22.09.2025 bis 24.09.2025
Teilnehmende: Christian Galonska, Ute Sauerwein-Weber







Montag, den 22.09.2025
Dieser Tag war unser Anreisetag. Nach einer Zugfahrt von Kiel nach Aarhus und dem Check-in in unsere Unterkünfte starteten wir einen ersten Besuch im Dokk1. Wir erkundeten die Lernumgebung, in der wir uns während der nächsten beiden Tage fortbilden würden und organisierten für jeden Tag und jeweils zwei Stunden einen kleinen Arbeitsraum, in dem wir unsere Ergebnisse sammeln und auswerten können.



Dienstag, 23.09.2025
Am ersten Tag unserer Hospitation stand das Dokk1 im Zentrum. Als zentrale Bibliothek und zugleich „Dritter Ort“ für die Stadtgesellschaft verbindet es Bildung, Begegnung und Kultur auf einzigartige Weise. Wir konnten uns einen umfassenden Eindruck von der Architektur, der Funktionsweise und den unterschiedlichen Lern- und Begegnungsräumen verschaffen und haben gezielt nach Anknüpfungspunkten für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) recherchiert.

Ein Schwerpunkt lag auf der Gestaltung offener und inklusiver Lernräume. Deutlich wurde, dass Barrierefreiheit im Dokk1 nicht als nachträgliche Ergänzung verstanden wird, sondern integraler Bestandteil der Raumgestaltung und des Angebots ist. Offene Flächen, digitale Assistenzsysteme und die Möglichkeit, Räume flexibel zu nutzen, schaffen ein niedrigschwelliges Lernumfeld. Diese Ansätze sind wichtige Impulse für die Volkshochschulen, wie sie Teilhabe für alle Lernenden noch konsequenter verwirklichen können.


Im „Verdensrummet“ erhielten wir Einblicke, wie die SDGs praktisch vermittelt werden: durch Workshops, Ausstellungen und partizipative Formate. Nachhaltigkeitsthemen wie Ressourcenschonung („Reparieren statt neu kaufen“), Upcycling, urbane Begrünung, Biodiversität und lokale Klimaschutzmaßnahmen wurden in alltagsnahen Szenarien erfahrbar gemacht. Wir konnten sehen, wie BNE-Themen durch konkrete, handlungsorientierte Aktivitäten mit hoher Lebensweltrelevanz in die Bildungsarbeit integriert werden.




Zugleich zeigte das Dokk1, wie Future Skills wie Kreativität, Problemlösefähigkeit und digitale Kompetenz in offener Lernumgebung gefördert werden. Kooperationen mit Schulen, Initiativen und lokalen Partnern unterstreichen, wie eng Bildung, Stadtgesellschaft und Arbeitswelt miteinander verbunden sind. Schließlich haben wir Ansätze des Innovationsmanagements kennengelernt: Neue Ideen werden im Dokk1 konsequent getestet und in dauerhafte Strukturen überführt – ein Vorgehen, das wertvolle Impulse für die VHS-Arbeit bietet.
Insgesamt war dieser erste Tag im Dokk1 eine wertvolle Grundlage für unsere weiteren Hospitationen: Wir konnten zentrale Lernziele direkt mit praktischen Eindrücken verknüpfen und konkrete Übertragungsmöglichkeiten für die VHS-Arbeit in Schleswig-Holstein erkennen.

Mittwoch, 24.09.2025
Der zweite Tag führte uns in das DokkX, das als Innovationslabor im Dokk1 angesiedelt ist. DokkX versteht sich als Experimentier- und Lernort, an dem Bürgerinnen und Bürger neue Technologien kennenlernen, erproben und ihre Bedeutung für den Alltag reflektieren können.


Während einer Führung durch die Einrichtung erhielten wir Einblicke in verschiedene Arbeitsprozesse, die direkt an unsere Lernziele anknüpfen. Besonders wichtig war die Vermittlung von Kompetenzen für ein selbstständiges, aktives Leben – Menschen sollen ermutigt werden, Technologien nicht nur zu konsumieren, sondern aktiv zu nutzen und kritisch zu hinterfragen. Dies reicht von Assistenzsystemen für ältere Menschen über digitale Gesundheitsanwendungen bis hin zu innovativen Formen der Kommunikation.
Mit Blick auf die SDGs war erkennbar, dass DokkX technologische Innovation stets mit den Dimensionen soziale Gerechtigkeit, Barrierefreiheit, Teilhabe und ökologische Verantwortung verbindet. So werden z. B. Technologien im Hinblick auf ihre Wirkung auf Umwelt und Nachhaltigkeit bewertet. Dies eröffnet einen integrativen Zugang zu BNE, der sich auch für die Volkshochschulen übertragen lässt.


Wir konnten zudem nachvollziehen, wie im DokkX Future Skills gezielt gefördert werden: Bürgerinnen und Bürger lernen, mit Unsicherheit umzugehen, Neues auszuprobieren und Innovation in ihren Alltag zu integrieren. Besonders die partizipativen Ansätze – Menschen aktiv einzubeziehen und ihre Rückmeldungen in die Weiterentwicklung einzubauen – sind wertvolle Impulse für die Erwachsenenbildung in Schleswig-Holstein.



Auch das Innovationsmanagement des DokkX war für uns von großem Interesse. Neue Projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Nutzerinnen und Nutzern sowie mit Partnern aus Wissenschaft, Stadt und Wirtschaft. Ideen werden zunächst im geschützten Raum erprobt, angepasst und erst nach erfolgreicher Testphase in die Regelstrukturen überführt. Dieses Vorgehen liefert konkrete Anregungen, wie auch Volkshochschulen Innovationsprozesse gestalten können.
Der zweite Tag machte deutlich, wie BNE, digitale Transformation und gesellschaftliche Teilhabe miteinander verbunden werden können. Das DokkX bietet damit nicht nur technologische, sondern vor allem auch pädagogische und gesellschaftliche Lernimpulse, die wir für die Weiterentwicklung unserer VHS-Arbeit nutzen können.
Am frühen Abend verließen wir Aarhus und fuhren mit einem Koffer voller Inspiration und kreativer Erfahrungen zurück nach Kiel.



