Malta: Boost your ICT Skills (3)

Boost your ICT Skills: Technology for the classroom – 1 Woche Malta

von R. W.

Sonntag: 03.02.2019

Die Anreise nach Malta sollte eigentlich problemlos verlaufen, Hamburg – München – Malta mit Lufthansa / Air Malta, dummerweise hat das Wetter nicht mitgespielt und die sonst recht kurze Reise dauerte ewig: 07.30 Uhr Check-in in Hamburg, 01.20 Uhr Ankunft im Hotelzimmer. Immerhin kamen wir vom Fleck, an unserem Reisetag fielen aufgrund des Wetters in München über 450 Flüge aus.

Das Hotel war sehr nett und zentral gelegen, mit einem großartigen Blick auf die Bucht von St. Juliens. (Blick vom Balkon am nächsten Morgen, um 01.20 Uhr wollte ich nur noch ins Bett).

Montag: 04.02.2019

Der Fußweg zum Unterrichtsort war mit ca. 10 Minuten kurz und es gab viel zu sehen. Das Gebäude ist neu und gepflegt, es sind hier ebenfalls diverse Sprachkurse untergebracht, sodass das Haus mit Menschen aus zahlreichen Nationen belebt ist.

Unsere Gruppe setzte sich aus zwei Polen, vier Rumäninnen, zwei Deutschen (incl. mir selbst) und einer Lehrerin des Sprachinstituts, welche zukünftig ebenfalls „Technology“ unterrichten möchte, zusammen.

Nach einer kurzen, auf unseren beruflichen Hintergrund, Erfahrungen im Bereich der digitalen Lernwelten, Wohlfühlfaktor bzw. Wissenstand im Umgang mit Digitalität und Computern bezogenen Vorstellungsrunde, stiegen wir auch flott in das erste Thema ein: „Webquests & their learning potential“. Wir zwei Deutschen haben eine Arbeitsgruppe mit unseren polnischen Nachbarn gebildet und kommunizierten sowohl über ein gemeinsames Wordpad von Google Drive, als auch mit kurzen verbalen Kommentaren zu den parallel von uns erarbeiteten Einträgen. Es war ein sehr produktives, schnelles und ergebnisreiches Arbeiten.

Nach einer kurzen Pause mit „Kinnie“, einer sehr bitteren und an Campari erinnernden, maltesischen Limonade erarbeiteten wir uns nach einem sehr informativen und kurzweiligen Input zum Thema: „Designing a Webquest“ in einer weiteren Gruppenarbeitsphase unser Projekt-Topic, welches wir gemeinsam im Laufe der Woche erarbeiteten und am Freitag vorstellen sollen. In dem Projekt sollten wir eine Unterrichtsstunde gestalten und den Schülern mittels umfangreich recherchierter Links und einem gut durchdachten Konstrukt (scaffolding) die Möglichkeit geben, zu sinnvollen und gut durchdachten Ergebnissen zu kommen. Für die weitere Arbeit zu diesem Thema bekamen wir ein paar Tools vorgestellt, das meiner Meinung nach bestgelungene ist hier zu finden: https://mariocordinaeti.wixsite.com/webquests/introduction

Im dritten und letzten Teil des Unterrichtstages beschäftigten wir uns mit „Concordances, online dictionaries & visual Thesaurus“.

https://visuwords.com

https://corpus.byu.edu/coca/

Fazit: Der erste Tag war bereits sehr informativ und spannend, die Lehrerin ist großartig. Ich freute mich schon auf den nächsten Tag!

Dienstag: 05.02.2019

Nach dem sehr interessanten ersten Tag sind wir ohne große einleitende Worte gleich in die erste Lerneinheit des zweiten Unterrichtstages gestartet, unser erstes heutiges Thema: WIKIs: How they work & Learning Potential.

Die Vorstellung und das Erlernen des neuen Themas ging Hand in Hand. Ein ergebnisorientiertes Vorgehen, es läuft parallel. Während der Erklärung gingen wir die Schritte mit und kreierten dann sofort unseren ersten WIKI Eintrag. Fragen nach der Einführung und in der Testphase waren explizit gewünscht und wir lernten aus den Fragen der anderen. Nach diversen Neueinträgen, Einbetten von Bildern, Filmen, Links, sollten wir fit sein und uns bei Nachfragen an unseren Nachbarn wenden oder uns die Einführung „how to create a wiki page“ ansehen. Learning by doing. Schnell und effektiv, aber auch keine Zeit, um auch nur kurz abgelenkt zu sein.

Die zweite Einheit setzte voraus, dass wir den Stoff der ersten Einheit nun verinnerlicht haben und schon ging es im Galopp weiter: „Creating a WIKI“ – Wir starteten gleich in die Gruppenarbeit zu unserem gestern gewählten deutsch/polnischen Topic: „In what ways can online gaming affect your learning skills?“ Wir arbeiten wieder über unser geteiltes Dokument auf Google Drive. Und übertrugen einen Teil der Ergebnisse bereits in ein gemeinsames WIKI. Um die Übungen zu unserem Topic für die Kinder spannender, aber lehrreich zu gestalten, lernten wir einige online printable tools kennen. So entstand der Übergang zu unserer dritten Lerneinheit: Crosswords and Quiz Design. Ein gutes Anwendungstool zur Erstellung diverser Kreuzworträtsel hier:  http://www.discoveryeducation.com/free-puzzlemaker/

Und ganz spannend auch die online Class Tools. Hier ist eine gute Verbindung ins Internet Voraussetzung: www.classtools.net mit dem „random name picker“ kann mit den Namen der Teilnehmer / der Lerngruppe ein eigenes Rad in den WIKI geladen werden und die Frage nach „Freiwilligen vor“ erübrigt sich.

Fazit: es war wieder ein sehr kurzweiliger, aber auch anstrengender und vor allen Dingen lehrreicher Tag mit viel Input und „learning by doing“ es hat viel Spaß gemacht, danach brauchte ich aber eine Pause und mindestens drei Tassen Kaffee… Ich freute mich schon sehr auf morgen!

Mittwoch: 06.02.2019

In der ersten Lerneinheit: „Using the Interactive Whiteboard“ bekamen wir eine sehr begeisterte Einführung in die vielfältige Nutzung der interaktiven White Boards. Unsere Lehrerin war absolut von deren Vorteilen überzeugt und brannte für die Nutzung und die vielen, sehr anschaulich dargestellten Möglichkeiten.

Nach meiner Nachfrage, ob das Erlernen der „features“, also die Nutzung des Interactive White Boards kompliziert sei, wurde mir von unserer Lehrerin und der im Training befindlichen Lehrerin versichert, dass es selbsterklärend sei und man, wenn man eines erwirbt, eine ausführliche Schulung zu allen Funktionen bekommt. Ich möchte für meine Volkshochschule unbedingt Interactive White Boards (iaw) anschaffen und die Anschaffung im neuen Haushalt einwerben. Meiner Meinung nach bieten sie großartige Möglichkeiten auch für und im besonderem meinem Ziel-publikum 50+ den Unterricht noch anschaulicher und interessanter zu gestalten.  Ebenfalls sind meine Teilnehmer sehr an Technik interessiert und freuen sich immer, etwas ausprobieren zu dürfen, wenn ein kompetenter Dozent Hilfestellungen gibt. Hier ist auch die am ersten Tag angerissene CLIL Methode hilfreich, z. B. das Erlernen der iaw-Funktionen in einem Opernkurs. Also die Verknüpfung von zwei Fächern, um das Lernen zu erleichtern. Ein Beispiel des ersten Tages war das Erlernen einer Fremdsprache in einem Handarbeitskurs.

In der nächsten Phase hatten wir die Gelegenheit das iaw zu testen und haben diverse Aufgaben und kleine Präsentationen durchgeführt.

Nach der aktiven Phase kam eine noch aktivere Lerneinheit „Interactive Classroom Activities“ erstes Spiel auf: https://kahoot.it/ zum Thema Malta – sehr lustig, schnell und lehrreich und vor allen Dingen: Interaktiv! Und bei Fragen zu den korrekten Antworten kann man sofort online recherchieren und somit einen größeren Lernerfolg erzielen.

Nachfolgend kreierten wir eigene Spiele auf die gewünschten Lernerfolge unserer imaginären Schülerschaft abzielend. Ich habe ein einfaches Quiz zum Thema „Harry Potter“ entwickelt: „It has been easy as pie and very funny“. Nachfolgend haben wir noch weitere Quizze kreiert, „Jumble“ z. B. „Order the animals from most dangerous to least dangerous“ und Surveys.

Fazit: ein sehr lehrreicher, lustiger, interaktiver Unterrichtstag UND ich hätte wirklich gerne Interactive White Boards und bin von deren Nutzen und Mehrwert überzeugt!

Donnerstag: 07.02.2019

Heute beschäftigten wir uns mit folgenden Themen: Online Resource Organisation and Sharing, Editing Images to Create great Info-Graphics und Mind Maps & Word Clouds.

Wir arbeiteten in unserer ersten Lerneinheit gemeinsam und zeitgleich in dem geteilten Arbeitsblatt auf Google Drive. Wir wurden gebeten darzulegen, wann und weshalb wir Bilder im Unterricht oder in Arbeitsblättern verwenden. Mein Beispiel: „In my opinion you can place picture everywhere. They help students to get the „real“ meaning or the meaning “between the lines” better. Pictures can support and transfer knowledge (talking about bumblebees without a picture can’t really explain, why it might be impossible for them to fly?!” even if they do it just fine)“.

Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte und man kann es als Einstieg in den Unterricht nehmen, damit allen Schülern das Thema sofort präsent ist und niemand abgehängt wird, weil die Bedeutung des Wortes „Hexagramm“ nicht jedem sofort geläufig ist.

Ein wirklich tolles Tool zu Erstellung schöner Fotokollagen ist die Website: https://www.canva.com/

Hier zwei meiner Kreationen!

Eine weitere tolle Funktion dieser Seite ist die Möglichkeit, Images auch mit mehreren Menschen zu bearbeiten, in dem man die Datei über Google Drive an seine Kontakte zur Bearbeitung freigibt.

Spannend auch für ein Quiz oder eine Unterrichtseinheit ist eine interaktive Karte mit Ländern, in denen man z.B. schon einmal Urlaub gemacht hat. https://www.amcharts.com/visited_countries/

Mit der Verbindung über Google Drive haben wir uns mit der kostenfreien Seite „mind-mups“ verlinkt, in der man MindMaps erstellen und in ihnen Bilder und Dateien erstellen / verlinken kann: https://drive.mindmup.com diese MindMaps kann man wiederum mit anderen teilen und man kann parallel, gleichzeitig an Ihnen arbeiten, solange man über die Google Drive Funktion verbunden ist.

Auf der Seite Wordart konnten wir unsere eigenen WordArt Templates erstellen. Es ist sehr effektvoll, interaktiv und macht viel Spaß! https://wordart.com/

Man kann diese sowohl über soziale Netzwerke teilen oder als png/jpeg speichern, als auch auf einer Website verwenden. Nur bei der Erstellung / Speicherung als jpeg verliert man natürlich die tolle Interaktivität, die Worte werden in der geteilten Version groß, wenn man mit der Mouse über sie fährt.

In der dritten und letzten Unterrichtseinheit des heutigen Tages haben wir eine Website zum Thema Blendspace kennengelernt. Hier können Dokumente, Websites, YouTube Videos, Quizze etc. sehr anschaulich und übersichtlich an einem Ort dargestellt und in einem Blendspace Activity Sheet gesammelt werden.  https://www.tes.com/

Fazit: Ein wieder sehr kurzweiliger und spannender Tag. Besonders gefallen hat mir die Seite https://www.canva.com/. Perfekt auch zur preiswerten Erstellung (nur Druckkosten) von Print-Werbung, z. B. Flyern zur Kursankündigung oder Erstellung von Grußkarten für die Öffentlichkeitsarbeit. Und ebenfalls die Seite Wordart ist großartig!

Den Rest des Tages verbrachten wir in unserer Arbeitsgruppe und bereiteten unsere polnisch/deutsche Abschlusspräsentation zum am ersten Tag erdachten Thema: „In what ways can online gaming affect your learning skills?“ vor. Hierfür verwendeten wir alle kennengerlernten Tools und arbeiteten an unserem gemeinsamen WIKI.

Freitag: 08.02.2019

StoryBird: In der ersten Stunde haben wir uns mit Lernen durch „Geschichten erzählen“ beschäftigt. Weshalb kann man besser lernen, mehr behalten, wenn man nicht nur Fakten geliefert bekommt, z. B. Schlacht bei Issos um 333 vor Christus, sondern eine großartige und spannende Geschichte rund um den Kampf erzählt bekommt. Digitale Medien können eine große Hilfestellung bieten, in dem man die Geschichte mit Bildern und Filmen unterstützt. Oder mittels des non-linear story telling = interactive story telling: Was passiert, wenn der Held rechts herum geht. Was passiert, wenn der Held links herum geht?  Ein interessantes Tool zur Unterstützung bei der Entwicklung einer spannenden Geschichte: http://twinery.org/

In meine Geschichte habe ich diverse Bilder und Filme eingebaut. Wenn man erst begonnen hat, Pfade und Wendungen zu entwickeln, kann man die Felder jederzeit verschieben, um den neuen Pfaden optisch mehr Platz zu geben.

In unserer zweiten Lerneinheit des letzten Unterrichtstages haben wir die Seite StoryBird https://www.storybird.com kennen gelernt, auf der man mit tollen Bildern von zahlreichen Künstlern kostenfreie (auch gegen Entgelt, gebundene) Bücher, Gedichte, Bilderbücher etc. erstellen kann. Man kann ebenfalls Worte für Gedichte vorgeben und diese dann am iaw von seinen Schülern bearbeiten lassen (je nach Klassenstufe und Schwierigkeitsgrad).

Pro Tag, an dem man ein Gedicht erstellt oder an einer Geschichte arbeitet, kann man sich „Kronen“ verdienen und schlussendlich nach ein paar Tagen sein fertiges Buch kostenfrei als pdf herunterladen. Selbstverständlich kann man auch gleich, gegen ein kleines Geld (2,99 €) das pdf erhalten, oder sich ein Buch als Hard- oder Softcover bestellen.

 Nachfolgend haben wir uns ein letztes Mal vor der Präsentation mit unserer Projektarbeit beschäftigt und arbeiteten am „Feinschliff“. Am Nachmittag fand die Präsentationsrunde statt. Unsere Gruppenarbeit und die Spiele wurden von Marek präsentiert und moderiert. Wir haben demokratisch abgestimmt und uns mit 3 von vier Stimmen für ihn entschieden 😉 Das ist Demokratie! Marek war übrigens einverstanden… Eine kleine Einführung haben wir von „Voki“ vorlesen lassen: Ein sehr witziges Tool, um selbstgeschrieben Nachrichten (in unserem Fall durch eine futuristische Schuldkröte mit einer sehr männlichen amerikanischen Stimme) vorlesen zu lassen.  Hier unser VOKI: https://www.voki.com/site/pickup?scid=15276868&chsm=8c777c7d7f856cd417c66a75006006b0

Und hier unsere Projekt-Arbeit https://mmjakmarekm.wixsite.com/webquest/home-1

Nach der Präsentation haben wir unsere Tools und verwendeten Features diskutiert und die verwendeten Spiele und deren Lehreffekt kritisch hinterfragt.

Fazit: ich fand den Tag wieder spannend und unsere Präsentation am vielseitigsten und am besten recherchiert.

Sehr gerne hätte ich auch die zweite Unterrichtswoche besucht, bzw. die erste, da wir erst in der zweiten Woche eingestiegen sind und viele spannende Features und Methoden bereits in der ersten Woche stattfanden.

Samstag: 09.02.2019

Heute nahmen wir, bei bestem Wetter, an einem organisierten Ausflug auf die Nachbarinsel Gozo teil. Der Bus holte uns um 09.15 Uhr in der Stadtmitte ab und brachte uns zur Fähre. Der über die Schule geplante Ausflug mit einem Guide, der vor der Pensionierung Geschichtslehrer gewesen ist, fand leider (aufgrund von zu wenigen Anmeldungen – das kennen wir als Volkshochschule ja bestens) nicht statt. Somit ist es dann das Alternativ-Programm geworden und wir nutzten die „Hop on Hop off“ Busse.

Mit dem Bus ging es über zahlreiche Zwischenstops zur Fähre nach Gozo.

Auf Gozo bestiegen wir den Hop on Hop off Bus und los ging es. Unglaublich war die maltesische Fahrweise. Der große Bus zirkelte sich in rasanter Geschwindigkeit durch die engsten Gassen und zwang mit teilweise langanhaltendem Gehupe, die entgegenkommenden Fahrzeuge zum Rückzug. Man könnte es als „der Stärkere gewinnt“ deklarieren, denn mit den deutschen Verkehrsregeln – Hindernis auf welcher Seite und rechts vor links hat das augenscheinlich nichts zu tun.

Die Sightseeing-Kommentare kamen aus der Konserve, waren aber recht gut aufbereitet und man konnte trotzdem etwas über Land, Leute, Eroberer und verschiedenste Ritter und Heilige lernen. Was mir bereits seit meinem ersten Tag auffiel, ist die wilde Mischung aus brandneuen und luxuriösen Bauten, direkt neben stark renovierungsbedürftigen, ruinösen Häusern. Insgesamt ist Mara sehr sauber. Sämtliche öffentliche Verkehrsmittel, sanitären Einrichtungen erscheinen sauber und gepflegt, wenn auch teilweise abgenutzt. Und die Preise der Speisen und Getränke sind unglaublich günstig. Ich habe für ein sehr leckeres „Pastizzi“ DIE maltesische Snack-Spezialität UND einen halben Liter Wasser 1€ bezahlt und für mein Mittagessen auf der Haupteinkaufsstraße Valettas, vis á vis des Domes 5€. Eine Cola 0,3 kostet 1.60€ und eine große Tasse Kaffee 1.40€. Eine Fahrt mit dem Bus kostet (egal, wie lang die Strecke auch sein mag) 1,50 € Ideal für einen Familienurlaub. Die Bevölkerung ist sehr freundlich und scheint den vielen Touristen gegenüber stressfrei und gelassen zu begegnen.

Viele Malteser sprechen in der Familie kein Maltesisch mehr und lernen die Sprache erst in der Schule, wie eine Fremdsprache. Der maltesische Dialekt ist ähnlich stark ausgeprägt, wie das „indische Englisch“ oder bei uns tiefstes Sächsisch.

Wir haben unseren „Hop on Hop off Bus“ in Victoria verlassen und erkundeten die kleine und sehr belebte Stadt zu Fuß. Die einzige einigermaßen sichere Möglichkeit heil und unversehrt über eine Straße zu kommen, ist die unbedingte Nutzung der Zebrastreifen. Dort halten die Autos mit quietschenden Reifen. Sonst wird eher nicht gebremst.

Die Landschaft ist sowohl auf Malta, als auch auf Gozo im Februar sehr grün und es blühen diverse Blumen. Die Architektur ist eine wilde Mischung aus Britischen und Arabischen Elementen.

Gesamtfazit: Mir hat die Weiterbildung sehr viel Spaß gemacht. Sie war sehr interessant, informativ und hat mir viele spannende Einblicke in die Nutzung von digitalen Medien im Unterricht gegeben. Ich werde mein Wissen und meine Begeisterung an meine Dozenten weitergeben und hoffe, dass ich zukünftig die Möglichkeit haben werde, meinen Dozenten und Teilnehmern Interactive White Boards bieten zu können.

Ich bedanke mich für die Möglichkeit über den Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. am Erasmus+ Programm zu digitalen Lernwelten: europ@vhs#digital teilzunehmen und die großartige Unterstützung und Vereinfachung.

Malta: Boost your ICT Skills (2)

Boost your ICT Skills: Technology for the classroom – 1 Woche auf Malta

von R. J.

Sonntag: 03.02.2019

Den Anreisetag sollten wir laut Plan eigentlich bereits ab 15.00 Uhr auf Malta verbringen. Jener Plan sah vor, gemütlich anzukommen, die nähere Umgebung zu erkunden und schon mal rauszufinden, wie wir zur Schule kommen. Wäre es so gekommen, könnte hier schon etwas über Malta stehen. Wir haben aber den ersten Tag fast komplett am Münchner Flughafen verbracht. Viel gesehen haben wir davon aber auch nicht, da es immer hieß, es würde in etwa 30 Minuten mit dem Boarding losgehen und wir uns deshalb nicht getraut haben, uns weit vom Schalter zu entfernen. Das ging so von 12.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Da wurde dann tatsächlich mit dem Boarding begonnen. Die nächsten 4,5 Stunden saßen wir dann im Flugzeug auf dem Münchner Flughafen und sahen zu, wie der immer weißer wurde. Wider Erwarten blieb uns aber die Nacht auf harten Flughafenbänken erspart, da wir gegen 20.30 Uhr dann doch zum Enteisen rollten und etwa eine halbe Stunde danach auch tatsächlich abhoben.

Montag: 04.02.2019

Pünktlich um 8.45 Uhr fanden wir uns für den Kurs Boost your ICT Skills – Technology for the classroom bei ETI in St. Julien`s ein. Es wurde ein Foto für den Studentenausweis! geschossen und wir erhielten Informationen zum Ablauf, bevor es in den Klassenraum ging. Unsere Dozentin hieß Roberta und wir waren 9 Kursteilnehmer*innen. Wir zwei Deutschen, zwei Polen, 4 Rumäninnen und eine Malteserin. Zuerst richtete Roberta auf GoogleDrive ein Dokument ein, an dem wir alle gemeinsam Informationen teilen konnten und in dem sie uns die Links zu ihren Materialien zur Verfügung stellte.

Dann ging es mit dem eigentlichen Kurs los und wir erfuhren etwas über Webquests & their Learning Potential.

In zwei Gruppen aufgeteilt wurden wir dann vor das Problem gestellt, zwei Tonnen Mandarinen verkaufen zu müssen, von denen unser Käufer aber nur eine Tonne abnehmen wollte. Wir sollten uns gemeinsam möglichst viele verschiedene Lösungen überlegen, was wir mit der übrig gebliebenen Tonne Mandarinen machen könnten, damit wir sie nicht wegwerfen und Verlust machen müssten. Wir stellten unsere Lösungsideen der Klasse vor und Roberta erläuterte, wie man daraus ein Webquest entwickeln kann. Der nächste Schritt wäre dann, sich für eine Lösung zu entscheiden und die Umsetzung zu recherchieren und weiterzuentwickeln. Es ging also nicht darum, dass der Lehrer etwas vorträgt, sondern die Schüler sich mit einer Aufgabe beschäftigen und selbst die Lösung erarbeiten, um sie am Ende vorzustellen.

In der Unterrichtseinheit Designing a Webquest erläuterte uns Roberta, wie man ein Webquest aufbaut, umsetzt und die Ergebnisse bewertet.

Zum Abschluss des Kurstages erfuhren wir noch etwas über Concordances, Online Dictionaries & Visual Thesaurus.

Der erste Tag machte schon mal Spaß, war interessant, kurzweilig und informativ und ich war gespannt auf den nächsten Tag.

Dienstag: 05.02.2019

Heute Vormittag stellte uns Roberta WIKIs: How they work & Learning Potential vor.

WIKIs bieten mehr Möglichkeiten als ein Blog und sind weniger aufwendig als eine Homepage. Für WIKIs gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten. Von der gemeinsamen Planung einer Gruppenaktivität, bis zur weltweiten Online-Enzyklopädie.

Um selbst ein WIKI zu erstellen, nutzten wir die Plattform PBWorks. Auf der Seite von ETI findet sich dafür eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und viele nützliche Tipps. http://wikitel.pbworks.com/w/page/122393790/Welcome

Nachmittags lernten wir, wie Crosswords & Quiz Designs erzeugt werden können, die man ausdrucken und zum Bearbeiten verteilen kann.

Mit dem Puzzlemaker erstellten wir anschließend ein Kreuzworträtsel

Capitols

Across
5. USA
7. Germany
Down
1. Danmark
2. Great Britan
3. France
4. Italy
6. Austria
Mittwoch: 06.02.2019

Heute stand Using the Interactive Whiteboard auf dem Programm.

Zunächst einmal demonstrierte uns Roberta diverse Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten und erläuterte die Vorzüge.

Ein interaktives Whiteboard bietet alle Möglichkeiten eines Computers und lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Selbst wenn es „nur“ als Tafel zum Anschreiben benutzt wird, bietet es den Vorteil, dass das Geschriebene nicht gelöscht werden muss, um dem nächsten Tafelbild Platz zu machen. Es kann gespeichert und in einer späteren Stunde wieder aufgerufen werden, falls es noch einmal benötigt wird.

Es bietet auch vergleichsweise einfach die Möglichkeit viele verschiedene Medien zu integrieren. Z. B. können Tonaufnahmen, Filme, Fotos oder auch Anwendungen wie Google Maps eingebunden und interaktiv verwendet werden. Roberta erzählte ein Beispiel, in dem ein Lehrer eine Skypesession mit dem Fußballidol seiner Schüler vereinbart hat. Die Schüler können ihre, auf dem eigenen Computer vorbereiteten, Präsentationen vorführen. Lehrer können sich die Software auf ihren eigenen Computer laden und die Lektionen zuhause vorbereiten.

Je nach Version können auch einfach und schnell Quiz-Varianten erstellt werden, um das Pauken, von z. B. Vokabeln etwas abwechslungsreicher zu gestalten.

Nach der Pause ging es mit Interactive Classroom Activities weiter. Zunächst spielten wir selber gegeneinander ein Kahoot-Quiz über Malta. Und erfuhren den Effekt, wie sehr es den Unterricht auflockert und belebt, am eigenen Leib. Außerdem werde ich das so über Malta Gelernte sicher etwas länger bzw. überhaupt behalten, als wenn ich es nur im Reiseführer gelesen hätte.

Anschließend zeigte uns Roberta Schritt für Schritt, wie man in Kahoot ein Quiz und anschließend ein Jumble erstellt. Und auch das war nicht besonders kompliziert oder aufwendig und machte Spaß.

Wie alles, was Roberta uns bisher zeigte, war, wie ich fand, auch das interaktive Whiteboard eine sehr gute Möglichkeit, den Unterricht zu beleben und damit auch gerade für junge Menschen attraktiver zu machen. Sie wies aber auch darauf hin, dass es wichtig ist, die Dozenten je nach Kenntnisstand und Affinität sorgfältig in die Benutzung einzuweisen.

Donnerstag: 07.02.2019

In der ersten Stunde ging es heute um Editing Images to create great Info-Graphics. Zuerst überlegten wir uns in Gruppen, wofür man Fotos oder Bilder im Unterricht verwenden kann. Die Ergebnisse schrieben wir in unser gemeinsames Google Doc und stellten sie anschließend vor.

Fotos helfen, den Inhalt in verschiedenen Zusammenhängen zu betrachten und ihn besser zu verstehen und zu behalten. Sie können Diskussionen anregen und für einen lebendigen Einstieg in ein Thema verwendet werden.

Dieses Beispiel könnte für Lektionen über Grammatik (present perfect, questions), Technologie, Vokabeln, Bewusstseinsbildung, Gewohnheiten, etc. verwendet werden.

Canva https://www.canva.com bietet Vorlagen zum Erstellen solcher Bilder:

Nach der Pause, in der wir uns alle im Laden gegenüber einen Kaffee mit einem kleinen Stück Kuchen für 1€! geholt hatten, ging es weiter mit Mind Maps and Word Clouds. Die Mind Map erstellten wir mit der App MindMups. Bei Anmeldung über Google Drive, kann sie kostenlos genutzt werden. Die Nutzung über Google Drive hat außerdem den Vorteil, dass die Option Teilen genutzt werden kann.

Mit MindMups ist es auch möglich Fotos oder Videos zu integrieren. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, das Urheberrecht zu beachten. Pixabay ist eine Seite, die kostenlos Fotos zur freien Verwendung zur Verfügung stellt.

Als nächstes ist die Word Cloud dran. Dafür nutzten wir das freie Programm Wordart:

Auch dieses Werk konnte wieder heruntergeladen oder geteilt werden. Es können auch ganze Geschichten für den Inhalt und eigene Bilder als Form verwendet werden.

Mit Blendspaces hat man die Möglichkeit, mehrere Medien, wie Fotos, Videos, Texte, Quizze, Webseiten, etc. an einer Stelle zu kombinieren und in einer Art Präsentation abzurufen. Wir nutzten Tes blendspace für die Erstellung eines eigenen Blendspace.

Das Ergebnis stellten wir dann in unser WIKI ein:

Freitag: 08.02.2019

Heute am leider letzten Tag ging es um Story telling. Die Verwendung von Story telling im Unterricht hilft nicht nur dabei, Inhalte besser zu verstehen und zu behalten, sondern auch die Fähigkeit zu entwickeln, bzw. zu verbessern, selbst Geschichten zu erzählen und die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern.

Digitales Story telling ist sehr viel komplexer und bietet mehr Möglichkeiten, verschiedene Sinne anzusprechen.

Nach dem theoretischen Teil zeigte uns Roberta zunächst, wie man mit twinery eine nichtlineare, interaktive Geschichte erstellt:

Twinery ist eine Anwendung, mit der die Kursleitung eine interaktive, nichtlineare Geschichte entwickelt, die von den Teilnehmenden, dann „durchgespielt“ werden kann.

Anschließend lernten wir dann noch, wie mit StoryBird Geschichten kreiert werden können. Dieses Tool lässt sich sehr gut verwenden, um die Kursteilnehmenden anhand von selbst gewählten Bildern, selbst eine Geschichte erstellen zu lassen. Für den Sprachunterricht kann dafür z. B. die Verwendung bestimmter Vokabeln oder grammatikalischer Fälle vorgegeben werden.

Der Kurs schloss mit Projekt Work ab. Zunächst bekamen wir noch etwas Zeit, an unseren Gruppenprojekten zu arbeiten. Abschließend stellten beide Gruppen ihre Webquests, in die möglichst viele der erlernten Anwendungen eingebaut wurden, vor. Wir wählten die Aufgabenstellung „In what ways can online gaming affect your learning skills?“.

Das Thema der zweiten Gruppe lautete: „Staying safe online.“

Mir hat der Kurs Boost your ICT Skills nicht nur einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten gegeben, einfach und schnell digital tools in den Unterricht einzubinden, die Anwendungen zu erlernen und selber auszuprobieren, sondern hat auch sehr viel Spaß gemacht. Besonders gut hat mir gefallen, dass uns die Anwendungen nicht nur demonstriert wurden, sondern wir auch immer selbst ein Beispiel erstellt haben. Zu erfahren, wie in anderen europäischen Ländern digitale Elemente eingebaut werden und auf welchem Stand die Digitalisierung dort ist, bzw. wie ggf. ähnliche Probleme gelöst wurden, war ebenfalls informativ und hilfreich. Beispielsweise erzählte Roberta, dass in Malta jede Schule in jedem Klassenzimmer mit einem interactive Whiteboard ausgestattet ist. Wozu ihres Wissens zu einem großen Teil europäische Mittel generiert wurden. Die Teilnahme an dem Erasmus+ Programm Europ@vhs#digital war für mich eine sehr wertvolle und lehrreiche Erfahrung und ich danke dem Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins für diese Gelegenheit und dem Erasmus+ Team für die großartige Unterstützung.

Malta: Empowerment in ICT Skills

Empowerment in ICT Skills: Making Use of Technology Tools – 1 Woche auf Malta

von R. B.

Sonntag, 8-4-2018

Nach dem red-eyed-flight (Check in um 6:00 Uhr) von Hamburg nach Malta war der Empfang hier eine sehr schöne Entschädigung. Lauwarmer 21° C-Wind wisperte freundlich säuselnd durch die Palmenkronen direkt neben der Landebahn. Ein bisschen Blütenpracht gab’s obendrauf. Der Shuttleservice der hiesigen Schule ist pünktlich gewesen und hat mich umweglos zu meiner Gastfamilie gebracht. Sollte es irgendeinen Schutzheiligen der schleswig-holsteinischen Volkshochschulen geben, so hat er es bei der Auswahl der Unterkunft sehr nett mit mir gemeint. Ein hübsches kleines Stadtrand-Haus in St. Julian’s mit gefühlt 80 Zimmerchen öffnet seine Türen und ich werde von zwei freundlichen und anachronistisch entschleunigten älteren Herrschaften liebevollst in Empfang genommen.

Die Schule ist nur wenige Gehminuten weit weg und liegt einen Steinwurf von der Küste entfernt. Es hätte deutlich schlimmer kommen können.

Was mich neben der Rechtslenkerei hier irritiert, ist die maltesische Sprache. Man hat das Gefühl pausenlos zwischen verschiedensprachigen Radiosendern umherzuspringen. Was allerdings kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass jede Nation, die hier in den letzten Jahrhunderten des Weges kam, die geostrategische Lage des kleinen Inselstaates so attraktiv fand, dass sie sich Malta vorübergehend einverleibte und damit ihren kulturellen und eben auch sprachlichen Stempel aufdrückte.

Ich bin gespannt auf den Kurs (Digitale Lern- und Lehrtools), der morgen früh beginnt. Bis dahin geht’s hier erst mal angenehm analog weiter. Und ziemlich lecker.

Montag, 9-4-2018, 1. Kurstag

5:58 Uhr. Ein Spatz vor meinem Fenster richtet sein Federmegaphon in meine Richtung und liebeszwitschert so laut neben mein Kopfkissen, dass seine Angebetete (Vorbehalt: Es ist noch nicht bewiesen, ob Malteser-Spatzen – bisher nur als Falken bekannt –ihre Weibchen anbeten) sein Liedchen auch noch auf Sizilien hätte hören können.

Ich bin wach. Sehr wach sogar. Aber einen schöneren Wecker hätte es nicht geben können. Schon gar nicht das E-Gedudel aus meinem iPhone.

Ganz Malta scheint bereits auf den Beinen – und Rädern – zu sein. Ich spaziere ein bisschen durch die Felder, sehe viele Katzen umherstreunen und einige Hähne auf Bäumen krähen. Im Gegensatz zu zahlreichem deutschen Gefängnis-Geflügel leben sie hier mit ihren Hühnern herrlich artgerecht.

Um 8:45 Uhr wird in der Sprachschule ETI, mitten in St. Julian’s Party-Viertel eingecheckt. Es ist hektisch, erinnert an Immatrikulationsveranstaltungen von vor 30 Jahren und funktioniert bemerkenswert reibungslos. Unser Coach heißt Roberta, artikuliert sich in einer Geschwindigkeit von rund 160 Km/h und stellt sich als sehr freundlich und kompetent heraus. Die Teilnehmergruppe rekrutiert sich aus 7 Polinnen aus Breslau und außer mir zwei weiteren Deutschen.

Roberta reagiert angemessen zickig auf Teilnehmer, die während des Unterrichts ihren facebook-account bedienen und bringt uns in einem angenehmen Mix aus Know-how, Anekdotischem und beneidenswerter Geduld gegenüber denen, deren Liebe zur Technik so gar nicht erwidert wird, sehr Schönes bei.

 

Bei dem Schönen handelt es sich um ein Wix-Portal. Das klingt deutlich anzüglicher als es ist. Die Wix-Site ist eine kostenlose mit Google eng verbandelt scheinende Online-Software, mit der selbst digitale Analphabeten relativ mühelos eine Website gestalten und ziemlich tricky füllen können. Das kommt mir extrem entgegen. Denn obgleich ich mich als „heavy online user“ einstufen würde, hätte ich eher den Strom abgeschaltet als Programmieren gelernt.

Am Ende des Tages habe ich (wohlgemerkt: ich) eine zumindest funktionell ganz passable MaltaSite gebastelt, für die man in dieser Form vor 10 Jahren noch viel Geld hätte bezahlen müssen.

Ungeachtet dessen lässt sich die Funktionalität der Seite auch als Unterrichtstool (vermutlich) sehr effektiv nutzen. Im Prinzip lässt sich sehr einfach eine gestaltete Cloud realisieren, auf der alle Beteiligten (bspw. Kurs-Teilnehmer) synchronisierten Zugriff auf alle behandelten und nachträglich gelieferten Informationen haben und diese gleichzeitig unter den E-Augen der anderen bearbeiten können. Das ist zwar nicht neu, aber so nun einfacher denn je.

Dienstag, 10-4-2018, 2. Kurstag

Die schlechte Nachricht: Gestern ist ein Doppeldecker-Touristen-Bus auf Malta mit den offensichtlich sehr dicken Ästen eines Baumes kollidiert. 2 Tote, 6 Schwerverletzte und fast 50 Verletzte, die in Krankenhäuser eingeliefert wurden. Die Insel ist schwerst beunruhigt, die „hospitals“ haben die Bevölkerung gebeten, ausschließlich im absoluten Notfall an einen Krankenhausbesuch zu denken. Malta, von dem man sonst nie hört oder liest, ist in den europäischen Top-News.

Die gute Nachricht – und das ist im Vergleich zu dem schrecklichen Unglück nicht zynisch gemeint – mein Kurs bleibt weiter auf erfreulichem Kurs. Wir lernen das Erstellen von Blogs. Auch nix Neues an sich. Für mich jedoch schon. Auch hier lassen sich für Klassen sehr sinnvolle, onlinebasierte, leicht erreichbare Quellen und Tools herstellen. Ob Webblogs nach der Geburt von whats app, instagramm, twitter und Co. noch die Kommunikationsberechtigung besitzen wie noch vor 10 Jahren, als 70 % aller US-Youngster ihren eigenen Blog betrieben, bezweifle ich. Und zwar herzhaft. Unzweifelhaft ist jedoch, dass Blogs als Unterrichtstool nach wie vor sinnvoll sind.

Weit mehr beeindruckt bin ich von Edpuzzle, einem online-tool, mit dem man Videos downloaden und bearbeiten kann. Bspw. in dem man ein beliebiges Video aus dem Netz maßgeschneidert (also im ursprünglichen Wortsinn auf die eigenen Bedürfnisse zu- oder zurechtgeschnitten) mit Stopps versieht und mit zu bearbeitenden (und ebenfalls online kontrollierbaren) Verständnisfragen spickt oder soundfiles überlegt. Klingt alles kompliziert, lässt sich aber beim Erkunden des Programms mühelos und intuitiv nachvollziehen.

Der Kurs wird 10 Minuten früher beendet (was schade ist), weil draußen bereits der Bus für den Ausflug nach Mdina wartet. „Silent City“, wie die Malteser es nennen, ist nicht nur der älteste und geschichtsträchtigste Ort Maltas, sondern vermutlich auch der schönste. Wer mal nach Malta kommen sollte, sollte alles daran setzen Mdina zu erleben. Mdinas Geschichte, Architektur und Atmosphäre reichen aus, um viele Bücher zu füllen.

Der Tag war angenehm ausgefüllt. Ich eingeladen, mir mit meiner Gastfamilie Liverpool gegen Manchester anzusehen. Obgleich ich an Fußball denkbar undeutsch uninteressiert bin, werde ich der Einladung folgen. Sie wurde aufrichtig und mit glänzenden Augen zum Vortrag gebracht.

Mittwoch, 11-4-2018, 3. Kurstag

Liverpool hat 2:1 gewonnen und ist im Halbfinale, in St. Julian’s regnet es und zwei Comicprogramme boykottieren meinen Apple. Doch der Reihe nach. Der Liverpoolsieg hat meine Gastgeber glücklich gemacht. Der Regen hat eine ganze Menge roten nordafrikanischen Wüstensand, den der Wind hierhergetragen hat, auf die Autos gebannt. Es sieht ganz lustig aus, für die Malteser wird Autowaschen heute zum Volkssport.

Und in der Schule geht es heute um Infotainment. Oder: Wie bringt man Neues spannend und spielend rüber? Genau, mit Spielen. Online-Spielen. Roberta stellt uns verschiedene Portale vor, auf denen sich Spiele generieren und konfigurieren lassen. Beispielsweise learningapps.org. Hier kann man einfache Spiele wie Memory, Kreuzworträtsel o. ä. kreieren und mit unterrichtsrelevanten Inhalten füllen. Die Funktionalität ist enorm. Man kann Bilder, Videos, Audios und Texte kombinieren. Zudem lassen sich virtuelle Klassenräume mit Teilnehmern inklusive deren Kontaktdaten erstellen, über die man Einladungen verschickt, den Schülern Bearbeitungstermine setzt und zudem sehr einfach kontrollieren kann wer, wann welche Aufgabe bearbeitet und gelöst hat. Oder nicht.

Die Cartoonprogramme scheinen – wie eingangs angedeutet – nicht Mac-kompatibel zu sein.

Roberta staunt – ich auch. Macht aber nichts, es kommen noch viele weitere Tools auf und zu.

Nach Schulschluss fahre ich mit dem Bus nach Valletta. Der Hauptstadt Maltas und der Kulturhauptstadt Europas 2018. Bisher hatte ich die Malteser als durchwegs zur Freundlichkeit neigende Zeitgenossen wahrgenommen. Aber die Busfahrer unterscheiden sich nur unwesentlich von denen in Berlin. Koddrig, laut und unfreundlich und mit einer Fahrweise ausgestattet, die einen beten lässt.

Dennoch bin ich gut angekommen, habe die Altstadt genossen und mich gefreut hier zu sein.

Die Insel beginnt mir sympathisch zu werden.

Donnerstag, 12-4-2018, 4. Kurstag

Wie erkläre ich Präpositionen anschaulich, schriftlich und gleichzeitig synchron moderierend in einer Video-Datei? Ich hätte es bis heute nicht mal geahnt, aber Roberta kennt ein paar sehr nette Online-Tools, die es möglich machen. Und das sogar ganz einfach. Ich mache ein Video von der Entstehung einer „Pages“-Datei (DOS-User müssen hier mit Word-Dateien arbeiten). Mit zwei roten Würfeln und einem grünen Kreis lassen sich „über – unter –neben – vor – hinter – zwischen“ usw. erschütternd simpel online Darstellen. Das kleine Video, für dessen Herstellung ich nicht mehr als 10 Minuten gebraucht habe, stelle ich in den Klassenblog, so dass alle Teilnehmer Zugriff darauf haben und schicke es ihnen als Hausaufgabe. Supereinfach, supereffektiv. Wenn sie es sich ansehen. Aber das kann ich ja kontrollieren. Online.

Ergänzend dazu lernen wir das Erstellen animierter Diashows kennen und wie man Soundfiles auseinander schneidet, wieder zusammensetzt und anschließend zum Sprechen- und Fühlenlernen (ja: Fühlen) im Sprachenunterricht einsetzt. Obgleich sich mein Mac auch heute wieder entscheidet, mit einigen Programmen keine Freundschaft schließen zu wollen, klappt es mit 95 % aller Übungen einwandfrei. Wer was zum Thema LearningApps wissen möchte, kann sich jederzeit vertrauensvoll an mich wenden.

Den Rest des Tages geht es – diesmal durch die Schule organisiert – wieder nach Valletta. Unser Guide ist wieder fabelhaft. Valletta auch.

Freitag, 13-4-2018, 5. und letzter Kurstag

Freitag, der 13.! Mein letzter Schultag. Eigentlich hat man sich ja sein Leben lang immer und ausgerechnet genau auf den gefreut. Das geht mir heute anders. Schon den Schulweg durch die typisch gelben Straßenzüge St. Julian’s ein letztes Mal zu beschreiten, erfüllt mich mit einem Hauch von Wehmut.

Und dann geht es los. Pünktlich um 9:00 Uhr, wie jeden Morgen. Wir basteln uns Avatare. Ein digitales alter ego, mit dem man gewissermaßen anonym digital kommunizieren und sogar sprechen kann. Dafür gibt es drei Plattformen, auf denen man sich sein digitales Ich konfigurieren kann. Die Vorlagen bieten zahlreiche Möglichkeiten, eigentlich unendlich viele, ich fange an rumzuspielen, verzettele mich und vergeige mein Timing. Letztlich geht aber alles gut und wir beginnen mit unserem Projektfinale.

Klingt pompös, ist aber eigentlich nichts anderes als die Präsentation unserer diversen Arbeiten, die wir sorgfältig und in der Hoffnung, dass sie auch funktionieren, in unsere eigens dafür erstellten Blogs und Websites eingebaut haben. Es sind sehr kreative Entwürfe zu sehen und die fast schon kindliche Fröhlichkeit meiner polnischen Mitstreiterinnen ist ansteckend. Die Unterrichtsatmosphäre bleibt bis zur letzten Minute entspannt und gut. Mein Zertifikat für’s Aneignen diverser ICT-Skills habe ich mir mit ehrlichem Fleiß verdient und nehme es stolz in Empfang.

Nun bleibt natürlich nicht nur die Frage, ob mir das als Teilnehmer und Maltabesucher Spaß gemacht hat, sondern was man mit dem Erlernten daheim anstellt. Es gibt eine Menge Möglichkeiten. Allerdings erfordern sie sehr viel Vorarbeit und „Dranbleiben“, da es kein digitales „Generalwerkzeug“ zum Lernen gibt. Viel einzelne tools müssen von Kurs zu Kurs maßgeschneidert werden. Und letztlich ist die Durchführbarkeit abhängig von der jeweils schulseits bereitstellbaren technischen Infrastruktur. Hinzu kommt die Online-Affinität, die bei älteren Zielgruppen erheblich von der der Jüngeren abweicht. Mir ist derzeit noch nicht ganz klar, ob der Hype um digitales Lernen gerechtfertigt ist, aber die Möglichkeiten, die sich bieten, sind enorm.

Mein Tagesausklang gilt Johannes, dem Täufer sowie Michelangelo Merisi da Caravaggio – kurz Caravaggio genannt – die beide eine nicht ganz unbedeutende Rolle auf Malta gespielt haben.

Damit ist mein Malta-Aufenthalt 2018 so gut wie vorbei.

Mein Fazit: Es hat sich mehr als gelohnt.