autostunde von Malmö entfernt. Dort besichtigen wir den berühmten Dom und besuchen die Markthalle. Leider ist das Wetter heute so kalt und windig, dass wir uns nach einem Mittagessen schnell wieder auf dem Weg zum Auto machen und unsere Heimreise antreten. Wir nutzen die gemeinsame Zeit, um noch einmal zusammenzutragen, was wir alles erlebt und gelernt haben und was in Schweden anders ist, als in Deutschland:
– es gibt in jedem Restaurant immer Wasser umsonst – Kaffee kann man sich immer nachnehmen – Alle bezahlen mit Karte, es gibt sogar Geschäfte, die kein Bargeld annehmen. – Malmö ist größer als Husum und als Kiel – Es gibt keine getrennten Toiletten, das ist toll für Transmenschen! – Das Toilettenpapier ist nur einlagig – Alle duzen sich und sprechen sich mit Vornamen an, auch auf dem Amt – Es gibt mehr bunte Farbe bei Gebäuden und Parkbänken – Die Bücherei kostet kein Geld – Der „Öl“-Preis (also der Preis für das Bier 😉 ändert sich im Laufe des Tages – Alkohol kann man nur in besonderen Geschäften kaufen – Es gibt Gamingbars – Es gibt weniger Erwachsene, denen das Lesen und Schreiben schwer fällt, ungefähr nur halb so viele wie in Deutschland – Es gibt König und Königin – Es gibt viele Fernseher in den Kneipen und Restaurants – Es gibt Pizza mit Banane, Ananas und Curry Und was waren unsere Highlights der gesamten Reise? – Patrick (Husum) und Florian: Der Schwedisch-Unterricht – Patrick (Kiel): Wie freundlich wir in Hennings Schule empfangen wurden – Floriona: „Planka“ mit Lachs und das gemeinsam Essen mit der ganzen Gruppe – Doris: Wie gut die Gruppe zusammengepasst hat. – Jochen: Der Schwedisch-Kurs – Ascan: Dass die Gruppe so gut zusammen funktioniert hat – Martina: Der Abend in der Pizzeria mit dem Austauschen von Geheimnissen.
Kaum fahren wir über die deutsche Grenze, fängt es an zu regnen. Die Reise klingt aus mit dem Erzählen von ein paar Witzen und lautem Lachen. In Schleswig werden die Kieler*innen wieder am Bahnhof abgesetzt und fahren mit dem Zug zurück nach Kiel. Wir alle sind um so viele Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen, leckeres Essen und sehr nette neue Bekanntschaften reicher! Wir sagen: Tack så Mycket, ERASMUS+!