Cultivating Diversity and Inclusion, Rom

von Hajar Qaser-Rashidi

5.-9. Mai 2025 in Rom, Italien

Ankunft und erste Entdeckungen in Rom

Unsere Reise begann mit einem angenehmen Flug von Hamburg in die Ewige Stadt – Rom.

Schon bei der Ankunft empfing uns die Stadt mit strahlendem Sonnenschein und wohltuender Wärme. Ich hatte mir ein nettes Hotel St. Moritz in der Via Nazionale bereits im Voraus gebucht und machte mich direkt auf den Weg dahin.

Die zentrale Lage erwies sich als wahrer Glücksgriff: Nur wenige Schritte trennten mich von der Europass Teacher Academy und von zahlreichen kulturellen Highlights.

Nach dem Einchecken ließ ich mich durch die Altstadt treiben – vorbei an prachtvollen Fassaden, lebendigen Plätzen und den ersten Eisdielen. Der Tag endete stimmungsvoll bei einem regionaltypischen Abendessen in einem kleinen Lokal.

Der Samstag begann ruhig, fast meditativ. Gegen Mittag machte ich mich zusammen mit meinem Kollegen auf den Weg in den Vatikan – einen Ort, der nicht nur religiös bedeutsam ist, sondern auch spirituell berührt. Für mich persönlich war es bereits der zweite Besuch, aber dieses Mal durften wir etwas Besonderes erleben: In dem Vatikan findet in der kommenden Woche das Konklave statt und ein neuer Papst soll gewählt werden. Das macht alles noch viel spannender!

Besonders eindrucksvoll war der Moment, in dem wir von der Existenz mumifizierter Päpste erfuhren – ein Detail, das mir bislang unbekannt war. Dieser Besuch erinnerte mich daran, wie vielschichtig Geschichte und Glaube miteinander verwoben sind.

Am Sonntag nutzten wir die Gelegenheit, am „freien Museumssonntag“ teilzunehmen.

Trotz teils langer Wartezeiten (über eine Stunde für das Pantheon, fast eineinhalb für die Engelsburg) bleiben wir standhaft, und das hat sich gelohnt. Die Engelsbrücke mit ihren detailreichen Engelsfiguren, jede ein Symbol des christlichen Glaubens, beeindruckte mich besonders. Die anschließende Besichtigung der Engelsburg vertiefte unser Verständnis für die Verbindung von Architektur, Geschichte und Macht in Rom.

Montag, 05. Mai 2025

Der erste Seminartag. Nach einem schlichten, aber leckeren Frühstück machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Europass Teacher Academy.

Unsere Dozentin, Frau Christina Waymark, empfing uns herzlich. Mit Teilnehmenden aus Deutschland, Spanien, Portugal und Rumänien war die Gruppe wunderbar international. Zwei von ihnen kamen mit leichter Verspätung – ein Anlass für Gelassenheit und ein Lächeln.

Der Tag begann interaktiv: Eine Vorstellungsrunde in der eigenen Muttersprache war der Auftakt. Ich sprach zunächst auf Deutsch und durfte erleben, wie viel auch ohne perfektes Verstehen möglich ist. Es folgten nonverbale Übungen und eine kreative Aktivität mit Notizzetteln. Mein eigener Beitrag: „Ich kann 24 Stunden ohne Schlaf auskommen.“ – Was für viel Heiterkeit sorgte.

Was wie ein Spiel begann, entfaltete sich als tiefgründige pädagogische Strategie: Wir diskutieren über Vorurteile, über den Wert der Diversität und darüber, wie schnell man Menschen in Schubladen steckt. Die Aussage „Nicht jede Person aus den Niederlanden konsumiert Haschisch“ stand sinnbildlich für diesen kritischen Blick auf kulturelle Stereotype.

Nach einer kurzen, stärkenden Pause wurden erste Präsentationen gehalten.

Und anschließend hielten Herr Rashidi und ich unsere Präsentation. Bereits vor der Reise hatten wir eine umfassende Vorstellung vorbereitet, in der wir unsere Einrichtung, ihre organisatorische Struktur sowie unsere pädagogische Arbeit präsentierten. Wir stellten die verschiedenen Bildungsangebote der VHS vor – von Sprachkursen über Integrationsmaßnahmen bis hin zu beruflicher Weiterbildung – und gaben Einblicke in unsere Leitungsstruktur sowie unsere Aufgabenbereiche als Kursleiterin bzw. Kursleiter. Auch unsere eigenen pädagogischen Schwerpunkte und methodischen Ansätze wurden thematisiert. Die Präsentation stieß auf großes Interesse und bot eine wertvolle Gelegenheit, den internationalen Kolleginnen und Kollegen unser Bildungsmodell näherzubringen.

Dienstag, 06. Mai 2025

Der Tag begann mit einem kräftigen doppelten Kaffee – Americano und Espresso. Das Aroma des italienischen Kaffees ist unvergleichlich und seine Wirkung ebenso. Voller Energie begannen wir pünktlich den Seminartag.

Eine Selbstreflexion bildete den thematischen Einstieg: Was können wir im Unterricht kontrollieren? Was liegt außerhalb unseres Einflusses? Die Diskussion war ehrlich und intensiv. Themen wie Integration, Motivation, Prüfungsdruck, aber auch gesetzliche Rahmenbedingungen oder familiäre Hintergründe der Lernenden kamen zur Sprache.

Ein besonders origineller Impuls war die „Tierlaut“-Übung – spielerisch und doch tiefgründig. Sie machte deutlich: Sprache ist nicht die einzige Form der Kommunikation. Gerade für Menschen mit wenig oder keinen Sprachkenntnissen kann Körpersprache Brücken bauen, wo Worte fehlen. In der Übung imitierten wir Tierlaute in verschiedenen Sprachen und stellten fest, wie unterschiedlich ein und derselbe Laut je nach Sprachraum klingt – etwa das Krähen eines Hahns oder das Bellen eines Hundes.

Aus pädagogischer Sicht war diese Aktivität äußerst wertvoll: Sie sensibilisierte uns für die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen und betonte die Bedeutung nonverbaler Kommunikation. In einem inklusiven Klassenzimmer – insbesondere mit neu zugewanderten Lernenden oder in Alphabetisierungskursen – spielt diese Art der Verständigung eine zentrale Rolle.

Lernende erleben durch solche Übungen, dass Kommunikation auch ohne perfektes Sprachvermögen möglich ist. Das fördert Selbstvertrauen, Teilhabe und vor allem den Mut, sich auszuprobieren. Gleichzeitig regt es Lehrkräfte dazu an, eigene Kommunikationsmuster zu hinterfragen und bewusst auch körperliche Ausdrucksformen als didaktisches Mittel einzusetzen. Die Tierlaut-Übung wirkte damit wie ein kleiner Spiegel: humorvoll, interaktiv – und doch tief in der pädagogischen Praxis verwurzelt.

Es folgte eine Diskussion über die Sitzordnung in Klassen mit geflüchteten Schüler*innen. Zwei ukrainische Kinder nebeneinander oder gezielte Durchmischung? Unsere Antwort: Es kommt auf die individuelle Situation an. Sicherheit und emotionale Stabilität stehen an erster Stelle.

Das „Clown-Spiel“ war mein persönliches Highlight: Drei Gegenstände, drei Bewegungen – der Clown errät die Handlung ohne ein Wort. Es war nicht nur unterhaltsam, sondern ein Lehrstück in nonverbaler Pädagogik.

Den Abschluss bildeten zwei Präsentationen: eine Kollegin aus Berlin stellte ihre Arbeit zu Inklusion und Diversität vor, anschließend präsentierten zwei Lehrerinnen aus Rumänien mit der Unterstützung einer weiteren Kollegin ihre Praxis.

Am Nachmittag des dritten Seminartages nutzten wir die Gelegenheit, das Vatikanische Museum zu besichtigen – ein kultureller Höhepunkt unserer Reise.

Die Vatikanischen Museen zählen zu den bedeutendsten und meistbesuchten Kunstsammlungen der Welt. Sie wurden im 16. Jahrhundert unter Papst Julius II. gegründet und beherbergen heute über 70.000 Kunstwerke, von denen rund 20.000 ausgestellt sind. Die Sammlungen umfassen Werke der ägyptischen, etruskischen und römischen Antike, Meisterwerke der Renaissance sowie bedeutende Stücke der modernen Kunst.

Der Besuch war nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sondern auch eine eindrucksvolle Reise durch die Geschichte von Kunst, Macht und Glauben. Er hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und bildete einen würdevollen Ausklang des dritten Seminartages.

Mittwoch, 07. Mai 2025

Der heutige Tag begann mit einer kleinen Geste: Wir schrieben je ein kulturelles Element auf einen Zettel. Ich wählte „Kleidung“. Daraus entwickelte sich eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Eisbergmodell der Kultur. Kultur ist nicht nur sichtbar – das meiste bleibt verborgen. Diese Erkenntnis hat sich mir tief eingeprägt.

Noch bildhafter wurde es mit dem Zwiebelmodell: Eine Kultur besteht aus sichtbaren Schichten, aus gesellschaftlichen Werten und aus tiefsten Überzeugungen. Ich stellte mir einen Baum vor – langsam wachsend, beständig, tief verwurzelt. Genau so sehe ich die Entwicklung eines Menschen.

Meine zentralen Werte: Integrität und Lernen. Mein Held: Mahatma Gandhi. Mein Ritual: das tägliche Gebet – als Moment der Einkehr. Das sind keine abstrakten Begriffe, sondern lebendige Elemente meines pädagogischen Selbstverständnisses.

Der Nachmittag war der Kommunikation gewidmet: Was ist explizit, was implizit?

Wir erkannten, wie viele Missverständnisse durch unausgesprochene Erwartungen entstehen – insbesondere dann, wenn Kommunikationsstile und kulturelle Prägungen aufeinandertreffen. Der Vergleich zwischen individualistischen und kollektivistischen Gesellschaften zeigte eindrucksvoll, wie unterschiedlich Normen und Werte gelebt und interpretiert werden. Während in individualistisch geprägten Kulturen das Selbst, die Eigenverantwortung und persönliche Freiheit stark betont werden, stehen in kollektivistischen Gesellschaften Gemeinschaft, Harmonie und gegenseitige Verpflichtung im Vordergrund.

Aus pädagogischer Sicht ist dieses Verständnis essenziell, um interkulturelle Lernumgebungen sensibel zu gestalten. Lehrkräfte müssen erkennen, dass Verhaltensweisen von Lernenden oft aus tief verankerten kulturellen Mustern resultieren – z. B. kann Zurückhaltung in der mündlichen Mitarbeit aus Respekt gegenüber der Gruppe entstehen und nicht aus mangelndem Interesse.

Wer diese Unterschiede versteht, kann Lernprozesse gezielter steuern, Konflikte vermeiden und eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle Lernenden – unabhängig von Herkunft oder Kultur – gesehen, verstanden und wertgeschätzt fühlen. Diese Reflexion stärkt nicht nur die eigene interkulturelle Kompetenz, sondern ist auch ein Schlüssel für gelingende pädagogische Beziehungen.

Donnerstag, 08. Mai 2025

Der vorletzte Tag begann mit einer Reflexion über den Kulturschock.

Eine Kollegin schilderte ihre sprachlichen Hürden in Frankreich. Ich selbst entschied mich heute bewusst, zuzuhören. Stattdessen berichtete ich von meinen Schüler*innen – und den kleinen Stolpersteinen, die ihnen im Alltag begegnen: Wetter, Pünktlichkeit, gesellschaftliche Erwartungen.

Die Culture Shock Curve zeigte, wie tiefgreifend diese Prozesse sind: von der Euphorie über die Frustration bis hin zur Anpassung. Die anschließenden vier Akkulturationsstrategien – Integration, Assimilation, Separation, Marginalisierung – gaben uns ein analytisches Werkzeug an die Hand, um das Verhalten unserer Lernenden besser zu verstehen.

Später beschäftigten wir uns mit Unconscious Bias – den unbewussten Vorannahmen, die unser Denken und Handeln steuern. Die vier häufigsten Verzerrungen (Affinity Bias, Perception Bias, Halo Effect, Confirmation Bias) wurden anhand lebendiger Beispiele erklärt.

Ein Höhepunkt war die Vorstellung des Buches „Thinking, Fast and Slow“ von Daniel Kahneman – eine spannende Lektüre über schnelles Bauchgefühl und langsames, reflektiertes Denken. Passend dazu: die Serie „100 Humans“, die diese Fragen in Form kleiner sozialer Experimente aufgreift.

Den Abschluss bildete eine intensive Reflexion über die 4 Cs: Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Zusammenarbeit – und deren tiefgreifende Verbindung zur Empathie.

Ich nahm mit: Diese Kompetenzen sind nicht nur didaktische Methoden, sondern grundlegende pädagogische Haltungen, die unser Lehrverhalten prägen und die Lernkultur im Klassenzimmer mitgestalten. Besonders im Kontext der Alphabetisierung von erwachsenen Lernenden spielen die 4 Cs eine zentrale Rolle.

Kreativität hilft uns, neue Zugänge zu schaffen – sei es durch bildgestützte Methoden, Rollenspiele oder handlungsorientierte Aufgaben. Kritisches Denken unterstützt Lernende darin, ihre Umwelt bewusst zu hinterfragen, selbstständige Entscheidungen zu treffen und sich als handlungsfähige Subjekte zu erleben – ein wichtiger Schritt in der Selbstermächtigung.

Kommunikation, auch in einfachster Form, ermöglicht Teilhabe. Gerade bei Menschen, die in ihrer Schulbiografie oft brüchige oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, muss Kommunikation ermutigen und nicht überfordern.

Zusammenarbeit schließlich fördert das Gemeinschaftsgefühl und schafft ein soziales Lernfeld, in dem jede*r vom Wissen und den Stärken der anderen profitieren kann.

In der Alphabetisierungsarbeit bedeutet das: Lernprozesse sind nicht rein kognitiv, sondern zutiefst emotional und sozial. Die 4 Cs liefern nicht nur Werkzeuge, sondern auch eine Haltung der Offenheit, Geduld und Wertschätzung – Eigenschaften, ohne die erfolgreiche Alphabetisierung kaum denkbar ist.

Freitag, 09. Mai 2025

Der letzte Tag war ein Tag des Rückblicks – und des Loslassens. Gemeinsam sahen wir unsere Fotos an, teilten Eindrücke und nahmen Abschied von einer intensiven, bereichernden Woche.

Die App GooseChase, die uns vorgestellt wurde, zeigte mir neue Wege für projektbasiertes, mobiles Lernen. Besonders eindrucksvoll war die Diskussion über den Film „Joker“ und die anschließende Gruppenarbeit.

Unsere Gruppe wählte Gaston aus. Die Schöne und das Biest – eine Figur, die im klassischen Narrativ klar als Bösewicht dargestellt wird. Doch anstatt ihn in dieser eindimensionalen Rolle zu belassen, versuchten wir, seine Geschichte aus einem neuen, empathischen Blickwinkel zu betrachten. Was auf den ersten Blick wie Arroganz, Egozentrik und Machthunger erscheint, lässt sich bei näherem Hinsehen auch als Ausdruck tieferer Unsicherheiten und gesellschaftlicher Prägungen deuten.

Wir stellten uns die Frage: Was treibt einen Menschen zu einem Verhalten, das als „böse“ wahrgenommen wird? Welche Rolle spielen dabei die Erwartungen der Gesellschaft, soziale Zuschreibungen oder der Wunsch nach Anerkennung? Gaston ist nicht einfach nur ein Antagonist – er ist zugleich ein Produkt seiner Umgebung: ein Mann, der für seine Stärke, sein Aussehen und seine Dominanz gefeiert wird. In einer Welt, in der diese Eigenschaften mit Wert und Männlichkeit gleichgesetzt werden, erscheint sein Verhalten fast logisch – wenn auch moralisch verwerflich.

Aus pädagogischer Perspektive war diese Übung besonders wertvoll: Sie machte deutlich, wie wichtig es ist, auch bei scheinbar „problematischen“ Persönlichkeiten hinter die Fassade zu blicken. Gerade in Bildungsprozessen – etwa im Umgang mit herausfordernden Lernenden – ist diese Haltung entscheidend. Der „laute“ Schüler, die „verweigernde“ Teilnehmerin – oft steckt ein anderes Narrativ dahinter: von Frustration, Mangel an Selbstwert, schwierigen biografischen Erfahrungen oder gesellschaftlicher Ausgrenzung.

Die Auseinandersetzung mit Gaston zeigte uns, wie man mit Empathie, Reflexion und Perspektivwechsel einen neuen Zugang schaffen kann – nicht nur zu fiktiven Figuren, sondern auch zu realen Menschen in unserem Unterricht. Der vermeintlich Böse könnte eben auch ein Opfer sein – von Rollenbildern, gesellschaftlichem Druck oder fehlender Anerkennung. Und genau darin liegt ein wichtiger Bildungsauftrag: Nicht vorschnell zu bewerten, sondern Raum für differenzierte Sichtweisen zu schaffen.

Ein kleines Experiment verdeutlichte die Grenzen von Sprache: Eine Person sah ein Video, die andere versuchte es nur durch Worte zu beschreiben. Ich dachte sofort an den Unterricht – wie oft sprechen wir „aneinander vorbei“?

Am Ende des Seminars widmeten wir uns dem sensiblen und hochaktuellen Thema Diskriminierung, basierend auf der offiziellen Definition der Europäischen Union. Laut EU-Richtlinie liegt Diskriminierung vor, wenn:

„Eine Person eine weniger günstige Behandlung erfährt, erfahren hat oder erfahren würde als eine andere Person in einer vergleichbaren Situation – aufgrund eines geschützten Merkmals wie ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung oder Geschlecht.“

Diese Definition umfasst sowohl direkte Diskriminierung (eine offene Benachteiligung aufgrund eines Merkmals) als auch indirekte Diskriminierung, die durch scheinbar neutrale Regelungen entsteht, aber faktisch bestimmte Gruppen benachteiligt.

Die anschließende Diskussion sensibilisierte uns für die vielfältigen, oft subtilen Erscheinungsformen von Diskriminierung in Gesellschaft und Bildung.

Aus pädagogischer Sicht wurde deutlich, wie wichtig es ist, eine offene, respektvolle Lernumgebung zu schaffen, in der Vielfalt nicht nur toleriert, sondern aktiv anerkannt und wertgeschätzt wird. Gerade in der Alphabetisierungsarbeit, in der Menschen mit sehr unterschiedlichen Biografien und kulturellen Hintergründen zusammenkommen, ist es unsere Aufgabe als Lehrkräfte, ein diskriminierungsfreies Lernklima zu ermöglichen, in dem sich alle sicher und zugehörig fühlen.

Diese Reflexion war ein wesentlicher Impuls, unsere eigene Haltung zu überprüfen, Verantwortung zu übernehmen und Bildungsräume bewusst als Orte der Gerechtigkeit und Teilhabe zu gestalten.

Zum Schluss: Zertifikate, Feedback, Applaus – und stille Dankbarkeit. Ich verlasse dieses Seminar mit einem Rucksack voller Methoden, Begegnungen und Gedanken, die bleiben.