von K. K.
Anreise am 04.05.2019
Die Anreise lief wie geplant. Mit dem Flieger von Hamburg nach Wien. Von dort sollte es bereits eine Stunde später mit dem Zug nach Graz weitergehen. Da die Zugfahrt drei Stunden andauert, wollte ich mir auf dem Flughafen/Bahnhof nur kurz was zu trinken kaufen, was erst mal daran scheiterte, dass ich kein Kleingeld für den Automaten hatte. Und mit der EC-Karte funktionierte es irgendwie nicht. Ich sprach gefühlt 20 Personen an, ob sie mir meinen 10 Euro-Schein wechseln könnten. Fast keiner hat mich verstanden, weil alle kein Deutsch sprachen. Es waren diverse Nationalitäten dabei. Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Englisch usw. Ich konnte mich glücklicherweise in Englisch verständigen, aber es konnte keiner wechseln. Irgendwann kam dann eine Dame auf mich zu, sie war meine Rettung… Es ging dann endlich weiter mit dem Zug nach Graz und von dort dann weiter mit der Straßenbahn. Ich war dann froh, irgendwann im Hotel angekommen zu sein…
Sonntag, 05.05.2019
Unsere Aufgaben für heute von 12.00 bis 18.30 Uhr:
Installation der Apps und erste Eindrücke von Graz. Um 18.30 Uhr gemeinsames Abendessen beim Wiener Wirt.
Also recherchierte ich in Google, was ich mir denn so anschauen könnte. Ich fand etwas über einen Hauptplatz. Ein von mittelalterlichen Gebäuden umgebener historischer Stadtplatz, heißt es in Google. Das schaue ich mir doch mal an. Gesagt, getan… Es war wirklich beeindruckend. Sehr viele schöne Häuser in einer traumhaften Architektur. Hier einige Bilder…
Wir haben vorab von unserem Kursleiter Thomas eine lange Liste zugeschickt bekommen mit allen von uns zu installierenden Apps. Ich hatte das Gefühl, es nimmt kein Ende… Das hat schon einige Zeit in Anspruch genommen, bis alle Apps auf dem Tablet installiert waren. U. a. von Google: Classroom, Maps, Präsentationen, Docs und Tabellen usw. Des Weiteren wie z. B. Kahoot, NeoReader, Padlet, PowerDirector, Math42, AB Mathe, Mindmeister und noch diverse mehr. Und zum Teil mussten wir auch schon an unserem vom Kursleiter Thomas angelegtem Google-Konto Einrichtungen vornehmen sowie in der App Classroom und Google-Drive.
Dann war es Zeit, sich auf den Weg zu machen zu unserem Kennlern-Abendessen. Wir kannten unseren Kursleiter ja bisher nur per Mail. Es war ein ausgesprochener netter Abend. Wie wir erfuhren, haben wir zwei Kursleiter, Thomas und Karl. Beide sind wirklich nett. Es war spannend, die österreichische Mentalität mal genauer kennen zu lernen.
Ebenso war es eine tolle Erfahrung, die anderen Kursteilnehmer kennen zu lernen. Ich glaube, vom ersten Eindruck her, wird es eine interessante Woche werden. Ich freue mich schon auf morgen.
Montag 06.05.2019
Als Erstes erläuterten unsere beiden Kursleiter Thomas und Karl detailliert den gesamten Kursplan für die ganze Woche. Ich bin sehr gespannt, auf das, was mich noch erwarten wird…
Der Plan für heute sieht vor, dass wir u.a. einen Einblick in „Google Classroom“, dem papierlosen Klassenzimmer, bekommen sowie in einigen anderen diversen Apps, aber dazu später mehr. Des Weiteren einen Eindruck zu erhalten, wofür die Einrichtung atempo Betriebsgesellschaft überhaupt steht.
Dann wartete eine ungewöhnliche Aufgabe auf uns. Eine Nudel-Challenge 😀. D.h. Wir wurden in 4 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam 20 Spaghetti-Nudeln, 1m Klebeband, 1m Strickgarn und ein Joghurt-Gummi. Der Sinn dieser Challenge bestand darin, wer mit diesen Utensilien den höchsten Turm baut. Wir hatten 18 Minuten Zeit. Es waren wahrlich die schwersten, aber auch die lustigsten 18 Min. Was daraus geworden ist, siehe Foto 😂. Leider hat unsere Gruppe nicht gewonnen, aber es gibt Schlimmeres…
Nun erhielten wir einen Rundgang durch die Firma atempo. Atempo entwickelt digitale Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung. Wir durften uns einen Einblick eine Gruppe verschaffen, deren Projektaufgabe ist, mit Book Creator ein digitales Buch zu erstellen. War schon beeindruckend.
Nach der Kaffeepause wurden wir dann in die Tiefen des Google Classroom eingeweiht. Thomas erläuterte den Unterschied zwischen dem „Traditional Classroom“ und dem „Flipped Classroom“. Beim traditionellen steht der Lehrer vorne und lehrt die Schüler, es wird größtenteils nur Wissen vermittelt und der Freiraum für Übungen bleibt oft auf der Strecke. Beim Flipped Classroom (umgedrehter Unterricht) spricht man von der Unterrichtsmethode des integrierten Lernens. Sowohl die Stoffvermittlung sowie entsprechende Übungen erfolgen direkt vor Ort in der Schule. Lehrer stellen Lern- und Übungsaufgaben ein und die Schüler bearbeiten diese Aufgaben während der Schulzeit oder bekommen dies auch als Hausaufgabe zugewiesen. Es können auch diverse Apps mit eingebunden werden wie z.B. heute in unserem Projekt, eine Präsentation mit „Google Präsentation“ in dem Google Classroom zu erstellen. Die entsprechende Aufgabenvorlage wurde gruppenweise zugewiesen. Es war total spannend. Wir konnten alle gleichzeitig in dieser Datei arbeiten und es war sofort ersichtlich, wenn jemand Änderungen vorgenommen hat. Selbst, wenn derjenige noch im Bearbeitungsmodus gewesen ist. Ein weiterer Vorteil dieses Classroom ist, dass eine direkte Kommunikation hierüber möglich ist. Am Ende hat jede Gruppe ihre erstellte Präsentation vorgestellt. Es war sehr beeindruckend, wie kreativ doch alle gewesen sind. Es ging schon mit der Auswahl der Gruppenbezeichnung los. Die Digi-GRAZien, die Unglaublichen, Fanstastic Four und SOJAPE (wenn ich es richtig erinnere).
Nach der Mittagspause wurden dann einige Hilfefunktionen beim iPad erläutert, wie z.B. der Lesemodus, die Vorlesefunktion usw. Leider konnte man uns das auf den Android-Tablets nicht näherbringen, was ich schade fand. So machten diverse andere Teilnehmer und ich mich währenddessen selbst im Netz schlau, was es für Möglichkeiten gibt. Es war leider nicht ganz zielführend, aber ich bleibe dran.
Es wurde dann der „Europäische Rahmen der digitalen Kompetenz von Lehrenden“ ausführlich erläutert. Des Weiteren durften wir diverse Lernprogramme ausprobieren, die auch in den Schulen zum Einsatz kommen: Fingerzahlen, AB Mathe, Anton und Math 42. Es sind wirklich tolle Übungen dabei, die uns wirklich Spaß bereitet haben.
Der heutige Tag war immens viel Input, den ich erst mal verdauen muss. Aber morgen ist ein neuer Tag und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht…
Dienstag 07.05.2019
Für den heutigen Vormittag stand der Besuch in der NMS (neue Mittelschule, ab nächsten Jahr nur noch Mittelschule) Jennersdorf an. Die erste iPad-Schule Österreichs.
Ich muss schon sagen, dass ich absolut beeindruckt bin. Soviel Technik, einfach unglaublich…
Der Schuldirektor berichtet, dass sie mit einer ersten Klasse begonnen habenden, iPads zu implementieren, was vorerst ein Reinfall gewesen ist, da sich keiner damit ausgekannt hat. So nach und nach etablierte sich die Nutzung von iPads immer mehr, seit zwei Jahren gibt es nur noch iPad-Klassen. Das bedeutet, jedes Kind, was an die Schule kommt, muss ein eigenes iPad mitbringen, welches auf dem aktuellen technischen Stand ist, also kein veraltetes. Dies soll schließlich die nächsten vier Jahre verwendbar sein. Des Weiteren muss von den Eltern ein bestimmter finanzieller Beitrag geleistet werden (100 € für 4 Jahre, also pro Jahr 25 €) für den Kauf von Apps. Die Lehrer sind selbstverständlich ebenfalls komplett mit iPads ausgestattet. Die Übertragung der iPads werden zum Teil noch mit integrierten Beamern an Smartboards dargestellt, allerdings hat sich Technik in der Schule nicht wirklich durchgesetzt. Inzwischen erfolgt das Streamen mit dem Anschluss von Apple TV am Beamer und kann direkt am Monitor dargestellt werden. Der Vorteil, die Anschaffungskosten sind im Verhältnis sehr gering zum Smartboard, was sich kostentechnisch im vierstelligen Bereich bewegt. Ein weiteres Problem stellt wohl die Beschaffung von Ersatzteilen für die Smartboards dar. Diese scheint man wohl kaum noch zu bekommen.
Und was machen die Schüler mit den iPads? Hier der Imagefilm der Schule direkt:
Imagefilm iPad-Schule Jennersdorf
Wir hatten dann die Ehre in einige Klassen reinschnuppern zu können, was überaus interessant gewesen ist. Die eine Klasse hat uns ganz herzlich begrüßt:
Wir durften direkt im Unterricht mitwirken, mit z.B. der Verwendung der App „AnswerGarden“. Das ist eine interaktive Lern-App, in der Fragen beantwortet werden müssen. Den Lehrern wird sofort jede Antwort vorne am Board angezeigt. Des Weiteren kann nachgeprüft werden, welcher Schüler welche Fragen richtig oder falsch beantwortet hat.
Ein weitere Lern-App war Socrative Quizzes. In dieser App stehen drei Fragetypen zu Verfügung:
Multiple Choice: Die Schüler können zwischen beliebig vielen Antworten wählen, aber es können nur so viele Antworten gewählt werden, wie es korrekte Antworten gibt. Das heißt, die Schüler können immer rausfinden, wie viele richtige Antworten jede Frage hat.
True/False: Eine Frage, die mit wahr oder falsch beantwortet werden kann.
Short Answer: Bei diesem Fragetyp kann man eine oder mehrere korrekte Text-Antworten hinterlegen. Die Antworten der Schüler müssen genau mit einer dieser Antworten übereinstimmen.
Bei allen Fragezeichen lassen sich auch Bilder einsetzen.
Während der Nutzung dieser App durften wir auch mit der Apple-Lupe experimentieren.
Wir haben dann eine Klasse beim gemeinschaftlichen Kochen besucht. Auch hier kommen die iPads zum Einsatz. Ob es die Rezeptauswahl oder die Zubereitung ist. Oder ein unbekanntes Gewürz recherchiert werden muss. Auch dies wird direkt zum Monitor übertragen. In einer anderen Klasse verwendet man das iPad als Luftdruckmessgerät. Oder man musiziert damit. Oder man nutzt das iPad als Musikinstrument. Es sind ja keine Grenzen gesetzt.
Die Lehrer nutzen die iPads in der Regel auch im vollen Umfang. Das Klassenbuch ist komplett integriert. Die iPads sind alle miteinander vernetzt. Verwaltet werden sie über das Device-Management, eine Art Programm, die sowohl die mobilen Geräte sowie auch die Apps für alle User verwalten kann. Es steht in der gesamten Schule WLAN zur Verfügung. Spannend ist auch die Verteilung der Access-Points. Diese sind überall in der Schule verteilt und sind so geschaltet, dass die Ressource erst dann zur Verfügung gestellt werden, sofern jemand in diesen Frequenzbereich kommt.
Um auch immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben, haben sie sich SCHILF (steht für interne Fortbildungen) sowie auch SCHÜLF (schulübergreifende Fortbildungen) auf die Fahne geschrieben. Beide Formate ermöglichen gemeinsames Lernen in professionellen Lerngemeinschaften. Das sind sowohl ein gesamtes Kollegium einer Schule als auch ein bestimmtes Team einer Schule oder auch mehrere Teams mehrerer Schulen im Netzwerk. So kann Fortbildung am effizientesten auf die lokal und regional unterschiedlichen Bedingungen und auf die von Schulen definierten Entwicklungsziele eingehen.
Nachmittags besagte unser Kursplan einen Ausflug entweder zur Ritterburg oder zur Zotter Schokoladenfabrik. Wir teilten uns in 2 Gruppen. Ich entschied mich für die Ritterburg. Es war auch sehr beeindruckend:
Ich habe von dem Vormittag sehr viel für mich mitnehmen können. Ich war ja eigentlich sonst nicht so von iPads überzeugt, aber man hat mich nach dem heutigen Tag absolut davon überzeugt, dass die Nutzung von mobilen Apple-Geräten einfach vielfältiger ist, als mit mobilen Android-Geräten. Ich muss für mich schauen, wie ich dies optimal umsetzen kann.
Ich bin wieder gespannt auf den nächsten Tag…
Mittwoch 08.05.2019
Heute haben wir im Lern-Café diverse Lern-Apps kennen gelernt. Für mich eine sehr interessante und tolle Erfahrung war, dass wir von jungen Menschen mit Behinderung in die Tiefen der Materie eingewiesen wurden, die sich bei atempo in Bildungsmaßnahmen befinden. Man spürte einfach die Begeisterung jedes einzelnen und es war super, wie sie uns das präsentiert haben. Sehr bewundernswert 😊.
Diese Lern-Apps sind von der Firma Osmo entwickelt worden. Sie unterstützen nicht nur die Schüler beim Lernen, sondern es ist auch eine große Unterstützung für die Lehrer. Beim traditionellen Unterricht ist die Vorbereitungszeit viel aufwendiger. Im Gegensatz decken die Apps eine Vielfalt an Übungen bereits ab, z. B. in Mathe, in Rechtschreibung oder auch in Zeichnen. Und auch die räumlichen Beziehungsfähigkeiten werden getestet.
- Spiel – Tangram
Hier müssen die Puzzle-Teile so gelegt werden, wie auf dem Bild vorgegeben. Das iPad zeigt Dir an, ob man es richtig gelegt hat oder nicht.
- Spiel – Numbers
Es werden mehrere Wasserblasen angezeigt und man muss mit den Zahlenkärtchen entsprechend die Summen bilden.
- Spiel – Blue-Bot
Hier muss man den fehlenden Buchstaben erraten und im Anschluss den Roboter so programmieren, dass er den Weg zum fehlenden Buchstaben findet.
- Spiel – Pizza Co
Hier hat man gleich mehrere Aufgaben zu erledigen. Als Erstes wird einem vorgegeben, wie man die Pizza ganz individuell zu belegen hat und man muss sie sogar auch in den Ofen schieben. Dann erhält man die Bezahlung und es muss selbst ausgerechnet werden, ob Rückgeld gezahlt werden muss oder nicht. Entsprechend muss auch die Platte richtig rum gelegt werden. Beim Bezahlen die graue Seite, bei der Pizza die gelbe Seite mit dem Käse.
- Spiel – Monster
Hier ist die Aufgabe vorgegebene Dinge zu zeichnen. Die eigene Zeichnung wird dann ins Programm integriert und animiert.
- Spiel – Programmier-App
Hier ist man gefordert, die Befehle so zu programmieren, dass die Figur korrekt ins Ziel geführt wird. D.h., z. B. einfach nur gehen oder springen.
Für mich absolut der Knaller sind die „Agumented Reality“-Apps. D.h. computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Ein Beispiel bietet zum Beispiel der WDR als App an (WDR AR). In den Videos werden die Personen visuell so dargestellt, als wenn sie bei mir zuhause im Wohnzimmer sind. Und entsprechende Berichte werden ebenfalls visuell eingeblendet, so dass man das Gefühl hat, mittendrin dabei zu sein. Einfach unglaublich.
Eine andere AR-App zeigte uns einen Frosch komplett in 3D und man konnte mit bestimmten Funktionen in jede weitere Schicht des Frosches vordringen, bis hin zum Skelett. Und jeder einzelne Knochen kann genau selektiert werden. Der Frosch wird visuell so dargestellt, als wenn er auf meinem Schreibtisch zerlegt wird. Wahnsinnig beeindruckend. Diese App wird tatsächlich im medizinischen Bereich inzwischen viel eingesetzt, da es auch beispielsweise das Herz des Menschen auswählen kann. Oder auch andere Organe usw.
Und des Weiteren wurden wir noch ausgiebig in die App Quizlet eingewiesen, mit der Ausführung diversen Übungen. Wir hatten ja am Vortag in der Schule schon einen Einblick bekommen. War auch sehr interessant.
Und zu guter Letzt haben wir noch eine Darstellung der App Book Creator erhalten, mit der man sehr gestalterische Bücher erstellen kann. Hier kann man sich völlig frei entfalten, mit diversen Layouts, Bildern und Videos einfügen, es ist alles möglich.
Und wieder wartet morgen ein spannender Tag auf mich 😊.
Donnerstag 09.05.2019
Heute wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe fuhr zur VS Hirten und meine Gruppe blieb vor Ort bei atempo. Dort wurde uns von Frau Kulmer von CONEDU ausführlich über EBMooc berichtet. EBMooc ist der erste offene Online-Kurs für die Erwachsenenbildung in Österreich. Er wurde 2017 erstmals durchgeführt, 2018 in einer überarbeiteten Version abgehalten und erreichte bis Ende 2018 über 6.200 angemeldete Teilnehmer. Während der begleiteten Durchführungen 2017 und 2018 wurde das Selbststudium durch Foren-Diskussionen, Online-Meetings (Webinare=Web/Seminare) und Begleitgruppen zum Austausch mit anderen Interessierten unterstützt.
Es gibt sechs Module. In diesem umfassenden Kurs (Gesamtumfang: 18 Stunden) können sich Lehrende und Trainer, Berater und Bildungsmanager wichtige Grundlagen und Werkzeuge der digitalen Erwachsenenbildung mit dem Internet aneignen. Sie müssen dafür nichts bezahlen, können sich die Zeit selbst einteilen und erhalten eine Teilnahmebestätigung. Ergänzend zum Selbststudium gibt es in der begleiteten Form auch Foren, Online-Meetings (Webinare) und Begleitgruppen zum Austausch mit anderen Interessierten.
„Digitale Kompetenz“. Das ist nützliches und didaktisch sinnvolles Knowhow über den Einsatz alltagstauglicher und einfach zu bedienender Tools – und zwar für alle Tätigkeiten von Training über Beratung bis hin zum Management.
Im Anschluss blieb uns etwas Zeit für Übungen mit Apps unserer Wahl. U. a. Padlet, ein tolles Pinnwandprogramm, in dem mehrere Teilnehmer eingebunden werden und anpinnen können. Der Ersteller eines Eintrages kann die Berechtigungen der anderen Teilnehmer festlegen. Man kann dort Texte, Bilder, Videos oder auch Hyperlinks einfügen. Des Weiteren lernten wir, wie man mit Mentometer Abfragen erstellt und versendet und die Rückmeldungen dazu dargestellt werden.
Am Nachmittag erfuhren alles rund um das Pilotprojekt DigiDAZ (Deutsch als Zweitsprache) und dem Unterprojekt DigiMU (Deutsch als Muttersprache).
Es findet für einen ausgewählten Kreis an Schülern ein Online-Unterricht statt, d. h. Lehrer und Schüler befinden sich an unterschiedlichen Orten. Der Vorteil, keiner der beiden muss irgendwo hinfahren. Die Durchführung ist von jedem beliebigen Ort möglich, sofern eine Internetverbindung vorhanden ist und beide über ein iPad verfügen. Die Verbindung zu beiden iPads wird z. B. über WebEx, eine Art Videokonferenz, hergestellt. Der Lehrer setzt für die Aufgabenstellungen an die Schüler diverse Lerning-Apps, wie z. B. Keynote, BaiBoard3, Book Creator, Sock Puppets und iMovie ein.
Der Lehrer kann dem Schüler beim Abarbeiten der Aufgaben direkt zusehen und an entsprechender Stelle direkt helfen, wenn es hakt.
Zum Abschluss des Tages wurde uns die genauen Funktionen bzw. Einstellungen in Google Drive erläutert…
Wieder ganz schön viel Input, aber ich habe für mich wieder eine Menge mitnehmen können…
Freitag 10.05.2019
Unser letzter Tag war auch wieder ein sehr spannender Tag. Zuerst hat uns eine Dame mit Sehbehinderung die „Voice Over“-Funktion ihres iPhones erläutert. Mit dieser Funktion wird jede Berührung am Display des Handys in Sprache ausgegeben. So ist es ihr möglich, auch in jede Menüeinstellung zu gelangen und auch Änderungen vorzunehmen. Es wird wirklich alles sprachlich ausgegeben. Sie kann sogar damit WhatsApp-Nachrichten etc. schreiben, weil sie sich durch jeden Buchstaben durchhangeln kann. Und zur Vereinfachung kann sie auch die Wortvorschläge übernehmen. Und auch die Emojis werden detailliert sprachlich ausgegeben, wirklich faszinierend. Wenn sie unterwegs ist, nutzt sie dafür natürlich Kopfhörer, um ihr Umfeld nicht zu stören.
Sie hat uns auch noch ein Tool vorgestellt, das Sehbehinderten bei der Darstellung der Umgebung helfen kann. Z. B. wenn ihr ein Mensch gegenübersteht, beschreibt das Tool im Rahmen des Möglichen diese Person, bis hin zum Alter. Dies haben wir am dem Dirk getestet, der sich gefreut hat, 5 Jahre jünger geworden zu sein 😀.
Ein weiteres Tool ist das „Be My Eyes„. Hier kann bei Bedarf fachkundige Hilfe zur Lösung von kleineren Problemen angefordert werden:
In diesem Tool sind mehrere Personen hinterlegt, die sich für die Hilfestellungen zur Verfügung stellen. Es wird dann über das Tool angerufen und es durchläuft eine Schleife. D. h. wenn der erste TN vielleicht nicht rangehen kann, wird der Anruf automatisch auf den nächsten umgeleitet usw. Die Anfragen sind dann z. B., wo finde ich den nächsten Zebrastreifen. Oder wenn man zuhause mehrere Nudelpakete hat und nicht fühlen kann, welche für das Rezept jetzt die richtigen sind. Bei jedem Anruf wird eine Videokonferenz hergestellt, so dass der Angerufene sich auch immer ein Bild von der Lage machen kann. Des Weiteren verwendet sie noch den Sprachassistenten SIRI, wie z.B. Anrufe tätigen, Termine einstellen oder bei allgemeinen Fragestellungen. Bei Android-Geräten wird der Google-Assistent verwendet.
Dann haben uns der Karl und der Thomas ausgiebig die App „Socrative“ vorgestellt. Sowohl die Schüler- als auch Lehrer-Variante. In der Teacher-App habe ich auch hier wieder drei Fragetypen zur Auswahl. „Multiple Choice“, „True/False“ oder „Short Answer“. Der Lehrer kann genau ersehen, welcher Schüler wie viel prozentual beantwortet hat und wie viel davon korrekt oder falsch, sofern es sich um eine vorgegebene Auswahl handelt. Am Ende kann man dann auswählen, ob man eine Auswertung in Listenform haben möchte oder grafisch. Oder auch Beides.
Nun wurde uns ActionBound detailliert vorgestellt. Mit dieser App kann man anderweitige Aufgabenstellungen anfertigen z. B. in Form einer Schnitzeljagd. D. h. man wird aufgefordert, verschiedene Gegenden aufzusuchen, sie zu fotografieren und ggf. ein Video aufzunehmen. Und dies in einem bestimmten Zeitraum. Für jede erfolgreiche Absolvierung einer Aufgabe gibt es Punkte. Wenn mit mehreren Teams gespielt wird, gewinnt das Team, welches alle Aufgaben vor Ablauf der vorgegebenen Zeit absolviert hat.
Uns unsere letzte Aufgabe in dem Seminar für heute war, ein Feedback-Video anzufertigen. Wir wurden in die Tiefen des Tools iMovie eingewiesen, wurden dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Wir hatten eine Zeit vorgegeben bekommen, in der wir das Video aufgenommen, geschnitten und bearbeitet abzugeben hatten. In dem Video sollten wir festhalten: Was war unser das Highlight diese Woche? Was wird unser erster Schritt zuhause sein? Und was werden wir als Erstes versuchen wollen umzusetzen? Jeder hat seinen entsprechenden Teil dazu beigetragen.
Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich eine ganze Menge mitgenommen habe. Dies muss ich erst mal sortieren und selektieren. Ich habe auch schon die eine oder andere Idee. Aber es Bedarf sicherlich noch einer ganzen Menge an Zeit, ein gut durchdachtes Konzept, mit dem entsprechenden Gremium, auszuarbeiten. Aber ich bin mir sicher, dass wir die weiteren Schritte der Digitalisierung in der vhs einschlagen werden…😊