Social Media and Web Solutions, Florenz

von A. E.

Sonntag, 28.04.2019 (Reisetag)

Da der ursprünglich von mit gebuchte Kurstermin nicht zustande kam, durfte ich meinen Erasmus-Aufenthalt zwei Wochen früher als geplant antreten.

Froh noch passende Flüge gefunden zu haben, startete ich um 11:55 Uhr in Hamburg und landete nach einem kurzen Aufenthalt in Düsseldorf pünktlich gegen 18 Uhr in Florenz.

Da meine Unterkunft etwas außerhalb südlich des Arno (Oltrarno) liegt, war ich froh über die gute Wegbeschreibung meiner Gastgeber Luca und Stefania und konnte – obwohl 2 Busverbindungen ersatzlos gestrichen wurden – gegen 19:30 Uhr mein gemütliches Zimmer mit herrlichem Ausblick in die Florenz´ umgebenden Hügel beziehen.

Am Montag sollte die Schule um 9:00 Uhr beginnen und ich war schon sehr gespannt, was mich erwarten würde. Alle Kursteilnehmer wurden bereits vor Kursbeginn von Lorenzo, unserem Trainer für die erste Kurswoche, per E-Mail gebeten, eine kurze Präsentation zu unserer Arbeit und unserer Schule/Einrichtung vorzubereiten.

 

Montag, 29.04.2019

Da der Unterrichtsort sehr zentral in der Innenstadt liegt, kam ich bereits auf dem Weg von der Bushaltestelle dorthin am Dom mit der berühmten Kuppel von Brunelleschi vorbei, und fand die Schule in unmittelbarer Nähe.

Unsere Gruppe ist mit 5 Teilnehmerinnen recht klein, außer mir nehmen noch 4 Polinnen an dem Seminar „Social Media and web solutions“ teil.

 

Die anderen Kursteilnehmerinnen kommen jeweils zu zweit aus einer Einrichtung, zwei von ihnen arbeiten in einer großen Berufsschule für „Hotel management, tourist service, food technology“, die Auszubildende europaweit in Praktika begleitet, die anderen beiden in einem Kindergarten, in dem 250 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren betreut werden.

Mit Erstaunen erfuhr ich, dass in diesem Kindergarten digitale Angebote zum Alltag gehören, in jedem Gruppenraum ein interaktives Whiteboard zur Verfügung steht und intensiv genutzt wird.

Nach dieser Vorstellungsrunde demonstrierte uns der Kursleiter, welche persönlichen Daten durch Google gespeichert werden und gab Tipps, wie wir dieses zumindest einschränken können.

Anschließend demonstrierte Lorenzo, wie YouTube als Playlist für Lehrer genutzt werden kann. Mir war neu, dass es möglich ist, Videos für den Unterricht so einzustellen, dass sie zwar öffentlich sind, aber nicht gelistet werden, d. h. die Kursteilnehmer bekommen den Link vom Kursleiter, nur dieser ermöglicht das Ansehen des Video, falls gewünscht kann auch exakt angegeben werden, von welcher Stelle das Video gestartet werdens soll, falls es nur um einen Ausschnitt geht.

Dann wurden wir mit dem Projektmanagement-Tool Trello (www.trello.com) bekannt gemacht. Wir haben ein gemeinsames Projekt, nämlich unsere erste Kurswoche, angelegt und können jetzt täglich dokumentieren, welche Unterrichtsinhalte wir bearbeitet haben.

Nach einer 20-minütigen Pause, die ich sehr gern in der von Lorenzo empfohlenen Konditorei verbracht habe, wandten wir uns einem weiteren interessanten Tool zu, das ich auf jeden Fall in meinem Unterricht ausprobieren werde: lyricstraining.com

Hier werden Musikvideos genutzt, um Sprachen mit Spaß zu lernen. Die Songtexte enthalten Lücken, die von den Teilnehmern gefüllt werden müssen. Hier gibt es unterschiedliche Level, je nach Songauswahl unterschiedliche Geschwindigkeiten und Aufgabentypen. So müssen manchmal nur Wörter einer Auswahl in den Text geklickt oder ganz frei eingegeben werden.

Je nach ausgewählter Zielsprache (z. Zt.  Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Holländisch, Japanisch, Türkisch, Polnisch, Schwedisch, Finnisch und Katalanisch) ist eine mehr oder weniger große Auswahl an Songs bereits vorhanden. Sollte ein gewünschter Titel nicht in der Liste vorhanden sein, kann man ihn auch selbst erstellen. Eigene Arbeitsblätter zum Üben bestimmter Zeitformen etc. können auch mit wenig Aufwand entworfen und den eigenen Kursteilnehmenden dann, beispielsweise wieder über Trello, als Link zur Verfügung gestellt werden.

Leider war der erste Unterrichtstag um 13:40 Uhr bereits beendet. Ich freue mich schon sehr, morgen mehr Neues zu kennen zu lernen.

 

Dienstag, 30.04.2019 – Tag 3

Der zweite Unterrichtstag begann mit dem Kennenlernen und Ausprobieren des Tools Socrative (www.socrative.com).

Nachdem uns Lorenzo an seinem Lehreraccount sämtliche Möglichkeiten (Multiple-Choice-Tests, Richtig/Falsch-Fragen und Kurzantwort-Fragen) demonstrierte, testen wir zunächst ein Quiz aus Schülersicht. Hierfür ist keine persönliche Anmeldung nötig, es reicht die Eingabe der vom Lehrer bekannt gegebenen Raumnummer.

Im Gegensatz zu Kahoot ist diese Raumnummer gültig, solange der Lehrer den Raum geöffnet lässt, so dass auch Schüler, die später dazukommen oder technische Probleme haben, nicht jedes Mal eine neue PIN eingeben müssen.

Die Schüler können auch in Gruppen im sogen. Space Race gegeneinander antreten, hier gewinnt das Team, welches als erstes eine bestimmte Anzahl von richtigen Antworten erreicht. Bereits beim Ausprobieren der Spiele waren wir begeistert, wie sehr diese kurze praktische Einheit den Unterricht auflockerte.

In der anschließenden Übungseinheit erstellten wir uns zuerst einen Lehreraccount sowie unser erstes eigenes Quiz, das sämtliche Fragemöglichkeiten enthalten sollte. Diese wurden anschließend an unseren Mitschülern getestet, so dass auch die Handhabung am Whiteboard und die praktischeDurchführung geübt wurden.

Nach unserer Frühstückspause beschäftigten wir uns mit Quizlet und bildeten Teams, die in quizlet.live gegeneinander antraten.

In diesem beispielhaften Quiz ging es um die unterschiedlichen Sorten italienischer Nudeln. Im live-Modus hat ein Teammitglied unterschiedliche Antwortkarten, die in diesem Fall Foto und Beschreibung einer Nudelsorte enthielten. Sobald der Name der gesuchten Nudelsorte eingeblendet war, wurde in den Teams hektisch diskutiert, wer wohl die richtige Antwortkarte hatte, es wurden Nudeln gegoogelt und Beschreibungen übersetzt. Wir merkten schnell, dass einfaches Raten nicht sinnvoll war, da man bei einer falschen Antwort wieder auf „Null“ zurückfällt. Hier waren Teamgeist und gute Absprache gefragt. Selten habe ich so intensive Gespräche über Nudelsorten geführt.

Um anschließend auf quizlet.com ein eigenes Set zu erstellen, war nicht mehr nötig als eine kurze Anmeldung als Lehrer. Ich habe für meinen Unterricht ein kurzes Set mit italienischen Berufsbezeichnungen innerhalb von wenigen Minuten erstellt, es mit Bildern ergänzt und kann es nun einfach per Link mit meinen Schülern teilen, die nun verschiedene Möglichkeiten haben, diese Begriffe zu üben: Karteikarten-Methode, Hörverstehen und Schreiben, Finden von Wortpaaren….

 

 

Über die Auswahl Test wurde automatisch ein Test aus den eingegeben Berufsbezeichnungen erstellt, der alle Abfragemöglichkeiten wie Multiple Choice, Richtig/Falsch u. a. berücksichtigt.

Diese Tests können den Schülern sowohl online zur Verfügung gestellt als auch ausgedruckt werden.

Um Quizlet im Unterricht einzusetzen, muss jedoch nicht zwingend ein Set selbst gestaltet werden, es gibt zu praktisch jedem Thema fertige Sets, die frei zu benutzen sind und auch individuell verändert werden können.

Auch dieser zweite Tag ist viel zu schnell vergangen, ich bin gespannt auf morgen!

Dienstag, 01.05.2019 – Tag 4

Der dritte Unterrichtstag begann mit einer großen Enttäuschung – wegen des Maifeiertags hatte meine Lieblings-Pasticceria leider geschlossen, so dass ich meinen Cappuccino in der nächsten Bar trinken musste.

Heute beschäftigten wir uns mit Edmodo (https://www.edmodo.com), einem 2008 entwickelten sozialen Lernnetzwerk, dessen Oberfläche und Bedienung stark den von Facebook bekannten ähneln und daher einfach zu handhaben sind.

Es gibt unterschiedliche Accounts für Lehrer, Schüler und Eltern. Beim Anlagen unserer Testklasse fällt positiv auf, dass Edmodo von den Schülern keine E-Mail-Adresse verlangt, diese ist optional. Der Lehrer fügt die Schüler zur Klasse hinzu und während dieses Prozesses wird ein PDF für den Schüler mit seinem individuellen Zugangscode generiert, der direkt ausgedruckt werden kann.

 

An dieser Stelle kann auch direkt ein Elternkonto mit verknüpft werden.

Kommuniziert wird über Statusmeldungen, hier werden Nachrichten geschrieben, Aufgaben zugewiesen und Umfrage gestartet werden.

Es ist möglich, die Empfänger zu filtern, den Statusmeldungen können Dateien, Links oder Elemente der Bibliothek beigefügt werden. In der Bibliothek lassen sich nicht nur Textdateien, sondern auch Mediendateien und Links organisieren und Gruppen zugewiesen werden.

Den Schülern stehen auf dieser Plattform Word, Excel, PowerPoint zum Bearbeiten der Aufgaben zur Verfügung, ohne dass diese Programme auf ihren Geräten vorhanden sind.

Natürlich wird die Auswertung der zurückgesandten Aufgaben weitestgehend automatisiert und protokolliert, auf Wunsch den Eltern mitgeteilt und der Lernverlauf dokumentiert.

 

Nach unserer Frühstückspause wandten wir uns einem eher spielerischen Tool zu, da zwei Kursteilnehmerinnen sich ausdrücklich eine Anwendung gewünscht hatten, die sich auch im Kindergarten einsetzen ließe. So lernten wir Deck.Toys.com (https://deck.toys) kennen, das sich leider nur über einen Google-Account nutzen lässt.

Hierbei kreiert der Lehrer eine Art Schatzsuche auf einer virtuellen Karte. Hinter jeder erreichten Streckenmarkierung befindet sich eine Aufgabe, die man lösen muss, um dann – ggf. mit Hilfe eines zu erspielenden Schlüssels – die nächste Aufgabe aktivieren zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um auszuprobieren, ob unsere erstellten Spiele funktionieren, haben wir sie gegenseitig getestet und machten anschließend für heute Schluss.

Da es heute im Stadtzentrum wegen des Feiertags noch bevölkerten war, als an den letzten beiden Tagen, „flüchtete“ ich aus dem Zentrum in den wunderschönen Giardino delle rose (Rosengarten), der auf der anderen Seite des Arno, auf halber Höhe zur Kirche und Abtei San Miniato al Monte liegt.

 

Donnerstag, 02.05.2019 – Tag 5

Der vierte Unterrichtstag bekannt mit Edpuzzle.com.  Hier geht es um den Einsatz von Erklärvideos im Unterricht.

Hierfür kann man aus einer Vielzahl von Lehrvideos, gefiltert nach Themen und Zielgruppe, auf unterschiedlichen Plattformen (z. B. YouTube, Khan Academy, Ted Talks, National Geographic, Veritasium, Numberphile, etc.) ein passendes Video auswählen, kopieren und für den eigenen Unterricht anpassen.

 

 

 

 

 

 

 

Das Video kann hier geschnitten werden und mit Audiokommentaren versehen werden, zusätzlich an jeder beliebigen Stelle des Videos Aufgaben gestellt werden (open-ended, MC). Die Schüler müssen diese Aufgaben bearbeiten, damit das Video weiterläuft.

Die Bearbeitung der Videos wird dokumentiert, der Dozent kann also genau verfolgen, welcher Schüler wann und wie erfolgreich an der Aufgabe gearbeitet hat.

Eine Anmeldung ist nur als Lehrer notwendig, die Schüler können einfach über einen Code der Klasse hinzugefügt werden.

Sobald Lorenzo uns sämtliche Möglichkeiten des Programms erklärt hatte, durften wir einen Testlauf starten: Wir erstellten unser erstes eigenes EDPuzzle, legten eine Klasse an, wiesen der Klasse die Aufgabe anschließend zu und werteten die Ergebnisse aus.

Anschließend versuchten wir, die EDPuzzle der Mitschüler zu bearbeiten, die wieder auf unser Trello-Board verlinkt waren.

Nach der Pause beschäftigten wir uns mit Kahoot, das ich bereits als Anwender benutzt habe und schon immer einmal im Unterricht testen wollte.

Auch hier begann die Einheit mit dem Ausprobieren eines durch unseren Trainer vorbereiteten Quiz-Sets. Als Schüler ist keine Registrierung notwendig, sondern nach dem Öffnen der Website kahoot.it muss nur die 6-stellige PIN eingegeben werden.

Nachdem wir auf unterhaltsame Weise unsere Grundkenntnisse über Dinosaurier aufgefrischt hatten, legten wir uns einen Lehrer-Account an, über kahoot.com.

Auch hier gibt es eine Vielzahl an bereits vorhanden Quiz-Sets, die frei zu kopieren und zu modifizieren sind.

Unsere Aufgabe bestand im Erstellen eines neuen Quiz-Sets unter Berücksichtigung aller Hinweise, die wir während unseres Test-Spiels gesammelt hatten.

Beispielsweise macht es Sinn, einen kurzen Film vorzuschalten, der vor Beginn des Spiels läuft, während die Schüler sich mit der PIN einloggen. Eine kurze Inhaltsbeschreibung wird hinzugefügt, Sichtbarkeit und Sprache ausgewählt und Fragen gestellt und mindestens zwei, besser jedoch vier Antwortmöglichkeiten gegeben, von denen eine als richtige Antwort markiert wird.

Unsere Ergebnisse sammelten wir wieder auf unserem Trello Board und testeten jedes einzelne.

Anstelle eines MC-Quiz ist es möglich, ein anderes Format, ein sogen. Jumble zu erstellen. Die Antwortmöglichkeiten müssen hier in eine vorher als richtig eingegebene Reihenfolge geordnet werden (geschichtliche Ereignisse chronologisch geordnet, Vorgangsbeschreibungen …).

Nach einer kurzen Mittagspause nahm ich an einer historischen Stadtführung teil, die durch die Schule organisiert wurde und größtenteils abseits der überfüllten Plätze und Gassen verlief.

Freitag, 03. Mai 2019

Auch am letzten Tag der ersten Unterrichtswoche lernten wir zwei neue Anwendungen kennen und begannen mit READTHEORY, einer umfangreichen Plattform zum Englischlernen (readtheory.org).

 

 

 

 

 

 

Als Lehrer legten wir uns wieder einen Account an, während Schüler-Daten nicht angegeben werden müssen. Als Lehrer ist es möglich, Schüler-Konten mit Phantasienamen anzulegen, ein Passworts wird generiert. Dieses kann ausgedruckt und dem Schüler ausgehändigt werden.

 

 

 

 

 

 

Sobald ein Schüler sich zum ersten Mal einloggt, müssen 8 Fragen beantwortet werden. Dieses dient zur Einstufung des Lerners, der im Folgenden seinem individuellen Sprachniveau entsprechende Aufgaben zugewiesen bekommt. Der Algorithmus wird dafür sorgen, dass der Schwierigkeitsgrad der Fragen immer dem Lernfortschritt des Schülers entspricht.

Wir legten also eine Klasse an, die wir mit einigen Schülern füllten. Anschließend wiesen wir ihnen einige selbst erstellte Aufgaben zu und werteten das Klassenergebnis aus.

Für den Englischunterricht ist READTHEORY sicher eine interessante Anwendung, ich hoffe, in der nächsten Woche werde ich ein ähnliches Tool für meinen Italienischunterricht kennenlernen.

 

Die zweite Anwendung des Tages war Plickers.com. Wir legten uns wieder einen Lehreraccount an und luden die Plickers-App auf unsere Smartphones. Dann erhielten wir einen DIN A5-Zettel mit einem QR-Code. Diese waren durchnummeriert, an jeder der 4 Seiten des QR-Codes befand sich außerdem ein Buchstabe von A bis D. Dies sind die Antwortmöglichkeiten, d. h. wenn eine Frage gestellt wird, die mit „A“ beantwortet werden soll, hält man den QR-Code-Zettel so hoch, dass die Seite A oben ist. Diese Karten können über das Help-Menü ausgedruckt undimmer wieder verwendet werden.

 

Im Anschluss erstellte jeder von uns seine eigene Testklasse und buchte die anderen Kursteilnehmer als Schüler hinein (jedem Schüler wird eine der durchnummerierten QR-Code-Karten zugewiesen). Wir erstellte dann sowohl eine Einzelfrage, als auch ein Set (in der kostenfreien Version können pro Set max. 5 Fragen enthalten sein) und speicherten diese in der Library.

 

 

 

 

 

In den folgenden Live-Tests haben wir alle als Lehrer unsere Demoklasse die vorbereiteten Fragensets beantworten lassen.

Die Frage wird am Whiteboard/Beamer projiziert, die Schüler wählen ihre Antwort aus und halten ihre Karte so hoch, dass der entsprechende Buchstabe oben ist.

Der Lehrer scannt nun die Klasse im Live-View-Modus am Tablet oder Smartphone und erhält dabei sofort Feedback. Jeder Schüler sieht an der Tafel, ob seine Antwort bereits erkannt wurde.

Als Lehrer bekommt man im eine ausführliche Statistik, mit den einzelnen Ergebnissen der gesamten Klasse.

 

 

 

 

 

Zum Abschluss des heutigen Tages stellte Lorenzo uns die Khan Academy (khanacademy.org) mit ihrer Vielzahl an kostenlosen Lerninhalten für Mathematik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Finanzen, IT und Prüfungsvorbereitung vor.

 

 

 

 

 

 

Leider ist ausgerechnet für das Wochenende schlechteres Wetter angekündigt, für morgen hat das Institut einen Ausflug nach Siena, San Gimignano und Chianti organisiert.

 

Samstag, 04. Mai und Sonntag, 05. Mai 2019

Am Samstag fand ein ganztägiger Ausflug, der im Angebot der Schule enthalten ist, statt. Durchgeführt wurde er von einem örtlichen Reiseunternehmen, sodass wir uns um 8:30 Uhr zum Check-In einfanden und zusammen mit vielen Touristen mit Stickern versehen und so unserer jeweils ausgesuchten Tour zugewiesen wurden.

Zur Wahl standen

  • eine ganztägige Tour nach San Gimignano, Montereggioni, Chianti und Siena oder
  • eine Nachmittagstour nach Chianti oder
  • eine Vormittagstour nach Pisa.

Ich habe an der ganztägigen Tour teilgenommen, obwohl ich San Gimignano und Siena schon kannte und bis auf das Wetter (in Montereggioni hat es stark geregnet, daher waren wir auch nur für 30 Minuten dort) war es wirklich ein gelungener Tag. In Chianti haben wir an einer Weinprobe teilgenommen und leckere toskanische Spezialitäten zum Mittag gegessen, in Siena nahmen wir an einer Stadtführung teil.

Am Sonntag bekam ich Besuch von meiner italienischen Freundin aus Bologna. Nach einem ausgiebigen Mittagessen machte sie sich auf dem Heimweg, da für den Rückweg Schnee (!) angesagt war.

Ich habe anschließend 3 Stunden im Giardino di Boboli (Boboli-Garten) verbracht.

Montag, 06. Mai 2019

Nachdem das Thema der letzten Woche „Social Media and web solutions“ lautete, startete heute Teil 2 des Kurses, nämlich „How to use tablets, educational apps und social media in your classroom“ Mit unserem Trainer Iacopo.

Da die Klasse neu zusammengesetzt war, begannen wir wieder mit einer Vorstellungsrunde mit unseren vorbereiteten Präsentationen.

Iacopo erklärte und anschließend das Programm für diese Woche: Wir werden einige Schulplattformen wie z. B. Edmodo oder auch Office 365, einige Klassenraum-Manager wie z.B. One Note oder Classdojo sowie mehrere „Basic Tools“, die flexibel im Unterricht eingesetzt werden können, ohne dass eine Registrierung der Schüler notwendig ist, kennenlernen.

Bei der Einführung digitaler Anwendungen in unseren Einrichtungen sollte es eine verantwortliche Person geben, die entscheidet, für welche Plattform wir uns entscheiden, die die Kollegen schulen und unterstützen kann und regelmäßige IT-Meetings abhält.

Anschließend sahen wir zusammen ein Video von Simon Sinek, in dem dieser die Auswirkungen der „digitalen Revolution“ gerade auf die Digital Natives (also alle nach 1984 Geborenen) beschreibt, nämlich die permanente Nutzung des Smartphones als Suchtverhalten einordnet.

Welche Auswirkungen dieses für das Lernen hat, wollen wir im Laufe der Woche noch ausführlicher betrachten.

Wir begannen mit Edmodo und legten eine Klassen-Gruppe an.

Dienstag, 07. Mai 2019

Wir begannen heute mit zwei Klassenraum-Managern:

  1. OneNote (https://www.onenote.com) und
  2. Classdojo (https://www.classdojo.com).

In OneNote wurde uns ein Klassennotizbuch mit allen Möglichkeiten vorgestellt. Im Notizbuch kann nicht nur Text gespeichert werden, sondern eigene Sprachaufnahmen und weitere Audios, Links, Bilder, Zeichnungen u.v.m. eingebunden werden.

 

 

 

 

 

 

Um alle Möglichkeiten des Programms nutzen zu können, ist eine Registrierung sowohl des Lehrers als auch der Schüler notwendig.

Die zweite Anwendung war besonders für die beiden Kursteilnehmerinnen interessant, die in einem Kindergarten tätig sind, da hier jedem Kind ein buntes Monster zugeordnet wird und auch die Kommunikation mit den Eltern über Classdojo einfach zu handhaben ist.

 

 

 

 

 

 

Anschließend wandten wir uns YouTube zu und bekamen die Aufgabe, einen Kanal auszusuchen, den wir für unseren eigenen Unterricht verwenden möchten und diesen zu abonnieren sowie eine Playlist zu erstellen und zwei Videos hinzuzufügen.

Iacopo teilte uns mit, dass wir für die YouTube-Recherche nach geeigneten Videos für unseren Unterricht von einem Zeitaufwand von ca. 2 Wochenstunden ausgehen sollten.

Zum Abschluss des heutigen Unterrichtstages erstellten wir auf Ted-Ed (https://ed.ted.com) eine Video-Lesson für unseren Unterricht, indem wir ein geeignetes kurzes Video auf Youtube auswählten, in unsere Aufgabe einfügen und mit Fragen (MC oder open ended) versahen.

 

 

 

 

 

 

Am Nachmittag wurde wieder eine Stadtführung durch eine Lehrerin unseres Instituts angeboten, an der ich bereits in der letzten Woche teilgenommen hatte. Ich war so begeistert von der kurzweiligen und mitreißenden Art und Weise, in der die Geschichte der Stadt und natürlich der Familie Medici präsentiert wurde, dass ich gern noch einmal dabei war.

Nach diesem ca. 2-stündigen Stadtrundgang besichtigte ich mit einer Kollegin den Palazzo Vecchio, bei dem herrlichen Wetter nutzten wir die Gelegenheit, vom 94 m hohen Turm des Palastes (Torre di Arnolfo) den Ausblick über die ganze Stadt zu genießen.

 

Mittwoch, 08. Mai 2019

Heute setzten wir unsere Übungen mit Ted-Ed fort und versuchten mit dem Klassenraum-Manager flipgrid (https://www.flipgrid.com) ebenfalls

  1. eine Video-Übung zu erstellen,
  2. diese in Edmodo in unserer Kurs-Gruppe zu teilen und
  3. die Übungen der anderen zu bearbeiten.

Flipgrid ist eine Video Response Plattform, auf der Schüler die Ihnen gestellten Aufgaben mit kurzen Videos beantworten können. Wir erstellten zu Beginn einen Lehreraccount und anschließend einen „grid“, also unsereKlasse bzw. unseren Kurs an.

 

 

 

 

 

 

Darin können beliebig viele Topics angelegt werden, die eine Aufgabe oder Fragestellung in Textform oder als Video enthalten. Daraufhin haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit mit einem Freigabelink, ohne Anmeldung, eine Videoantwort zu erstellen. Mit Apps für mobile Endgeräte ist es den Schülerinnen und Schüler möglich, einfach und ohne Anmeldung Videoantworten aufzunehmen.

Die zweite Tool, das wir heute kennenlernen war padlet (https://padlet.com).

Ein padlet ist praktisch ein leeres Plakat, auf dem unterschiedliche Projektzettel gesammelt werden. Diese Inhaltsfelder können nicht nur mit Text versehen und formatiert werden, sondern Fotos, Videos, Dokumente, Audiodateien u. v. m. können hochgeladen oder per Link eingefügt werden.

 

 

 

 

 

 

Padlet ist für kollaboratives Arbeiten geeignet, wer den entsprechenden Link erhält, kann je nach vorher festgelegter Einstellung entweder moderieren, also auch fremde Padlet bearbeiten und löschen, oder schreiben, also nur die eigenen Padlet verändern.

Anschließend bekamen wir einen kurzen Einblick in das kostenlose Grafik-Tool Canva (https://www.canva.com). Neben Grafiken für Social-Media können hiermit auch Flyer, Plakate, Visiten- und Menükarten ansprechend gestaltet und anschließend entweder online geteilt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Heute freute ich mich ausnahmsweise einmal, dass der Unterricht zu Ende ging, da ich bereits in der letzten Woche ein Zeitfenster für meinen für heute geplanten Besuch in den Uffizien gebucht hatte!

 

Donnerstag, 09. Mai 2019

Heute und morgen findet der Unterricht am Nachmittag statt, sodass wir den Vormittag zu einem Besuch auf dem Markt nutzen konnten. In einer großen Markthalle, dem „mercato centrale“, werden im Erdgeschoss täglich bis 14 Uhr Lebensmittel verkauft, im ersten Stock kann man bis Mitternacht relativ günstig essen, ob Sushi, Pizza, Pasta oder T-Bone-Steak, Panini, Kuchen oder Eiscreme.

Da nun das Ende meines Aufenthaltes langsam in Sicht ist, habe ich nach dem Marktbesuch noch die Zeit genutzt, um die Kirche San Lorenzo und die Medici-Kapellen zu besichtigen, die uns während des Stadtrundgangs als besonders sehenswert empfohlen wurden.

Um 14:00 Uhr begann der Unterricht mit dem Kennenlernen und Ausprobieren der Plattform learningApps (https://learningapps.org), diese unterstützt Lern- und Lehrprozessen mit kleinen interaktiven, multimedialen Lernbausteinen. Lernbausteine können direkt in Lerninhalte eingebunden, aber auch von den Nutzenden selbst online erstellt oder verändert werden.

Es gibt auch hier viele Möglichkeiten, die eigenen Apps z. B. als MC, Kartenpaare, Kreuzworträtsel, Reihenfolgenden, Zuordnungen, Lückentexte, Wortgitter, Puzzle, mit Texten, Bildern und auch Videos zu gestalten. Unsere fertigen Apps teilten wir in unserer Edmodo-Gruppe und testeten Sie gegenseitig.

 

 

 

 

 

 

Dass anschließend zum Thema „Augmented Reality“ Buntstifte und Bilder zum Ausmalen ausgeteilt wurden, kam uns relativ merkwürdig vor, als dann aber die ausgemalten Figuren durch die App Quiver in 3D erschienen, waren vor allem die beiden Kindergärtnerinnen in unserer Gruppe begeistert. Wenn ich mir den Einsatz dieser App auch kaum für meinen Unterricht vorstellen kann, haben wir doch viel Spaß gehabt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach unserer Kaffeepause bekamen wir eine kurze Einführung in die App HP reveal.

Hier wird das gewünschte AR-Setting im Browser erstellt. Zunächst wählt man ein Bild als den gewünschten Marker aus und legt anschließend die Funktion fest, die beim Scannen ausgelöst werden soll. Um die erstellte AR-Installation zu erkunden, muss HP Reveal als App auf den Geräten der Schüler installiert sein. Sie scannen dann das ausgewählte Marker-Bild direkt in dieser App.

Hier waren z. B. durch Scannen des Bildes von Catarina di Medici und Simonetta Vespucci durch unseren Trainer Zusatzinformationen (Text, Video, Audio) hinterlegt, die wir durch Scannen des Bildes in der App abrufen konnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die App madlipz, die uns anschließend vorgestellt wurde, ermöglicht es, kurze Videoszenen (max. 20 Sekunden) neu zu synchronisieren oder mit Untertiteln zu versehen. Eine große Auswahl an geeigneten Videos ist dort bereits vorhanden.

Im „Schnelldurchlauf“ schauten wir uns gegen Ende des Unterrichts nach einige Geografie-Apps, wie z.B. Seterra, Tour builder, place spotting und geoguessr an.

Gerade Seterra (auch als Online-Version unter https://online.seterra.com) kann ich mir sehr gut für den Einsatz in meinem Unterricht vorstellen, z. B. um die Regionen Italien zu vermitteln.

 

 

 

 

 

Freitag, 10. Mai 2019

Auch heute begann der Unterricht erst um 14 Uhr, sodass wir für heute Morgen 8:30 Uhr eine Reservierung für die Domkuppel vornehmen konnten. Das Ticket für die Kuppel, die Taufkirche und das Museo dell’opera del Duomo gilt 72 Stunden lang, in denen jedes Bauwerk einmal besucht werden kann und kostet 18,- Euro. Der Eintritt in den Dom ist frei, allerdings habe ich, wenn ich morgens auf dem Weg zur Schule vorbeikam, nicht einmal erlebt, dass sich keine lange Schlange mind. 1 Stunde vor Einlass gebildet hatte.

Das Dommuseum mit den Originalen vieler Statuen und u. a. den Originalportalen der Taufkirche, mehreren Modellen der Domkuppel, Entwürfe für die Fassadengestaltung des Doms stand auch noch auf dem Programm für heute Vormittag. Dann war nur noch kurz Zeit, um die letzten Mitbringsel zu besorgen und natürlich noch einen Espresso zu trinken, bevor der Unterricht begann.

Wir beschäftigten uns noch einmal mit lyricstraining (https://lyricstraining.com), das ich bereits an meinem ersten Unterrichtstag kennengelernt hatte. Iaco gab noch einmal einen kurzen Überblick, wie die bereits vorhandenen lyrics genutzt werden können und ließ uns dann neue kreieren, indem wir Songs oder auch Filmausschnitt so bearbeiteten, dass wir sie für unseren Unterricht nutzen könnten.

Nach einer kurzen Pause stellte unser Trainer uns noch 2 Apss vor: H5P.org (https://H5P.org), eine Software zum Erstellen von interaktiven-Inhalten. Zu bereits verfügbaren Inhaltsformen zählen beispielsweise Videos oder Präsentationen mit eingebetteten Quiz-Aufgaben verschiedenster Art, Zeitstrahlen oder ein Memory-Spiel.

Das letzte Tool das wir uns anschauen war goconqr.com (https://www.goconqr.com)

GoConqr ist ein persönliches Lernumfeld, das Schülern, Studenten und Lehrern dabei hilft, Lernressourcen zu erstellen, zu entdecken und miteinander zu teilen. Es bietet verschiedene Online Lern-Tools an, um Mindmaps, Karteikarten, Notizen, Folien, und Quizze zu erstellen.

Im Anschluss daran bekamen wir unsere Zertifikate überreicht.

Die zwei Kurswoche sind nur so verflogen, es war eine großartige Erfahrung, vielen Dank!